Wie es Euch gefaellt, Mylady
steigerte sich bis zur Verzückung.
Die Zärtlichkeit in seinen Augen raubte ihr ebenso den Atem wie seine wilde Wollust. Sie gab sich ihm mit Leib und Seele hin. Er nahm sie hungrig, forderte mehr, und sie gab ihm alles.
Immer wieder hob sie sich ihm entgegen, begegnete seinen Bewegungen wie in einem niemals endenden Rausch.
Er neckte sie, verharrte kurz, nur um sich erneut tief in ihrem Schoß zu versenken. Glücksgefühle überschwemmten sie wie turmhohe Wellen. Es war ein Spiel der Ekstase, das beider Verzückung ins beinahe grenzenlose steigerte.
Darin war Heath ein Meister.
Und Julia stand ihm in nichts nach.
Am Ende würden beide Sieger sein, aber die Wonnen lagen im Auskosten dieses Spiels, es ging nicht darum, wer als Erster das Ziel erreichte.
Er erschauerte vor Lust, spannte jeden Muskel an, als sie sich dem Gipfel der Lust näherte.
Im Augenblick ihrer Erlösung nahm er ihren Mund in einem heißen, hungrigen Kuss in Besitz. Julia schmolz in tiefster Hingabe, umklammerte seine Schultern. Er stöhnte in ihren Mund, tief in ihren Schoß gebettet.
Sie war ein einziges sattes, träges Fließen und überließ sich hilflos ihrer Wollust. Vor wenigen Stunden waren sie beide einem Mörder begegnet, der ihnen nun nichts mehr anhaben konnte. Heath hatte seinen Feind besiegt, und dieses Wissen machte diesen Moment umso süßer. Er wollte endlich die erlittene Pein vergessen, und sie wollte ihm dabei helfen.
Sie streichelte sein festes Gesäß und zog ihn näher. Sie hatte alle Hemmungen abgelegt, bestand nur noch aus Empfinden, stöhnte leise in seinen Mund, ihre Fingernägel kratzten sanft seinen Rücken entlang, als er mit einem dunklen Stöhnen in ihr zerbarst. Er hielt sie eng an sich gepresst. Sie spürte seinen dröhnenden Herzschlag, spürte, wie die Spannung allmählich von ihm wich, streichelte sein Gesicht mit den Fingerkuppen.
Die Luft im Zimmer war warm und schwer, getränkt vom Duft dieser leidenschaftlichen Nacht. Eng umschlungen lagen die beiden zusammen und kosteten die letzten Minuten bis zur Dämmerung aus. Schon bald würde ein neuer Tag beginnen, ein Tag, der ihre Innigkeit bedrohen, vielleicht zerreißen würde. Russell würde eine Erklärung fordern, die ihm nicht verwehrt werden durfte. Julia wusste auch, dass Heath erst mit sich ins Reine kommen würde, wenn er die Wahrheit über die Vorfälle an jenem Tag im Kloster erfuhr. Auclairs Anschuldigung hatte ihn tief getroffen. Hatte er Auclairs Schwester getötet? Wenn ja, war er sich damals überhaupt bewusst gewesen, was er tat? War er zurechnungsfähig gewesen? Sie würde ihm jedenfalls zur Seite stehen, was immer er auch getan haben mochte. Heath war ein guter Mensch.
Julia dachte flüchtig an ihr Ansehen in der Gesellschaft, an den Klatsch, der losbrechen würde wie ein Sturm. Möglicherweise würde sie nie wieder nach London zurückkehren, was sie allerdings nicht wirklich bedauerte.
„Nach diesen Ereignissen wird uns niemand mehr einladen“, überlegte sie halblaut.
Er schlang den Arm um sie. „Ein toter Spion macht noch keinen Skandal. Im Übrigen wird niemand von uns darüber sprechen.“
Sie lag still, hielt die Augen geschlossen. Männer hatten die Gabe, alles auf das Grundsätzliche zu reduzieren. Allen voran die Boscastle-Männer, die in der Überzeugung lebten, alles, was sie bestimmten, sei Gesetz. Oder sich über dem Gesetz erhaben fühlten, zumindest über den Gesetzen der Gesellschaft.
„Ich fürchte, du vergisst Russell“, sagte sie zögernd. „Das kleine Hindernis auf dem Weg unserer verbotenen Liebe. Und wenn ich von einem kleinen Hindernis spreche, meine ich eigentlich eines von der Größe eines Gebirges.“
Heath knurrte. „Ich spreche mit Russell, wie ich dir bereits sagte. Ich habe ihn keineswegs vergessen.“ Er zog ihren warmen biegsamen Körper an sich. „Ich schlage vor, du vergisst ihn. Als dein zukünftiger Ehemann verlange ich es sogar von dir. Meine Familie gibt dir Rückhalt, egal was andere tun oder sagen. Und mich interessiert die Meinung anderer nicht im Geringsten.“
„Vielleicht sollte ich zuerst mit ihm sprechen“, sagte sie leise.
„Das halte ich für keine gute Idee.“ „Er wird mir nichts tun.“ „Das ist mir klar.“
Sie küsste seinen Hals. „Es wäre nur anständig, Heath.“
Wie Heath vorausgesagt hatte, scharte die Boscastle-Familie sich am nächsten Tag um Julia wie um eine königliche Verwandte, die von einer feindlichen Armee belagert worden war. Es war, als
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