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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Spielsachen.« Als Derek die Tür aufstieß, spähte Lily in die beheizte Garage und schüttelte den Kopf.
    »Aber es gibt immer ein Spielzeug, das man nicht haben kann, nicht wahr?«, sagte Derek leise.

3
    Alles war perfekt. Oder wäre es gewesen, wenn Derek in Montana geblieben wäre.
    Lily betrachtete die Menschenmenge, während eine Fernsehreporterin und ihr Team Kameras und Ausrüstung aufbauten, um sie zu interviewen. Sie hatte die Startnummer 29 gezogen, und bis jetzt war in der wogenden, aufgeregten Menge, die die Straßen säumte, nichts von Derek zu sehen.
    »Fertig?«, fragte die attraktive blonde Moderatorin, die einen ausgemergelten Mann im Schlepptau hatte, der in der
einen Hand einen Puderquaste und in der anderen einen Kamm hielt. »Danke, Stan, es geht so. Nein, danke, meine Haare sind großartig. Lily? Könnten Sie sich neben den Schlitten stellen? Wir schwenken im Gehen das Gespann ab und unterhalten uns.«
    »Sicher«, antwortete Lily folgsam und winkte ein paar Bekannten zu, mit denen sie sich viel lieber über das Rennen unterhalten hätte, als vor aller Augen bei einem Fernsehteam aus San Francisco zu stehen. Aber nur wenige Frauen fuhren das Rennen, und obwohl ihr vor der laufenden Kamera nicht wohl war, war die Publicity doch gut für den Sport.
    »Dreiundsiebzig Teams haben sich hier in Anchorage am Start des Iditarod-Rennens eingefunden«, begann die KPIX-Moderatorin. »Wie sie sehen können, sind die Zuschauer bester Stimmung.« Sie lächelte. »Bei uns ist jetzt Dr. Lily Munroe, eine Tierärztin aus Montana, die das Rennen... zum wie vielten Mal fährt?«
    »Zum fünften Mal«, entgegnete Lily freundlich.
    »Dr. Munroe hat das Iditarod bereits einmal gewonnen und war seither stets unter den ersten zwanzig platziert. Eine erstaunliche Leistung. Die Geschichte des Rennens zeigt, dass die Hälfte der Teams, die sich hier an der Forth Avenue versammelt haben, kaum hoffen können, das Ziel zu erreichen. Warum ist dem so, Lily?«
    Lily lächelte in das kleine rote Licht. »Man würde es nicht Rennen nennen, wenn es jeder gewinnen oder wenigstens zu Ende fahren könnte«, sagte sie locker. »Ganz zu schweigen vom Gewinnen oder einem Platz unter den ersten zwanzig. Den meisten geht es vor allem darum, die mörderische Strecke zu schaffen. Mit den Hunden an der Ziellinie in Nome unter der berühmten knorrigen Rottanne durchzufahren ist für viele von uns Sieg genug.«

    Lily beantwortete die meisten Fragen mechanisch. Der Lärmpegel machte ein eingehenderes Interview fast unmöglich. Fans, freiwillige Helfer, Fotografen, Radio- und Fernsehteams drängten sich an der Startlinie, während über den Köpfen bunte Fahnen flatterten. Laute Rufe mischten sich mit dem Stimmengewirr Tausender Zuschauer, und das Bellen und Jaulen der Hunde, die endlich laufen wollten, gab dem Ganzen einen zirzensischen Anstrich. Adrenalin war die Droge der Wahl, und alle waren high davon.
    Die Reporterin und ihre Crew marschierten an Lilys Gespann entlang, während Lily die Zugleine, die Zentralleine und Teile des Schlittens erklärte sowie die Hunde vorstellte. Paarweise hintereinander an den Schlitten geschirrt, maß ihr Gespann von den Nasenspitzen der beiden Leithunde Arrow und Finn bis zum Ende des Schlittens gute fünfundzwanzig Meter. Länger als ein großer Truck. Die Hunde waren heiß und wollten los.
    Lily konnte es gleichfalls nicht erwarten, ihr Können auf die Probe zu stellen, und zu sehen, wozu die Hunde fähig waren.
    Der Duft von Kaffee und heißer Schokolade hing verführerisch in der kalten Luft. Sie umkreiste ihr Gespann, murmelte den Hunden aufmunternd zu und prüfte, während die Kamera ihr folgte, zum millionsten Mal das Geschirr. Sie lächelte und antwortete auf die Fragen der Reporter, doch in Gedanken war sie bei dem, was vor ihr lag.
    »Erzählen Sie uns vom Rennen. Was, glauben Sie, steht Ihnen bevor? Ist es wirklich so gefährlich, wie alle sagen?«
    Lily lächelte. »Das Rennen ist, vom logistischen Standpunkt aus gesehen, praktisch unmöglich . Aber Jahr für Jahr nehmen die Musher wieder daran teil. Die Gespanne starten hier im Zentrum von Anchorage und müssen es den ganzen
Weg bis hinauf nach Nome schaffen - ein Distanz von über elfhundert Meilen - und das in ungefähr zehn Tagen.«
    »Eine unglaubliche Strecke, die die Hunde da laufen müssen. Und diese Schlitten wiegen wie viel? Über dreihundertfünfzig Pfund?«
    »Ungefähr, ja.« Lily schaute sich um. Wo, um Himmels willen, war

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