Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
beeindruckend. Wie viele Tier- und Pflanzenarten es insgesamt gibt, weiß niemand, weil die meisten von ihnen gar nicht bekannt sind. Die Schätzungen schwanken erheblich. Beschrieben und mit Namen versehen sind mehr als 1,5 Millionen Tierarten und rund 500 000 Pflanzenarten. Biologen vermuten, dass es in Flora (Pflanzenreich) und Fauna (Tierreich) mehr als zehn Millionen unentdeckte Arten gibt, sowie mindestens eine Million weitere in der kaum erforschten Tiefsee.
Als Nahrungslieferant hat der Mensch im Laufe seiner Geschichte etwa 3000 Pflanzenarten genutzt.
Wie viele Organismen leben auf der Erde?
Die zahlenmäßig größte Gruppe von irdischen Organismen lebt im Meer. Es sind allerdings keineswegs die Fische. Auch nicht Muscheln, Quallen oder Algen. Sondern: Viren! Forscher haben sie überall im Wasser entdeckt, sogar in der Tiefsee und in heißen Quellen. Sie brauchen zum Überleben einen Wirt, und das sind in diesem Fall Bakterien. Von ihnen gibt es ebenfalls unvorstellbar viele auf der Erde, weshalb sie Platz zwei belegen. Würde man sie wiegen, kämen mehr als 500 000 Millionen Tonnen zusammen.
Auf dem dritten Platz folgen Regenwürmer (Gesamtgewicht: 100 000 Millionen Tonnen), die in jeder Form von Erdreich leben, außer unter Eis und in der Wüste. Auf Platz vier »landen« schließlich im wahrsten Wortsinn die Fliegen. Vermutlich leben mehr als hundert Billiarden dieser Tiere auf der Erde, mit einem Gesamtgewicht von knapp zweitausend Millionen Tonnen.
Der Mensch bringt es mit seinen »nur« 6,8 Milliarden Exemplaren immerhin auf ein Gesamtgewicht von 375 Millionen Tonnen, bei einem angenommenen Durchschnittswert von 55 Kilogramm pro Exemplar, vom Baby bis zum ausgewachsenen Mann.
Massive Eingriffe in die Natur verursachen heute ein besorgniserregend schnelles Artensterben, das die biologische Vielfalt verringert. Umweltverschmutzung, die Zerstörung von Lebensräumen, Überfischung, intensive Jagd und andere Ursachen haben dazu geführt, dass mehr als 15 000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, trotz verschiedener Artenschutz -Programme.
In der Erdvergangenheit gab es aber bereits fünf weitaus größere Massensterben, die jeweils natürliche Ursachen hatten. Zum Beispiel Vulkanausbrüche oder Einschläge von Meteoriten mit nachfolgenden Klimaveränderungen. Das größte Artensterben, vor rund 248 Millionen Jahren, vernichtete unzählige Pflanzen sowie mehr als 70 Prozent aller Amphibien und Reptilien. Nicht einmal die Katastrophe, die vor 65 Millionen Jahren zum Aussterben der Saurier führte, war so einschneidend.
Mehr als 99 Prozent aller biologischen Arten, die je gelebt haben, existieren heute nicht mehr.
Art, Gattung, Familie: Ein System schafft Klarheit
Um einen Überblick über all die verschiedenen Pflanzen und Tiere zu bekommen, haben Wissenschaftler ein System geschaffen, in das sich jedes bekannte oder neu entdeckte
Lebewesen einordnen lässt. Die kleinste Einheit in dieser Systematik ist die Art (wissenschaftlich: Spezies ), zum Beispiel eine Tierart.
Verwandte Arten bilden zusammen eine Gattung .
Verwandte Gattungen bilden eine Familie .
Verwandte Familien bilden eine Ordnung .
Verwandte Ordnungen bilden eine Klasse .
Verwandte Klassen bilden einen Stamm (Pflanzen: Abteilung ).
Ein Beispiel: Im Tierreich gibt es den großen Stamm der Gliedertiere (ihr Körper hat keine Wirbel und ist in Abschnitte gegliedert). Zu diesem Stamm gehört die Klasse der Insekten (allen gemeinsam: unter anderem sechs Beine sowie der in Brust, Bauch und Hinterleib gegliederte Körper). Zu dieser Klasse gehört die Ordnung der Schmetterlinge (Merkmal unter anderem: mit dachziegelartigen Schuppen besetzte Flügel). Zu dieser Ordnung gehört die Familie der Bläulinge (eines ihrer Merkmale: keulenförmige Flügelenden). Zu dieser Familie gehört die Gattung mit dem Namen Cupido (klein, besondere Facettenaugen). Zu dieser Gattung gehören knapp zwanzig Arten, darunter der kleine Alpenbläuling (bestimmte Anordnung von Flecken auf der Unterseite der Vorderflügel).
Jede bekannte Art hat einen wissenschaftlichen Namen. Er setzt sich aus zwei lateinischen Teilen zusammen: dem groß geschriebenen Gattungsnamen und dem klein geschriebenen
Namen der Art. Beispiel kleiner Alpenbläuling: Er heißt »Cupido osiris«. Bei manchen Tier- und Pflanzenarten existieren Unterarten, die mit einem dritten Namen bezeichnet werden. So gibt es zum Beispiel beim Tiger den Königstiger (Panthera
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