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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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dem Erdboden blieb er auf dem Treppenabsatz stehen. Ein Stockwerk über dem Hauptgeschoss.
    Das stetige tiefe Summen der Elektronik.
    Stiefel, die über blanken Zementboden schlurften.
    Stimmen.
    Und der scharfe, faulige Geruch des Todes.
     
    Ein Flugzeug durch die Dunkelheit zu ziehen, erwies sich als ziemliches Abenteuer - was es bei Tag allerdings vermutlich genauso gewesen wäre. Glücklicherweise leuchtete der Schnee ein wenig, sonst hätte Lily nicht erkennen können, wo sie und das Gespann sich hinbewegten. Derek hatte ihr verboten, die Taschenlampe zu benutzen.
    Dieses Agentengeschäft erwies sich als sehr interessant. Nervenzerfetzend, aber interessant. Das schwere Flugzeug ließ sich auf den Kufen leicht bewegen, und das Gespann zog es dahin, als sei es nicht mehr als ein beladener Schlitten.
    Die Startbahn - falls es sich bei dem schmalen unbewaldeten Streifen zwischen den Bäumen um die Startbahn handelte - war nicht sehr lang. Es dauerte gerade mal zwanzig Minuten, das Flugzeug dahin zu bugsieren, wo Derek es haben wollte. Lily, die von der Arbeit mit den Hunden angenehm verschwitzt war, ging zu ihren Leithunden, ihrer Arrow und Dereks Max, und brachte sie dazu, einen großen Halbkreis zu laufen, um das Flugzeug in die Richtung zu drehen, aus der sie gekommen waren. Der stetig fallende Schnee hatte die Spuren bereits zugedeckt, und die sanften Windböen fegten die Startbahn
effektiv wie ein Besen glatt. Auch wenn Lily um nichts in der Welt in einem Flugzeug Gottes grünen Erdboden verlassen hätte - in dieser bitteren Kälte gab die Maschine einen guten Schutz ab.
    »Dereks Agenten-Kumpel werden bald hier sein«, flüsterte sie den Hunden zu, während sie sie im großen Bogen am Ende der Startbahn wenden ließ. »Was wollen wir wetten, dass sie schon unterwegs sind? Auf netten, schnellen Schneemobilen. Was, Rio? Du hättest lieber einen Truck mit Heizung? Gute Idee, ich ebenfalls.«
    Nachdem das Flugzeug gewendet war, konzentrierte sich Lily darauf, hineinzuklettern. Keine leichte Sache. Erst musste sie die Plane zur Seite schieben, die schon halb mit Schnee bedeckt war, was sie noch schwerer und unhandlicher machte. Sie benutzte den Schlitten als Trittstufe, stemmte die Tür auf und leuchtete mit der Taschenlampe hinein.
    Es würde eng werden. Achtzehn Hunde, sie selbst und bald auch Derek. Vorne war Platz für zwei, dazu sechs Plätze für die Passagiere. Die gewölbten Sitze in der engen Kabine nur anzusehen, ließ ihr den Mund trocken werden und das Herz rasen. Sie hatte sich in den letzten Jahren nicht einmal in die Nähe eines Flugzeugs gewagt. Seit sie ein Kind gewesen war nicht mehr.
    Stell dir vor, es sei eine Hundehütte, beruhigte sie sich. Nur ein Unterschlupf, sonst nichts.
    »Ihr Guten werdet euch eng aneinander quetschen müssen. Also benehmt euch.« Glücklicherweise waren die Hunde, sobald sie aus dem Geschirr befreit waren, in der Lage, selbstständig ins Flugzeug zu springen. Mit Ausnahme von Dingbat. Lily hievte die ganzen dreißig Kilo nasser Hund ins Flugzeug. »Na, also, mein Großer. Such dir einen schönen Platz zum Schlafen.«

    Sie holte das Nötigste vom Schlitten, stieg mit der Thermoskanne in der Hand durch die Luke, zog die Plane vor und klappte die Tür zu.
    Himmel. Wie konnte ihre Nase die nassen Hunde ignorieren und nur noch Flugzeug riechen? Leder, Staub, Kerosin - Blut.
    Nein, nein, nein . »Au!« Lily zwickte sich fest in den Handrücken, um die drohende Panikattacke abzuwenden. Dann setzte sie sich, horchte auf ihren eigenen Atem, der zusammen mit dem rasenden Herzschlag in ihren Ohren widerhallte,
    Hundehütte. Schutz. Auf dem Boden.
    Ohne die Taschenlampe war es so dunkel wie im Grab. Sie ließ den schmalen Strahl im Kreis wandern, um nach den Hunden zu sehen. Die interessierte es nicht, was um sie herum vorging. Sie waren im Trockenen, und ein paar Glückliche lagen auf gepolsterten Sitzen. Sie steckten die Nasen unter den Schweif und waren in wenigen Minuten eingeschlafen.
    Dingbat rollte sich auf dem Pilotensitz zusammen, legte den Kopf auf die Pfoten und prustete. Lily beugte sich vor und rieb seine weichen Ohren. »Ist schon okay. Alles in Ordnung. Mach die Augen zu, und schlaf ein bisschen. Derek wird nichts passieren. Er wird bald da sein, und dann fahren wir alle gesund und munter nach Hause. Guter Junge, ja, mach die Augen zu.«
    Sie schaltete die Taschenlampe aus und schloss selber mit einem kleinen Gebet die Augen. »Bitte, lieber Gott, ich weiß, es

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