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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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berührte ihn sacht.
    Rafi holte ihn für sie heraus. „Diesen?", fragte er mit heiserer Stimme, als gefiele ihm ihre Wahl.
    Er nahm ihre Hand in seine und steckte ihr den Ring an. Sicherlich hatte irgendjemand während der vielen Schönheitspfle ge und Massagen ihre Fingergröße eingeschätzt, sonst würde er nicht so gut passen.
    „Er ist wunderschön", wiederholte sie. „Ein herzförmiger Rubin. Die Leute werden sagen ..."
    „Die Leute werden sagen, dass wir verliebt sind", unterbrach er sie und küsste sie.
    „Lass uns essen!" Er griff nach ihrer Hand und führte sie zum Tisch. Das Abendessen wurde serviert.
    Nachdem sie sich eine Weile über alles Mögliche unterhalten hatten, kam die Rede auf ihre Gefangenschaft und den Banditen.
    „Erzähl mir, was jetzt mit Jalal ist", bat sie. „Wer ist er? Was ist passiert und was habt ihr beschlossen?"
    „Du weißt schon, dass Jalal, der Enkel von Selim ist. Seine Mutter, die Frau, die sich um dich gekümmert hat, ist Selims Tochter." Rafi atmete tief durch. „Sein Vater war mein Bruder Aziz, der in dem Jahr vor unserer Geburt tödlich verunglückt ist."
    Zara schaute ihn erstaunt an. Rafi vergaß seine Erzählung und führte ihre Hand an seine Lippen.
    „Bitte, erzähl weiter. Da kommt König Mahmoud kaum mit."
    „Aziz hatte sich in die Tochter des Banditen verliebt und nicht gewagt, es meinem Vater zu gestehen.
    Aber als sie ihm sagte, sie erwarte ein Kind, hat er versprochen, mit meinem Vater zu reden und ihn um Erlaubnis zu bitten, dass er sie heiraten kann. Zwei Tage später ist er tödlich verunglückt."
    „Oh wie ...!" Sie dachte wieder an den Moment, als sie Angst gehabt hatte, Jalal könnte Rafi umbringen, und sie würde ihn verlieren, ehe sie eine Chance gehabt hätten. „Und dann?"
    „Es ist schwer zu sagen, was als nächstes passierte. Jalals Mutter hat es ihrem Vater gestanden. Sie hatte Glück, dass sie für die Schande, die sie der Familie zugefügt hatte, nicht auf der Stelle umgebracht worden ist. Aber der alte Selim war nicht umsonst ein Bandit. Er verstand wohl, welche Bedeutung das Kind hatte, das seine Tochter unter dem Herzen trug. Er verheiratete sie mit einem alten Mann, der ihr zum Schutz seinen Namen gab. Sie konnte das Kind zur Welt bringen und bei dem Stamm bleiben. Ihr Vater hatte Pläne, die durch unsere Geburt zunichte gemacht wurden, und dann starben der alte Bandit und der Ehemann von Jalals Mutter."
    „Und dann?"
    „Eines Tages hat die Frau - sie heißt übrigens Nusaybah - ihren ganzen Mut aufgebracht und sich auf den Weg zum Palast gemacht. Dort hat sie um Gehör ersucht. Sie sagt, sie habe mit einem alten Mann gesprochen, der dem König nahe gestanden hätte. Das muss wohl Nizam al Mulk gewesen sein, der Großwesir meines Vaters. Sie sei zum Schweigen verpflichtet worden und hätte auch ihrem Sohn nicht die Wahrheit sagen dürfen.
    Sie und ihr Kind bekamen jedoch eine Wohnung. Es fehlte ihnen an nichts, und sie sagte, von dem Tag an, sei Jalals Ausbildung gesteuert und bezahlt worden. Sie selbst erhielt auch Unterricht im Lesen und Schreiben. Aber den alten Mann hat sie nie wieder gesehen. Es kamen Briefe, die sie darüber informierten, was für ihren Sohn geplant wurde, und dann kam er auf die nächste Schule, aufs College und schließlich zum Militär."
    „Himmel, ist das möglich?"
    „Wir glauben es ihnen. Zur Zeit wird ein DNA-Test gemacht, aber wir bezweifeln nicht, dass er und seine Mutter die Wahrheit sagen. Es gibt zu viele Beweise."
    „Aber warum hat er es euch dann nicht einfach gesagt? Warum diese Geheimnistuerei?"
    „Er hat geglaubt, wir wüssten es."
    „Das hat er geglaubt?"
    „Zwei oder drei Mal hat mein Bruder Omar die Möglichkeit gehabt, ihn umzubringen. Er hat es jedoch nicht getan. Einmal hat Omar sogar Jalals Festung in der Wüste drei Wochen lang belagert. Es ist kein Schuss gefallen. Jalal hat das als Beweis dafür betrachtet, dass Omar sich nicht den Fluch unseres Vaters zuziehen wollte."
    „Und das war nicht der Grund?"
    „Nein. Aber wer weiß, was man unterschwellig wahrnimmt? Damals kam Omar gerade aus dem Krieg mit Parvan zurück und hatte so viel Blutvergießen und Grausamkeiten miterlebt, dass er es nicht fertig brachte, so gnadenlos gegen den Banditen vorzugehen. Deshalb hob er die Belagerung auf. Jalal erhielt in der Zwischenzeit seinen Nachschub durch den Tunnel.
    Omar kann sich nicht erklären, warum er, als er erneut die Gelegenheit hatte, nicht auf Jalal gezielt hat. Vielleicht

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