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Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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hatte keine Ahnung, wann das sein würde. Derek stopfte die Hände in die Taschen und schlenderte zu den anderen beiden Gespannen hinüber, die gerade die Anmeldung passiert hatten.
    »Freut mich, dass ihr den Pass gut hinter euch gebracht habt«, begrüßte er Don und Jeff ganz entspannt. Er studierte
die Leute um sie herum. War der Schütze dabei? Er behielt Lily und Matt im Auge.
    »Als ob die Happy-River-Terrassen nicht schon schlimm genug wären«, grollte Don und sprang von seinem Schlitten.
    »Bist du derjenige, der da oben den Berg abgeräumt hat?«
    Derek lächelte, als sie einander die Hände schüttelten. Er mochte den Kerl nicht besonders, und obwohl er stets seinem Instinkt vertraute, wusste er doch, dass ein Teil seines Widerwillens daher rührte, dass Don sich eine Zeit lang mit Lily getroffen hatte. Derek versuchte, ihn mit den Augen einer Frau zu betrachten. Er sah wie ein etwas zu dicker Footballspieler aus, aber den Frauen gefiel vermutlich so ein nordischer Typ. »Hat seine Ladung großteils auf Lily gekippt«, teilte Derek den Männern mit. »Ich habe es gemeldet. Seid ihr gut durchgekommen?«
    »Ja. Ist Lily okay?« Don schaute zu Lily hinüber, die sich gerade mit ein paar Helfern unterhielt.
    Geht dich, verdammt noch mal, nichts an. »Zittrig, aber ansonsten keinen Kratzer.«
    »Gott sei Dank«, sagte Don beiläufig. »Mann, ich bin vor ein paar Jahren, als ich hier oben trainiert habe, von einer Lawine verschüttet worden. Hat mir eine Höllenangst eingejagt, das sage ich euch. Bin froh, dass sie nicht verletzt ist.«
    Lily hätte weit mehr als nur verletzt sein können, und die drei Männer wussten das alle.
    Jeff schüttelte sich. »So schnell will ich das nicht wieder erleben.«
    »Jedenfalls nicht vor nächstem Jahr«, grinste Derek. Musher hatten ein notorisch schlechtes Gedächtnis für Gefahrensituationen. Es waren die Freude am Rennen und die Herausforderung, an die sie sich Jahr für Jahr erinnerten.
    Don lachte und rieb sich mit der behandschuhten Hand
den Nacken. »Mann, für eine ordentliche Tasse Kaffee könnte ich morden.«
    »Ich bin sicher, dass die da drin einen fertig haben«, sagte Don.
    Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten lang über die Streckenbedingungen. Dann schlenderten die beiden Männer in die Lodge, und Derek ging Lily holen.
     
    Sie bewegte sich wie ein Kleinkind. Jeder Schritt wackelig und eine bewusste Anstrengung. Stundenlang auf einem Schlitten zu balancieren, sorgte für ziemlich verhärtete Oberschenkel.
    »Du hast eine ordentliche Zeit hingelegt«, sagte Matt und kniete sich hin, um den ersten einer ganzen Reihe energiegeladener Hunde zu untersuchen.
    Der Kontrollpunkt stand im frappierenden Kontrast zu der Strecke, die hinter ihnen lag. Das geschäftige Gewimmel aus Helfern und Zuschauern machte die Erinnerung an den Schnee und die Einsamkeit vergessen. Sie drehte den Kopf automatisch in die Richtung, aus der der Kaffeegeruch kam. Wie vorbestimmt, fiel ihr Blick im Gewühl auf Derek.
    Sein Profil war von herber Attraktivität, gerade jetzt, wo er entspannt lachte und seinen Gegnern die Hände schüttelte.
    »Alles gut gegangen?«, fragte Matt.
    »Es war …« Sie hielt inne und realisierte, dass sie keine Lust hatte, Matt von ihrem Missgeschick zu erzählen. »Es war alles in Ordnung«, log sie.
    »Du und Derek seid dieses Jahr ziemlich gleichauf«, sagte Matt.
    »Ich lasse ihn noch in Ruhe«, erwiderte sie mit hinterhältigem Grinsen. »Ich will ihm so früh im Rennen noch keinen Dämpfer verpassen. Das wäre zu unfreundlich.«
    »Du und unfreundlich, Gott behüte«, murmelte Matt.

    »Was soll das heißen?«
    Er zuckte die Achseln, fuhr mit der Hand an einem Hundebein entlang, massierte die Schultern und Kniegelenke. »Ich mache mir einfach nur Sorgen um dich. Das letzte Jahr war sehr hart für dich, und ich möchte, dass du wieder Freude am Leben hast.«
    Lily sah ihn verblüfft an. »Du auch?«
    Matt sah sie von der Seite an. »Ich auch?«
    Lily runzelte die Stirn. »Derek hat das heute Morgen ebenfalls gesagt. Aber es stimmt nicht. Ich habe Freude am Leben. Ich habe die Praxis, die Hunde, meine Freunde …«
    »Du hast einfach vergessen, wie man sich amüsiert«, sagte Matt und setzte schnell hinzu: »Was völlig verständlich ist. Du hattest eine enorme Last zu tragen, aber vielleicht ist es an der Zeit, nach vorne zu sehen.«
    »Das tue ich doch«, insistierte Lily, deren Gedanken plötzlich in eine Million Richtungen abwanderten,

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