Wie Liebe Heilt

meine Facharztausbildung abzuschließen und eine Laufbahn als Allgemeinärztin einzuschlagen. Doch ich hatte meine Dämonen noch nicht besiegt.
    Keine zwei Jahre später, ich war mitten in meiner Sprechstunde und hatte sechzehn Patienten zu behandeln, erlitt ich eine Angstattacke. Es passierte zwischen zwei Patienten – kurz davor zu hyperventilieren, zwang ich mich, tief durchzuatmen, um mein Herzrasen zu beruhigen.
    Noch nie hatte ich eine Panikattacke gehabt. Warum erlebte ich gerade jetzt eine? Dafür gab es eine ganze Liste von Gründen.
     
Ich hasste meine Arbeit.
Ich hatte nicht genügend Zeit, um zu meinen Patienten oder den Kollegen eine Beziehung aufzubauen.
Ich vermisste meine Freunde, die in andere Städte gezogen waren.
Ich fühlte mich einsam und verlassen.
Ich fühlte mich in einem Teufelskreis gefangen: Erst arbeitete ich ohne Pause durch, dann kämpfte ich mich durch den abendlichen Berufsverkehr, um in einer leeren Wohnung und einem leeren Leben anzukommen. Und am nächsten Tag ging das Ganze von vorne los.
    Aber obwohl dies alles zutraf, konnte ich mir nicht vorstellen, dass diese Probleme, auch nicht in ihrer Gesamtheit, etwas so Extremes wie eine Panikattacke auslösen konnten. Ich musste die einzelnen Punkte genauer hinterfragen.
    Dabei stellte ich fest, dass ich meine Arbeit deshalb hasste, weil ich mich vom System manipuliert und nicht respektiert fühlte.
    Ich stellte fest, dass ich meine Freunde vor allem deshalb so vermisste, weil ich das Ende einer Beziehung noch nicht verarbeitet hatte, ihr immer noch nachtrauerte und mich seitdem betrogen und mutlos fühlte.
    Ich stellte fest, dass ich das Gefühl hatte, in einer Falle zu sitzen, da es in meinem Leben nichts gab, das mir Sinn und Bestätigung vermittelte.
    Während ich meine Situation analysierte, überkam mich eine innere Ruhe, ich erkannte ein Muster. Das Problem waren nicht meine Lebensumstände oder die Menschen in meinem Umfeld – sondern ich hatte einfach das Gefühl, nie genug Liebe und Anerkennung zu bekommen. Die Wahrheit war, dass ich mich selbst nicht liebte. Und daher glaubte ich auch nicht, dass andere mich lieben könnten.
    Diese Erkenntnis warf mich um. Mir wurde klar, dass ich diese verzerrte Vorstellung verändern musste, also begann ich leise vor mich hin zu sprechen: »Ich liebe mich, ich liebe mich.« Allein diese Worte auszusprechen, schien meine Ängste zu beruhigen, obwohl ich damals nicht wirklich glaubte, was ich sagte.
    Diese Worte wiederholte ich nun jedes Mal, wenn ich spürte, dass eine Panikattacke auf mich zurollte. Eva, bleib ruhig. Diese physische Reaktion ist nur ein Symptom dafür, dass etwas in deinem Innern nicht stimmt. Was will dir das Universum sagen, aber du hörst nicht zu? Was ist der Auslöser? Wenn du dich wirklich selbst lieben würdest, was würdest du dir wünschen?
    Nun versuchte ich, eine Liste zusammenzustellen von den Dingen, die ich mir wünschte, aber mir fielen nur Sachen ein, die ich nicht wollte, also begann ich damit. Die Liste wurde sehr lang, doch danach begann ich das, was ich nicht wollte, mit dem abzugleichen, was ich wollte. Ich entdeckte, dass ich etwas anderes wollte, etwas Besseres als das, wofür ich so lange und hart gearbeitet hatte.
    Ich wollte etwas tun, das mir Freude machte und an das ich glaubte.
    Ich wollte in einem medizinischen Umfeld arbeiten, in dem Patienten nicht erst behandelt wurden, wenn sie akut krank waren, sondern in dem man sich darum bemühte, sie gar nicht erst krank werden zu lassen.
    Ich stellte mir ein angenehmes Arbeitsumfeld vor, in dem ich unterstützt wurde und wo ich für jeden Patienten eine Stunde Zeit hatte.
    Ich wollte Frieden in meinem Herzen und Ruhe in meinem Geist.
    Einen Monat später kündigte ich meinen Job.
    Ich begann mich intensiv mit alternativer Medizin, darunter chinesischer Medizin, und mit Energiearbeit zu beschäftigen. Ich lernte, mich mit mir selbst auszusöhnen und mich wertzuschätzen. Ich lernte, den Menschen und Haustieren in meinem Umfeld zu erlauben, mich zu lieben, was mich wiederum lehrte, mich selbst zu lieben. Ich lernte, etwas Größeres als mich, etwas Spirituelles, zu lieben und von ihm geliebt zu werden.

Wie die Methode der Liebesreaktion entstanden ist
    Zu Anfang meiner Arbeit als Spezialistin für ganzheitliche Medizin arbeitete ich mit Patienten aus allen Lebensbereichen, die sehr unterschiedliche Krankheiten hatten. Um die akuten Beschwerden zu behandeln und die Krankheitssymptome (die Ängste