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Wie es euch beliebt, Madame

Titel: Wie es euch beliebt, Madame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terri Brisbin
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nur auf seinen Respekt hoffen und vielleicht auf seine Liebe – selbst wenn sie wusste, dass sie seinen Körper mit anderen würde teilen müssen.
    „Ich glaube, Ihr werdet mir das Herz brechen, Henri.“ Sie sprach ihre größte Angst aus. „Und ich glaube, das werdet Ihr sehr oft tun.“
    Er sah sie bedauernd an, und Aliénor las in seinen grauen Augen die Wahrheit. Henri wusste, dass ihr Leben nicht leicht sein würde und ihre Furcht sich als wahr erweisen könnte. Männer von Rang, mit Macht, lebten ein ganz bestimmtes Leben voller Erwartungen. Andere Frauen, nicht nur die ihnen angetraute Gemahlin, spielten darin stets eine gewichtige Rolle. Auch wenn das in ihrem Leben als Louis’ Gemahlin kein Problem gewesen war, wusste Aliénor, dass dies Teil ihres Lebens mit Henri sein würde, vor allem, da er so jung und lebendig war. Als er den Mund öffnete, wie um zu widersprechen, legte sie einen Finger auf seine Lippen. Es war besser, nichts zu versprechen, das später nicht gehalten werden konnte.
    „Aber wir werden damit fertig werden, oder?“, fragte sie.
    „Mehr als das“, flüsterte er und zog ihren Kopf zu sich, damit er sie küssen konnte. „Wir werden herrlich sein zusammen. Herrlich.“
    Der Kuss, der seinen Worten folgte, gab ihr Hoffnung, dass er recht haben könnte. Er grub seine Hände in ihr Haar, und ein Kuss folgte auf den anderen, bis sie an nichts anderes mehr denken konnte als daran, diesen Mann zu dem ihren zu machen.

4. KAPITEL
    Poitiers, Herzogtum von Aquitanien, im Jahres des Herr 1152, 18. Mai
    Der Tag brach hell und sonnig an, wie es Frühlingstage in ihrer Lieblingsstadt oft taten. Sanfte Brisen wehten durch die Stadt, und die Fahnen flatterten auf den Mauern von Poitiers. Die Farben des Herzogs der Normandie neben ihren eigenen zierten das Schloss und die Kathedrale, verkündeten allen die Ankunft ihres zukünftigen Herrn. Aliénor lehnte den Kopf zurück und atmete den Duft der Maiblüten ein.
    Niemals würde sie dieses Ortes und seiner Schönheit überdrüssig werden. Sie entstammte diesem Land, diesem Volk, und es würde immer ein Teil von ihr sein. Empfand er dasselbe für die Normandie oder das Anjou? Oder für England? Gab es eine Stadt oder eine Provinz, die seine Seele zum Schwingen brachte, so wie Aquitanien zu ihr sprach?
    Sie ließ den Blick über die Menschen gleiten, die sich am Straßenrand versammelt hatten, während ihre Kutsche von der Festung zur Kathedrale fuhr, wo die Heirat vonstatten gehen würde. Obwohl es nicht verkündet worden war, hatte sich die Nachricht verbreitet, und ihr Volk war gekommen, um ihr alles Gute zu wünschen. Als sie vorbeifuhr, winkte man ihr zu, lächelte, und einige Kinder warfen ihr sogar Blumen zu.
    An jenem Nachmittag, den sie im Garten verbracht hatten, waren die Verhandlungen abgeschlossen worden, und nun würden sie heiraten. Die Zeremonie würde weitaus bescheidener sein, als man es von Personen ihres Ranges erwartete, aber die Umstände dieser Heirat verlangten es so. Sie und ihre Ratgeber waren der Meinung, dass der König es als Beleidigung auffassen könnte, da sie nicht um seine Erlaubnis gebeten hatten, wie es der Eid auf den Lehnsherren verlangt hätte.
    Sie seufzte und erregte damit die Aufmerksamkeit der beiden Frauen in der Kutsche, die sie begleiteten. Constance und Eloise lächelten, und sie ließ sie in dem Glauben, dass sie an Henri und seine Eigenschaften dachte – Eigenschaften, über die sie in den letzten Tagen viele Stunden gesprochen hatten. Eine Frau sollte an ihrem Hochzeitstag nicht an Krieg und Rache denken.
    Nachdem sie dasselbe Thema mit Godfroi und anderen Beratern besprochen hatte, vermutete Aliénor, dass Louis sie zwar von ihrem Eheversprechen entbunden hatte, jedoch erwartete, dass sie sich nicht auf eigene Faust einen neuen Gemahl suchte, sondern wartete, bis er das für sie tat. Vor ihrem geistigen Auge sah sie seine Reaktion vor sich, wie seine gewöhnliche Ruhe in maßlose Wut umschlug. Das hatte sie schon einmal erlebt, in Antiochia, als man ihr eine Liaison mit ihrem Onkel vorwarf. Sie bezweifelte nicht, dass die Nachricht ihrer Heirat mit Henri und der Verbindung all ihrer Ländereien und Titel seinen Zorn in einem Maße erregte, wie das kaum etwas anderes konnte.
    „Madame“, sagte Constance, „wir nähern uns der Kathedrale.“
    Aliénor nickte, zog sich die Kleider zurecht, sodass sie leichter aussteigen konnte. Die Pferde blieben stehen, und die Menge jubelte. Während sie durch das

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