Wie man mit einem Lachs verreist
Tatarien und der Mongolei, sodann schließlich ein Internationales Groß-
Priorat, gegründet 1971 von Seiner oben erwähnten
Königlichen Hoheit Robert Paternò sowie dem Baron Marquis von Alaro, dessen Groß-Protektor dann 1982 ein anderer
Paternò wird, nämlich der Chef des Kaiserlichen Hauses
Leopardi Tomassini Paternò von Konstantinopel, Erbe des Oströmischen Reiches, als legitimer Nachfolger konsakriert von der Orthodoxen Katholisch-Apostolischen Kirche Byzantinischer Konfession, Marquis von Monteaperto und Pfalzgraf des
polnischen Thrones.
1971 erscheint in Malta mein Orden, hervorgegangen aus einer Spaltung des Ordens von Robert Bassaraba. Er steht unter dem Hochprotektorat von S. K. H. Alessandro Licastro Grimaldi Lascaris Comnenos Ventimiglia, Duc de La Chastre, Prince Souverain et Marquis de Déols, und sein Großmeister ist gegenwärtig der Marchese Carlo Stivala di Flavigny, der nach dem Tod Licastros einen gewissen Pierre Pasleau »assoziiert«
hat, welchselbiger nun die Titel Licastros führt, zusätzlich zu denen Seiner Grandezza des Erzbischofs und Patriarchen der Orthodoxen Katholischen Kirche Belgiens, Großmeister des Souveränen Militärischen Ordens vom Tempel zu Jerusalem sowie Großmeister und Hierophant des Universellen
Maurerischen Ordens nach den Vereinigten Orientalischen, Alten und Primitiven Riten von Memphis und Mizraim.
-4 9 -
Ich habe das Buch wieder ins Regal gestellt. Es enthält vielleicht ebenfalls falsche Informationen. Aber ich habe begriffen, daß man zu irgendeinem Verein gehören muß, um sich nicht als fünftes Rad am Wagen vorzukommen. Die
Freimaurerloge P2 ist aufgelöst, dem Opus Dei fehlt es an Exklusivität, und am Ende ist man in jedermanns Mund. So fiel meine Wahl auf die Italienische Blockflötengesellschaft. Die Einzige, Wahre, Alte und Angenommene.
(1986)
Wie man im Flugzeug speist
Auf einer Flugreise vor ein paar Jahren (Amsterdam hin und zurück) habe ich zwei Krawatten von Brooks Brothers, zwei Burberry-Hemden, zwei Bardelli-Hosen, ein Tweed-Jackett aus der Bond Street und eine Krizia-Weste eingebüßt.
Denn auf internationalen Flügen herrscht bekanntlich der schöne Brauch, ein Menü zu servieren. Man kennt das, die Sitze sind eng, die Klapptischchen ebenfalls, und das Flugzeug macht gelegentlich Sprünge. Überdies sind die Servietten in Flugzeugen winzig, sie lassen den Bauch unbedeckt, wenn man sie in den Kragen schiebt, und die Brust, wenn man sie auf den Schoß legt. Der gesunde Menschenverstand geböte,
kompakte und nicht schmutzende Speisen zu servieren. Es müssen nicht unbedingt Enervit-Täfelchen sein. Kompakte Speisen sind Wiener bzw. Mailänder Schnitzel, Gegrilltes, Käse, Pommes frites und Brathähnchen. Schmutzende Speisen sind Spaghetti mit Tomatensoße, Melanzane alla Parmigiana, frisch aus dem Ofen kommende Pizzen und heiße Brühen in Tassen ohne Henkel.
Nun besteht jedoch das typische Menü in einem Flugzeug aus sehr durchgebratenem Fleisch in brauner Soße, großzügigen Portionen gekochter Tomaten, feingeschnittenem und in Wein ersäuftem Gemüse, Reis und Erbsen im eigenen Saft. Erbsen sind bekanntlich ungreifbare Objekte - weshalb selbst die besten Köche unfähig sind, gefüllte Erbsen zuzubereiten -, besonders wenn man sich darauf versteift, sie mit der Gabel zu
-5 0 -
essen, wie es die Etikette verlangt, und nicht mit dem Löffel.
Sage hier keiner, die Chinesen seien noch schlimmer, ich versichere, es ist leichter, eine Erbse mit zwei Stäbchen zu fassen als mit einer Gabel. Es erübrigt sich auch der Hinweis, daß man die Erbsen mit der Gabel nicht aufpiekt, sondern aufliest, denn alle Gabeln sind, was ihr Design betrifft, immer nur zu dem einzigen Zweck gestaltet, die Erbsen, die sie vorgeblich auflesen, fallen zu lassen.
Hinzu kommt, daß die Erbsen im Flugzeug mit schöner
Regelmäßigkeit immer nur dann serviert werden, wenn das Flugzeug gerade in eine Turbulenz gerät und der Kapitän empfiehlt, die Sicherheitsgurte anzulegen. Infolge dieser ergonomisch komplexen Operation bleibt den Erbsen mithin nur eine Wahl: Entweder sie landen im Kragen oder im Hosenlatz.
Wie die antiken Fabelerzähler lehrten, bedarf es, um einen Fuchs daran zu hindern, aus einem Becher zu trinken, eines hohen und schmalen Bechers. Die Trinkgefäße in Flugzeugen sind niedrig und breit, praktisch Schüsseln. Versteht sich, daß jedwede Flüssigkeit aufgrund physikalischer
Gesetzmäßigkeiten über den Rand schwappt, auch
Weitere Kostenlose Bücher