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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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gilt, wenn der Satz ohne »das« gebildet wird: »Ein Haus zu bauen, dauert lange«. Hier muss das Komma die zwei Verben voneinander trennen, denn würde man ohne Sprechpause »bauendauert« lesen, ergäbe das keinen Sinn.
     
    Keine Pause ist beim folgenden Satz nötig, und niemand käme wohl auf die Idee, ihn mit einem Komma zu unterbrechen: »Ein Bausparvertrag ist sinnvoll.« Nach derselben Konstruktion entsteht auch dieser Satz: »Sich gut auszudrücken ist sinnvoll.« Hier neigt man schon eher dazu, vor dem »ist« ein Komma zu setzen – aber es wäre ebenfalls fehl am Platz. (Das gilt für alle Sätze, bei denen man fragen kann: Wer oder was ist …?)
     
    Nicht vorgeschrieben, aber wichtig ist das Komma, um eine Aussage zu verdeutlichen: Der Satz »Wir empfehlen ihm zu helfen« ist auch ohne Komma richtig. Aber was ist hier gemeint? Es gibt zwei Möglichkeiten, und nur das Komma macht sie deutlich: »Wir empfehlen, ihm zu helfen« oder »Wir empfehlen ihm, zu helfen.«
     
    Wo muss ein Komma noch gesetzt werden?
Bei Gegensätzen mit »aber« und »sondern« (Er ist nicht groß, sondern klein. Er ist klein, aber schnell.)

Bei Aufzählungen, wenn man hier anstelle des Kommas »und« oder »oder« sagen könnte: Er ist groß, dick und stark (man könnte auch sagen: groß und dick und stark). Kein Komma dagegen: Er hat gute musikalische Fähigkeiten (man würde nicht sagen: gute und musikalische Fähigkeiten).
Beim erweiterten Infinitiv mit »zu«. Erweitert sind zum Beispiel die Formulierungen »um zu«, »ohne zu«, »anstatt zu« (Wir beten, um zu gewinnen. Aber: Wir hoffen zu gewinnen.)

    Ein Semikolon (Strichpunkt) setzt man, wenn ein Komma zu schwach wäre, ein Punkt aber den betreffenden Satzteil unnötig abtrennen würde. Der folgende Satz aus einer deutschen Tageszeitung enthält nur ein Komma, wo eigentlich ein Semikolon hingehört: »Auf den Straßen stören kaum lärmende Autos, Radfahrer und Fußgänger prägen hier das Bild des Verkehrs. « Man liest zunächst in einem Zug: »Es stören kaum Autos, Radfahrer und Fußgänger« – aber es sind ja nur die Autos gemeint, die hier (kaum) stören. Also besser: Auf den Straßen stören kaum lärmende Autos; Radfahrer und Fußgänger prägen hier das Bild des Verkehrs.«
    Der Apostroph (Auslassungszeichen) ersetzt fehlende Buchstaben. Zum Beispiel beim Genitiv von Namen, die auf -s, -ss, -ß, -tz, -z oder -x enden: »Hans’ Nachname lautet Meier«, Weitere Beispiele: »So ’n Blödsinn« und »der Ku’damm in Berlin« (statt Kurfürstendamm). Im Englischen: »Rock ’n’ Roll« (statt Rock and Roll). In allen anderen Fällen ist das
Auslassungszeichen unnötig und unschön, aber leider verbreitet: »Evi’s Copyshop« wäre als »Evis Copyshop« genauso verständlich, auch wenn beide Versionen erlaubt sind, weil es hier um die Bezeichnung eines Ladens geht. In einem Text sind solche überflüssigen Apostrophe aber auf keinen Fall erlaubt. Also nicht: »Montag’s bringen wir immer Peter’s Auto’s in die Waschanlage.«
    Rechtschreibung: Ein paar einfache Regeln

    Die junge Kandidatin in Günther Jauchs Quizshow wäre am liebsten im Boden versunken: »Ich blamiere mich bis auf die Knochen!« Dabei sollte sie nur sagen, ob »Verwandtschaft«, »Verwandschaft«, »Verwantschaft« oder »Verwandtschafft« die richtige Schreibweise ist. Aber wer von Scheinwerfern angestrahlt und von Kameras umringt ist, kann schon mal die Orientierung verlieren. Die Studentin, eine angehende Lehrerin, holte sich Rat beim Publikum. Ergebnis: Weniger als 60 Prozent tippten auf die richtige Antwort (»Verwandtschaft«). Aber, und da staunte selbst Moderator Jauch: Nur die Hälfte der Zuschauer im Studio hatte sich überhaupt getraut abzustimmen! Die Studentin war also mit ihrer Unsicherheit nicht allein.
    Tatsächlich wissen selbst Experten nicht immer, wie man bestimmte Wörter richtig schreibt. Heißt es »Rad fahren« oder »radfahren«, »zuhause« oder »zu Hause«? Und warum schreibt
man »Rohheit« mit zwei h, aber »Hoheit« nur mit einem? Hier Fehler zu machen, ist keine Schande – denn die anderen wissen es meistens auch nicht besser. Weshalb man eigentlich ganz entspannt sein könnte. Aber sollte man nicht wenigstens wissen, ob es »viele Grüsse« oder »viele Grüße« heißt und wie man » wi(e)derspiegeln« schreibt? Ein paar Rechtschreibregeln können also nicht schaden, und manche sind ja durchaus sinnvoll. Hier und auf den folgenden Seiten stehen

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