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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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mich ordnen kann. Das haben schon Erwachsene vergeblich versucht. Aber ich kann auf alle Fälle Hilfe gebrauchen, wenn du bereit bist, es zu versuchen.“
    Die Miene erhellte sich ein klein wenig.
    „Nun, dann steig ein.“
    Pete befolgte die Aufforderung und Tucker erntete Garnets Aufmerksamkeit für volle dreieinhalb Sekunden. Sie kam zur Fahrertür und nahm sich den Strohhut ab. Ihr Haar fiel hinab. Es glänzte in der Sonne und tanzte um ihre Schultern, und er vermutete unwillkürlich: So sieht es bestimmt aus, wenn sie morgens aufwacht.
    Oder direkt nach dem Liebesspiel. Der Gedanke kam aus dem Nichts. Tucker rief sich im Stillen zur Raison und lächelte wie ein normales menschliches Wesen – nicht wie der liebeskranke Idiot, in den er sich in ihrer Nähe verwandelte. Er murmelte: „Ich bin mir nicht sicher …“
    „Sie auch nicht? Ich fürchte, wir haben uns gegenseitig ein Desaster aufgehalst.“
    „Tja, die Gesichter der Kinder deuten darauf hin. Nun, wann tauschen wir zurück? Gegen halb sieben?“
    „Okay. Ich bringe Ihnen Will früher vorbei, falls es Probleme gibt oder er nach Hause will.“ Sie hob eine Hand.
    Er begriff, dass sie ihn abklatschen wollte. Schließlich arbeiteten sie bei diesem Projekt zusammen. Also erfüllte er ihr den Wunsch, und sie sah ihm dabei geradewegs in die Augen.
    Einfach so passierte es erneut. Ein Sturm der Gefühle brach in ihm los. Hitze strömte durch seine Adern. Verlangen schlängelte sich durch seinen Körper. Begierde flüsterte sehnsuchtsvoll in seinem gedankenlosen Hirn.
    Diese Reaktion war total unreif und nervtötend, aber sie war echt.
    Tucker hoffte inständig, dass ihre Söhne bei dem verrückten Plan mitspielten, weil sich ihm dann zahlreiche Möglichkeiten boten, Garnet wiederzusehen und Zeit mit ihr zu verbringen. Auf diese Weise könnte er prüfen, ob ihre freundliche Fassade jemals für einen Mann wie ihn abbröckelte.

4. KAPITEL
    Garnet war spät dran, doch auf der kurvenreichen Strecke zum Berggipfel hinauf musste sie langsam fahren. Sie atmete erleichtert auf, als sie schließlich das handgeschnitzte Schild mit der Aufschrift MacKinnon Breakaway sah.
    „Wir sind gleich da“, erklärte Will vom Beifahrersitz aus. „Das Haus steht da vorn rechts, Mrs G.“
    Sie bog in die Auffahrt ein und hielt an. Sie beabsichtigte, Will abzusetzen, Pete einzuladen und sofort Reißaus zu nehmen, denn sie war am Verhungern und ihr Sohn sicherlich auch.
    Trotzdem nahm sie sich einige Augenblicke, um den Ausblick zu genießen. Sie musste zugeben, dass sie neugierig darauf war, wo und wie Tucker lebte.
    „Das Grundstück hat zuerst meinem Urgroßvater gehört. Es war früher bloß ein Landsitz für die Familie“, berichtete Will. „Als wir hergezogen sind, hat mein Dad lauter Cottages für die Camper gebaut.“
    „Es ist echt cool hier.“
    „Ja, ich weiß.“ Er öffnete die Tür, sprang hinaus und lief davon.
    Sie folgte ihm gemächlicher und musterte dabei das ausladende Holzhaus mit dem Satteldach und zwei steinernen Schornsteinen. Alte majestätische Bäume spendeten Schatten. Ein Balkon im ersten Stock verlief um das gesamte Gebäude herum. Es sah aus wie ein behagliches Ferienhaus, das ausreichend Platz für eine Großfamilie bot.
    Im Geist malte Garnet sich aus, morgens aufzuwachen, auf den Balkon zu treten und meilenweit über das Tal blicken zu können.
    „Hallo!“ Die Haustür flog auf und eine barfüßige Frau kam heraus. „Will ist hier schneller als der Blitz durchgesaust. Sie müssen Garnet sein.“
    „Das bin ich.“ Sie lächelte zur Begrüßung, doch innerlich ohrfeigte sie sich für ihre Dummheit. Natürlich gab es eine Frau in Tuckers Leben. Wie hätte es bei einem kraftstrotzenden Mann wie ihm anders sein können? Es überraschte sie nicht. Gar nicht, überhaupt nicht, nicht mal ein bisschen.
    Die Frau war groß und schlank. Sie trug Shorts und ein T-Shirt und dazu eine Safariweste mit unzähligen Taschen. Ihre Haut war leicht gebräunt und von Sommersprossen übersät. Ihre Augen waren leuchtend blau, ihre Haare hellblond und kurz wie ein Stoppelfeld. Sie sah etliche Jahre jünger aus als Tucker.
    „Kommen Sie doch rein. Tucker hat mir gerade gesimst, dass er und Ihr Sohn jetzt aus dem Büro kommen. Ich schätze, es dauert keine fünf Minuten, bis sie hier sind.“ Die Blondine streckte die Hand aus und musterte Garnet dabei aufmerksam. „Ich bin Rosemary. Soll ich mal nachsehen, ob ich Eistee auftreiben kann?“
    „Danke, nicht

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