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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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hingen in allen Zweigen. Glücklicherweise hatte der Schneefall nachgelassen. Unglücklicherweise hatte der Wind zugelegt und peitschte den Schnee und das Eis in gewaltsamen Wirbeln über den Grund.
    Die Hölle war nicht voller Hitze und Feuer, dachte Derek und duckte sich in den arktischen Sturm. Sie bestand aus hart gefrorenem Schnee und einem Wind, der einem die Kälte durch ein halbes Dutzend Kleiderschichten trieb und gierig nach der Haut suchte.
    Er verdrängte das Unbehagen.
    Er hatte während der letzten beiden Stunden ständig versucht, Dare zu erreichen. Die Leitung war tot. Schön zu wissen, dass die Unterstützung bereitstand, aber das bedeutete ihm so viel wie einem Eisbären ein Schneeball, wenn sie nicht abfliegen konnte. Zumindest nicht in den nächsten Stunden.
    Er hatte Lily zwei Meilen von den Koordinaten entfernt zurückgelassen, die Dare ihm gegeben hatte. Sie hatte an einem dichten Wäldchen Schutz gefunden. Leider konnte sie nicht riskieren, ein Feuer zu machen. Sie hatte drei der achtzehn Hunde in den Schlitten mithineingepfercht und alles was sie hatten, auf sich geschichtet: die Schlafsäcke, die Isomatten und die restlichen Kleidungstücke.
    »Wie geht es dir?«, fragte er sanft über den Sprechfunk.
    »F-friere mir den Hintern ab, danke der Nachfrage.«
    Er stemmte den Kopf gegen den Sturm und lächelte. »Halten die Hunde dich denn nicht warm?«
    »S-Sicher. S-Sind die gu-guten Jungs schon aufgetaucht?«, schnatterte sie hoffnungsvoll.
    Bei diesem Wetter würde hier gar nichts auftauchen. Wer oder was jetzt noch nicht hier war, würde den Sturm abwarten müssen. »Noch nicht.« Doch er betete, wie er nie zuvor
gebetet hatte. »Die gute Nachricht ist, dass ich die Anlage gefunden habe, nach der ich gesucht habe.«
    Außerdem hatte er in einem schneebedeckten Wellblech-Hangar hinter dem Hauptgebäude eine kleine de Havilland Beaver gefunden, was die beste Nachricht des Tages war. Die Beaver, die mit einer Plane abgedeckt war, war für diese Breitengrade eines der zuverlässigsten Flugzeuge überhaupt. Sie wurde von den Marines benutzt, die die Anlage betreuten. Sie musste bestens gewartet sein, davon hing alles ab.
    »Geh ni-nirgendwo ohne Unterstützung hin!«
    Als hätte er eine Wahl gehabt. Das Adrenalin strömte hart und schnell durch seine Adern. Er reagierte nicht auf ihre Bitte oder die Besorgnis in ihrer Stimme. »Lily?«
    »Ich bin da.«
    »Siehst du die beiden hohen Bäume südlich von dir?«, fragte er ins Mikrofon. Als sie bejahte, instruierte er sie, zum Flugzeug zu kommen und erklärte ihr, wie sie hinkam. »Spann die Hunde davor - die Maschine hat Kufen. Dann zieh sie ans andere Ende der Startbahn, dreh sie um, und sieh zu, dass die Plane ordentlich drüberliegt. Der Schneefall geht hoffentlich lange genug so weiter und deckt die Spuren zu. Du kannst sie praktisch vor aller Augen verstecken. Schaffst du das?«
    »N-Natürlich«, versicherte Lily mit klappernden Zähnen. »Ich nehme an, du weißt, w-wie man fliegt, und d-das Flugzeug hat Treibstoff und all d-das gute Z-Zeug.«
    »Ja. Die Gute ist alt, aber ordentlich gewartet. Sie wird fliegen. Nicht solange das Wetter sich nicht ändert, aber sie ist sicher. Steig ein, und lade die Hunde ein, wenn du sie in Position gebracht hast. Da bist du besser vor dem Wetter geschützt. Ich komme zu dir, sobald ich hier fertig bin.«
    So beiläufig, als riefe er vom Büro aus an und frage, ob er
auf dem Nachhauseweg einen Viertelliter Milch mitbringen solle, dachte Lily. Sie beäugte die beiden Bäume, die in einiger Entfernung standen, und zögerte, den zweifelhaften Schutz des Wäldchens zu verlassen, an dem sie angehalten hatte, um abzuwarten, bis er die Anlage ausgekundschaftet hatte.
    »Ich erledige das«, sagte sie und bemühte sich, kühl und kompetent zu wirken. »Mach du deine Sache. Wir kriegen das schon hin. » Heja «, rief sie den Hunden leise zu. Sie bewegten sich vorwärts. Das Headset verstummte.
    Sie würde die de Havilland finden, sie und die Hunde würden sie überall hinziehen, wo Derek sie haben wollte, und dann würden sie einsteigen und auf ihn warten.
    Aber unter keinen, absolut keinen Umständen würde sie irgendwohin fliegen .
     
    Derek musste Lily aus seinen Gedanken verbannen. Er brauchte seine ganze Konzentration für die Arbeit, die vor ihm lag. Er war praktisch über das Flugzeug gestolpert, und das nur, weil der Hangar so groß gewesen war, dass er fast hineingelaufen war. Das Zementgebäude der Anlage

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