Wie haben wir gelacht: Ansichten zweier Clowns (German Edition)
sich das vorstellen. Das kann zu großem Unglück führen.
E NSIKAT: Wie diese Leute, die in einer winzigen Einzimmerwohnung einen Riesenhund halten.
H ILDEBRANDT: Und der will auch nur spielen. Je größer der Hund, desto mehr gilt ja: Der will nur spielen. Das liegt vielleicht daran, dass sich große Hunde so wie große Menschen, die immer so gebückt gehen, dafür schämen, dass sie so groß sind.
E NSIKAT: Und unsereins wär gern zehn Zentimeter größer. Aber mehr als aufrecht gehen kann man leider nicht. Mein Sohn hat übrigens einen winzigen Hund. Mit dem trägt er einen ständigen Machtkampf aus: Wer ist der Chef?
H ILDEBRANDT: Wer ist der größere Schweinehund? Aber für Schweinehunde gibt’s wieder keine Schulen, keine Schweinehundeschulen.
E NSIKAT: Nee, Schweinehund sein, das lernt man von ganz allein.
H ILDEBRANDT: Womit wir beim Schweineflüsterer wären …
E NSIKAT: … aber das …
H ILDEBRANDT: … das führt uns jetzt zu weit fort.
Informationen zum Buch
Willkommen zum Gipfeltreffen des Kabaretts!
Dieter Hildebrandt und Peter Ensikat gelten mit Fug und Recht als die einflussreichsten Kabarettisten der Gegenwart. Für dieses Buch haben die beiden Bühnen- und Lebensprofis einen ganz und gar unernsten Streifzug durch mehr als ein halbes Jahrhundert Lach- und Sachgeschichte in Deutschland unternommen – scharfsinnig, amüsant und einfach fabelhaft.
Als Begründer der »Lach- und Schießgesellschaft« und jahrzehntelanger Kopf der Sendung »Scheibenwischer« hat Dieter Hildebrandt Zensur und politische Einflussnahme ebenso erlebt wie Peter Ensikat als der meistgespielte Kabarett-Autor der DDR. Auf ihren Reisen in den jeweils anderen Teil Deutschlands konnten beide erfahren, wie das Publikum auf Witze, made in West bzw. East Germany, reagierte – und die Frage, ob Franz Josef Strauß besser zu karikieren war als Walter Ulbricht, ist auch noch ungeklärt. Deshalb haben Ensikat und Hildebrandt für dieses Buch einander von ihren Lebens- und Bühnen Erfahrungen erzählt und die ultimativen Ossi- bzw. Wessiwitze ausgetauscht.
»Je schwächer das Gedächtnis, desto schöner die Erinnerungen.« Peter Ensikat
Informationen zu den Autoren
Peter Ensikat , 1941 in Finsterwalde geboren, Schauspielstudium in Leipzig, schrieb erste Texte für das Studentenkabarett »Rat der Spötter«, das 1961 verboten wurde, und gehörte bald zum Autorenkreis der Berliner »Distel«, in den siebziger und achtziger Jahren war er der meistgespielte Kabarettautor der DDR, 1996 bis 2006 Künstlerischer Leiter der Distel. Er starb am 18. März 2013 in Berlin.
Zahlreiche Bücher: zuletzt (zusammen mit Egon Bahr) »Gedächtnislücken. Zwei Deutsche erinnern sich« (Atb, 2013).
Dieter Hildebrandt , geboren 1927 in Bunzlau, Niederschlesien, wurde als Mitbegründer der Münchner »Lach- und Schießgesellschaft« sowie durch die Sendung »Scheibenwischer« bekannt. Er gilt als einer der einflussreichsten Kabarettisten in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2013 ist er, ebenso wie seine Kollegen Georg Schramm, Konstantin Wecker u.v.a. auch auf stoersender.tv zu sehen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
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Bahr, Egon; Ensikat, Peter
Gedächtnislücken
Zwei deutsche Legenden erinnern sich
Egon Bahr, Grandseigneur der deutschen Sozialdemokratie, enger Wegbegleiter Willy Brandts, und Peter Ensikat, einer der bekanntesten Kabarettisten und Intellektuellen der DDR, sind seit vielen Jahren befreundet. Immer wieder trafen sie sich zu langen Gesprächen, in denen sie einander ihr Leben erzählten und ihr Nachdenken über die deutsche Nachkriegs- und Nachwendegeschichte teilten.
Das Elend der Nachkriegszeit, der Mauerbau, der Aufstand am 17. Juni 1953, die zaghafte Politik des »Wandels durch Annäherung« der beiden deutschen Staaten, die Bahr maßgeblich bestimmte, bis hin zum Fall der Mauer und den Debatten der Nachwendezeit – dieses Buch bietet einen ebenso kurzweiligen wie prägnanten Überblick über die jüngere deutsche Geschichte.
»Während Egon Bahr und Peter Ensikat amüsant und schlagfertig mit einander parlieren, bringen sie die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts auf die Reihe – den beiden ist ein Meisterstück geglückt.« Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung
»Ein spannendes und aufregendes Gespräch. Greifen Sie zu diesem Buch!« Dieter Hildebrandt
Reiter, Udo
Gestatten, dass ich sitzen bleibe
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