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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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machte.
    Deshalb redete sie sich ein, dass es nur gut war, wenn Tucker vorbeikam, und dass es keinen Grund gab, um nervös zu werden. Alleinerziehende hatten schließlich mehr Probleme zu bewältigen als Elternpaare. So unterschiedlich ihre beiden Söhne auch sein mochten, es war sicherlich nett, sich mit jemandem auszutauschen, der ebenfalls allein mit einem Zehnjährigen lebte. Es war kein persönliches Treffen oder ein Date – nicht im Entferntesten.
    Sie konnte sich absolut nicht vorstellen, dass Tucker in dieser Hinsicht an ihr interessiert war. Die Frauen in ihrer Familie waren zu schönen Geschöpfen aus dem Glashaus herangezüchtet worden, zu kultivierten gestylten Persönchen, die es verstanden, innerhalb einer Stunde eine Mahlzeit für vierzig Gäste zu zaubern – frische Blumen als Tischdeko inklusive. Garnet war nicht adoptiert worden – dies hatte sie bereits mit elf Jahren überprüft, um ganz sicher zu sein, denn irgendetwas musste doch schiefgelaufen sein.
    Ihre Schwestern und ihre Mutter, ja sogar ihre Großmutter, besaßen von Natur aus Grazie, Schönheit und Stil. Garnet dagegen empfand sich als Mauerblümchen. So war es immer gewesen, und so würde es immer bleiben.
    Viel schlimmer kam ihr vor, dass es ihr an diesem Tag nicht gelang, vor achtzehn Uhr nach Hause zu kommen. Eigentlich beabsichtigte sie zu duschen und sich ein wenig aufzupeppen, ehe Tucker auftauchte. Doch das Schicksal machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Zuerst wurde sie von Mary Lou aufgehalten, weil es neue Rezepte auszuprobieren und zu verkosten gab. Dann brauchte Sally Hilfe bei der Aktualisierung der Website von Plain Vanilla. Bis Garnet schließlich ins Hause kam, hatte Pete das Abendessen gemacht. Es gab Sandwiches mit Erdnussbutter und Bananen – seine Spezialität. Zum Dessert folgte eine seiner eigenwilligen Brownies-Kreationen. Diesmal waren sie mit Himbeeren, Blaubeeren und Marshmallows gefüllt.
    „He, ich hätte dir doch etwas gekocht“, teilte sie ihm mit.
    „Ja, aber du hattest so viel zu tun und ich hatte solchen Appetit auf Erdnussbutter und Bananen. Mo-om?“
    „Was denn?“
    „Du kennst doch diese komische Katze, die seit einer Woche oder so hier herumläuft?“
    „Die Schwarz-orange-weiße?“
    „Ja. Ich glaube, die ist trächtig, weil ich sie vor einer Stunde oder so auf dem Fensterbrett gesehen habe. Ihr Bauch war ganz dick.“
    „Nein“, sagte Garnet entschieden.
    „Ich habe doch gar nichts gefragt!“
    „Du wolltest aber gerade.“
    Pete warf ihr seinen liebenswertesten Blick zu. „Ich verstehe, warum du Nein sagst. Du musst das Gefühl haben, dass du diejenige bist, die das Sagen hat. Wir reden später darüber.“
    Sie jagte ihn mit einem Geschirrtuch. „Manchmal klingst du älter als Methusalem.“
    „Nur weil ich schlauer bin als du?“
    „Petie, wir können nicht jedes Tier adoptieren, das auf unsere Veranda spaziert.“
    „Doch, Mom.“
    „Ich muss mich erst noch von dem Frettchen erholen, das du aufgenommen hast.“
    „Ja, Mom.“
    „Und von den Waschbärbabys.“
    „Ja, Mom. Es ist okay, wenn du Nein sagst, wirklich. Ich fühle mich nicht vernachlässigt oder benachteiligt oder so.“
    Sie konnte ihrem Sohn einfach nicht böse sein. Er war das Beste in ihrem Leben. Sie liebte ihn über alles, aber er entwickelte ein allzu loses Mundwerk, und das Geplänkel mit ihm raubte ihr kostbare zwanzig Minuten.
    Sie stürmte ins Badezimmer, warf einen Blick in den Spiegel und erkannte, dass ihr nicht annähernd genug Zeit blieb. Sie brauchte eine Dusche samt Haarwäsche, einen neuen Fußverband, Haarschnitt und ein neues Styling, eine Auffrischung ihrer Garderobe und Beinrasur sowie einen Kurztrip in die Stadt, um Make-up, Schmuck und Schuhe zu kaufen.
    Außerdem musste sie ihr Schlafzimmer aufräumen – nicht, weil es jemand zu sehen bekommen sollte, sondern weil so viele Sachen verstreut herumlagen, dass sie partout nichts mehr wiederfand.
    Ein paar Minuten nach sieben rief Pete vom Wohnzimmer: „Hey, Mom, Mr MacKinnon ist hier!“
    Zumindest war sie nicht mehr nackt. Die cremefarbene Leinenbluse war uralt, aber herrlich weich und bequem. Und es war ihre Glücksbluse. Ihr Haar war zwar noch feucht, aber zu einem losen Zopf geflochten. Und die Caprihose war sauber.
    Die Sandalen, die Garnet anziehen wollte, standen leider bei der Hintertür. Sie hatte Lippenstift aufgelegt, jedoch nicht geschafft abzuwaschen. Ihr Fuß war frisch bandagiert, doch auf dem Couchtisch

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