Wie ein Film (German Edition)
auch.“
Während sie sich so in den Armen lagen kam Karsten.
„Na, ist ja süß! Habe ich was verpasst, oder warum knuddelt ihr so miteinander? Soll ich vielleicht wieder gehen, damit die Damen ungestört weiter machen können?“ Mit hochgezogenenAugenbrauen und einem großen Fragezeichen im Gesicht sah er auf Steffi und Luca hinunter.
„Hör auf so einen Mist zu reden und setz dich, Bruder“, sagte Steffi mit gespielt strenger Stimme. Schnell gab sie Luca einen Kuss auf die Wange und hauchte ihr ein „Danke“ ins Ohr. Karsten ließ sich auf die Bank ihnen gegenüber plumpsen.
„Alles klar bei dir, Schwesterchen? Was macht das Herz?“
„Also, heute Vormittag war es noch da. Wenn ich es mir recht überlege, ist es auch jetzt noch da. Zufrieden?“
„Langsam wird mein Schwesterchen wieder die alte. Beglückt uns wieder mit ihrer gewohnt witzigen Art. Autsch, bist du verrückt? Was soll das?“ Steffi hatte ihrem Bruder unter dem Tisch einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein verpasst und lächelte ihm nun zuckersüß ins Gesicht.
„Wer ist hier verrückt?“, fragte Nadine, die mit Carola, ihrer Lebensgefährtin, nun ebenfalls angekommen war.
„Steffi natürlich“, rief Karsten.
„Blödsinn! Karsten ist verrückt. Das weiß doch jeder!“
„Das wird bestimmt ein toller Abend, wenn sich Brüderchen und Schwesterchen die ganze Zeit streiten wollen. Vielleicht sollten wir eure Eltern holen!“ Luca kannte dieses sticheln der beiden nur allzu gut. Meistens war es ja ganz witzig, aber manchmal konnte es auch furchtbar nerven.
„Bevor ich`s vergesse“, Karsten wischte sich den Bierschaum von der Oberlippe. „Mark kommt heute doch nicht. Er hat da eine Superfrau an der Angel, mit der er lieber den Abendverbringen möchte.“ Steffi war ein wenig enttäuscht. Sie hätte Mark nur allzu gerne mal wieder gesehen. Aber wenn sie die Wahl hätte zwischen dieser Runde und ... weiter kam sie nicht. Carola holte sie aus ihren Gedanken.
„Da war übrigens gerade eine Frau an der Theke, die sich nach dir erkundigt hat, Steffi.“ Carola zeigte mit dem Kopf zu einer apart gekleideten, gut aussehenden Frau, die auf einem Barhocker saß und einen Cocktail mit großem Schirm darin trank.
Steffi sah hinüber und zuckte mit den Schultern.
„Kenne ich nicht. Was hat sie denn gesagt?“
„Nicht viel“, mischte sich jetzt Nadine ein. „Sie wollte nur von Marvin wissen, ob du hier bist und wo du sitzt. Nichts weiter. Dann hat sie sich was zu trinken bestellt und das war`s. Vielleicht ein Fan von dir, die ein Autogramm haben möchte und sich noch nicht traut. Ach ja, sie spricht mit Akzent. Amerikanisch vielleicht.“
Na, von Amerikanerinnen habe ich aber erst mal die Schnauze voll, dachte Steffi.
Marvin kam und brachte ihnen ihre Getränke.
„Die Frau dort hat sich nach dir erkundigt“, raunte er Steffi ganz wichtig zu.
„Alles klar, Marvin. Weiß ich schon. Nadine und Carola haben`s mir gerade erzählt.“
„Oh, na dann.“ Beleidigt rauschte Marvin davon. Er hasste es, wenn jemand vor ihm die neuesten News hinausposaunte.
Steffi erhob ihr Glas und blickte feierlich in die Runde.
„Also, ich habe euch heute Abend eingeladen, um mich bei euch allen zu bedanken. Ihr seid mir in den letzten Tagen eine riesengroße Hilfe gewesen. Ohne euch hätte ich diese Zeit bestimmt nicht überstanden. In dem Sinne, bestellt was ihr wollt, es geht alles auf meine Rechnung. Ich kann mich glücklich schätzen, so tolle Freunde zu haben.“
„Excuse me. Sind sie Stefanie Martens, die Schriftstellerin?“ Die Frau von der Theke war zu ihnen hinüber gekommen und sah Steffi fragend an.
Sie sprach das „s“ mit einem merkwürdigen Zischlaut. Hörte sich wirklich amerikanisch an.
„Ja, das bin ich“, sagte Steffi, neugierig was diese Frau wohl von ihr wollte. Deren bisher noch recht freundlicher Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich und tiefe Ablehnung zeigte sich.
„Mein Name is Claire Maloon. Ich wollte nur einmal die Frau sehen, wegen der mich Jennifer verlassen hat. Sehen was an ihr so besonderes ist.“ Sie sah Steffi noch einmal abwertend an, drehte sich um und ging.
Zum zweiten Mal an diesem Abend ließ Steffi vor Schreck ihr Glas fallen.
„Verdammt! Musste die Kuh ausgerechnet jetzt auftauchen, wo Steffi gerade wieder alles so einigermaßen unter Kontrolle hatte?“ Karsten war sauer. Nachdem Claire gegangen war, saß Steffi völlig weggetreten da und flüsterte immerzu: „Was hat sie
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