Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
begreifst. Ich habe andauernd Spaß. Es ist bloß kein lärmender Spaß.“ Er seufzte erneut. „Es geht um irgendwas, was Mrs Riddle zu dir gesagt hat, oder? Sie findet es unnatürlich, dass ich nie Probleme mache. Also hat sie dir eingeredet, dass du keine gute Mutter bist, stimmt’s?“
    Es machte ihr Angst. Wenn Pete schon mit zehn Jahren fähig war, sie zu durchschauen, was sollte dann erst werden, wenn er ein Teenager war? „Nicht wirklich.“
    „Okay. Wir gehen es noch einmal durch. Du bist eine tolle Mom. Auch wenn du ständig etwas vergisst und die Erdnussbutter in den Kühlschrank stellst. Auch wenn du wie ein aufgescheuchtes Huhn herumläufst, wenn du Kekse bäckst. Jetzt benimmst du dich gerade wie sonst, wenn Grandma und Grandpa anrufen. Dann regst du dich immer furchtbar auf und fängst an, die Fußböden zu schrubben. Du musst aufhören, darauf zu hören, was andere Leute sagen. Hör lieber auf mich.“
    „Manchmal solltest du dich daran erinnern, dass ich die Erwachsene bin und du das Kind bist. Manchmal weiß ich tatsächlich ein bisschen mehr vom Leben als du!“
    „Und wann soll das sein?“
    „He, das war nicht witzig! Das war gemein.“
    Pete verdrehte die Augen. „Okay, okay. Ich gehe zu Mr MacKinnon, wenn du das willst. Es ist ja nicht furchtbar da. Er ist ein guter Typ und so.“ Sein Ton verriet, dass er zwar nachgab, sie ihm dafür aber etwas schuldig war.
    „Ich möchte nur, dass du es mal ausprobierst. Um zu sehen, ob es dir da gefällt.“
    „Okay. Ich hab doch schon gesagt, dass ich es tue.“
    Sie floh, bevor er es sich anders überlegen konnte, und ging die Küche aufräumen. Es gab nicht viel zu tun. Ein paar Krümel wegwischen, einige Gläser in den Geschirrspüler stellen und zum Schluss die Spüle schrubben.
    Garnet war bei Weitem keine perfekte Hausfrau. Weiß der Geier, warum ich so besessen von einer blitzblanken Spüle bin. Noch ein Charakterfehler.
    Während sie das Metall auf Hochglanz polierte, wanderten ihre Gedanken zu Tucker. Sie dachte daran, wie sie sich in seiner Nähe fühlte und wie sie sich keineswegs fühlen wollte. Wie aufwühlend alles wirkte, was an diesem Tag geschehen war.
    Die MacKinnons waren von adliger Abstammung. Das war ihre Familie auch, doch Garnet selbst fühlte sich durch und durch normal. Sie hatte die Rolle der Versagerin in ihrer Familie, die ständig falsche Entscheidungen traf, die mit dem erstbesten Jungen ins Bett gegangen und prompt schwanger geworden war. Sie hatte Johnny aus Zuneigung geheiratet, aber er hatte es vorgezogen, im Nahen Osten zu kämpfen, statt mit ihr zusammenzuleben.
    Und Tucker hatte sich eine Elitestudentin zur Frau genommen – verständlich bei seinem Background. Die Ehe hatte zwar nicht funktioniert, aber irgendwann fand er sicherlich eine andere Frau mit der Schönheit, Grazie und Klasse einer traditionellen Südstaatlerin, denn so gehörte es sich gewiss für einen MacKinnon.
    Und ich werde weiterhin in der Erde wühlen und mich bemühen, einen durchschnittlichen Lebensunterhalt zu verdienen und meinen Sohn anständig aufzuziehen.
    Daran war auch gar nichts auszusetzen. Doch Garnet hatte einige Liebeleien und zahlreiche Fehlentscheidungen hinter sich, weil sie impulsiv war und ihre Gefühle unberechenbar waren. Ihr Leben hatte sich erheblich verbessert, seitdem sie Männern abgeschworen hatte. Und an diesem Entschluss änderte sich nichts, nur weil sie in Tucker vernarrt war.
    Ein greller Blitz zerschnitt den Himmel, gefolgt von einem rollenden Donner – wie um sie daran zu erinnern, dass sie und die Natur nicht immer einer Meinung waren.
    Ungeduldig blickte Tucker zur Uhr. Er hatte sich angeboten, Will zu Plain Vanilla zu fahren und Pete abzuholen, und er war spät dran. „He, Will! Beeil dich!“, rief er, während er in den Truck stieg.
    Für den frühen Nachmittag hatten sich fünfzig Hochschüler angemeldet und bis dahin war noch Unzähliges vorzubereiten: die Speisenfolge mit dem Koch durchgehen, die Lieferung von Vorräten und Tiefkühlware für die ganze Woche abnehmen, die geplanten Gruppenaktivitäten mit den Mitarbeitern besprechen …
    Will schlenderte aus dem Haus, warf seinem Vater einen finsteren Blick zu und stieg ganz gemächlich in den Truck.
    Sobald er angeschnallt war, startete Tucker den Motor und wollte wissen: „Was soll das trotzige Schweigen? Ich dachte, du unterstützt meine Idee.“
    „Hab ich ja auch, bis ich Bauchweh gekriegt habe.“
    „Wann hat das

Weitere Kostenlose Bücher