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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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und in die tanzenden roten und goldenen Flammen starrte. Sie ließ den schweren Kopf an ihn fallen, während die Gespräche um sie herum abebbten oder wieder aufbrandeten. Sie fand die perfekte Stelle unterhalb seiner Schulter und hörte nur noch halb wach der Unterhaltung zu.
    Barb hatte heute Morgen ein Zusammentreffen mit einem Elch gehabt, und es gab eine Menge Gelächter und Gespött, während sie und Derek ihre Geschichten erzählten und dabei ordentlich übertrieben. Dann trollten sich alle mit vollen Mägen und fröhlichen Gesichtern in ihre Schlafsäcke. Lily klappte die Augen zu und ließ den Feuerschein über ihre Lider spielen.
    »Willst du schlafen gehen?«, fragte Derek leise und strich zärtlich mit bloßen Fingern über ihre Wange.
    Lily war zu müde, um aufzustehen. »Hm«, antwortete sie unentschlossen. Der Klang einer Mundharmonika wehte durch die eisige Dunkelheit. Derek stand auf und hielt sie fest, damit sie nicht vornüberkippte. Dann nahm er sie bei den Händen, zog sie auf die Füße und drückte sie im gleichen Atemzug an sich. Es waren zu viele dicke Schichten zwischen ihnen, um etwas anderes als Geborgenheit zu empfinden. Lily sah zu ihm auf. »Was machst du denn da?«, flüsterte sie, als er sie nicht losließ.

    »Den Moment der Stille mit dir genießen.« Er drückte ihren Kopf an seine Brust und setzte die Beine in Bewegung.
    Lily musste sich an ihm festhalten und ihm im Takt folgen, wollte sie nicht stolpern. Seine Kleider rochen nach Holzrauch und feuchtem Leder. Lily drehte die Wange an seine Brust, ließ die Augen erneut zufallen und genoss einfach nur den Augenblick. »Wir haben den ganzen Tag lang Stille«, sagte sie, die Stimme von seiner Brust gedämpft.
    »Aber da kann ich dich nicht halten.«
    Sie realisierte, dass sie langsam tanzten. In der Dunkelheit. Der leise fallende Schnee wirbelte um sie herum. Sie schob die Hände unter seine Jacke und legte die Arme um seine Taille. Er war warm, und Lily verspürte das überwältigende Bedürfnis, sich an ihm zusammenzurollen und die Wärme tief in sich einzusaugen. Seine absolute Maskulinität betonte den Unterschied zwischen ihnen beiden. Sie fühlte sich nie weiblicher, war sich ihrer selbst nie so bewusst wie in seiner starken Nähe. Sie legte die Hand auf seine Brust, fühlte seinen stetigen Herzschlag durch die Kleiderschichten. Sie sehnte sich danach, seine nackte Haut zu berühren, und schalt sich eine Närrin, weil sie das hier so genoss.
    Er war über einen Kopf größer als sie, und Lily passte genau an sein Herz, als sei sie dazu geschaffen, sich genau dort anzulehnen, als hätten sie schon unzählige Male so miteinander getanzt, als kenne der eine den Rhythmus des anderen. Unfähig, ihm zu widerstehen, lag ihr Körper an seinem. Er war hart und kräftig, seine Arme umschlossen sie wie Stahlbänder, hielten sie sicher, ließen Lily sich geborgen fühlen. Was unlogisch war, da er alles verkörperte, was ihr im Moment gefährlich werden konnte.
    »Gott. Ich sehne mich nach dir, ich will dich so sehr.« Er hob ihr Kinn mit einem Finger an und streifte einen Kuss auf
ihre Stirn. Sie wartete, dass er sie küsste; wollte, dass er sie küsste. Stattdessen drückte er ihren Kopf wieder an seine Brust.
    »Es ist gut, etwas zu wollen«, sagte Lily, fühlte sich betrogen und versuchte, schnodderig zu wirken, während ihr die Knie seiner unzweideutigen Worte wegen buchstäblich aufweichten. »Heißt aber nicht, dass man es auch bekommt.«
    Er ließ einen kühlen Finger über ihren Nacken gleiten. »In diesem Fall wollen wir beide dasselbe.«
    Sie sah zu ihm auf. Heiße und kalte Schauder jagten über ihren Rücken, während er mit sachten Fingern ihren Nacken liebkoste. Die Schnodderigkeit wich einer Vorahnung. Ein paar Sekunden lang sahen sie einander nur an, atmeten kaum. Ein Wirrwarr aus Gefühlen flatterte in Lilys Brust. »Bekommst du immer, was du willst?«
    Er senkte die Augen kurz auf ihre Lippen, hob sie wieder und fing ihren Blick ein. »Ja.«
    »Danke für die Warnung.« Sie musste dem ein Ende bereiten. Bald. Sie musste es wirklich. Ihre Brüste schmerzten, und ihr Inneres war heiß und wie flüssig. Derek wiegte sich mit ihr zum süßen, betörenden Lied der Mundharmonika, das noch passender gewesen wäre, hätte eine Geige es gespielt. Er legte seine große Hand um ihre und drückte sie an sich. Lily spürte seinen Herzschlag durch ihren Körper widerhallen. Ihre Knie wurden zunehmend weicher, und sie fragte sich

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