Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
tigris tigris) und den Sibirischen Tiger (Panthera tigris altaica).
Auch die Namen von Familien werden nicht willkürlich gewählt: bei Tieren enden sie auf -idae (Otariidae = Ohrenrobben), und Pflanzenfamilien enden auf -aceae (ausgesprochen: »azeeä«; Rosengewächse = Rosaceae; Kakteen = Cactaceae).
Nur Individuen, die derselben Art oder Gattung angehören, können sich untereinander vermehren. Das ist zum Beispiel bei Tiger und Löwe möglich, obwohl sie nicht den gleichen Lebensraum haben (in Afrika gibt es keine Tiger). Aber sie sind miteinander verwandt und gehören der gleichen Gattung mit dem Namen Panthera an: Panthera tigris und Panthera leo.
Wie entsteht eine Tier- oder Pflanzenart?
Lebewesen können sich an veränderte Umweltbedingungen anpassen und zum Beispiel als Säugetiere in einem kalten Klima ein dichteres Fell entwickeln. Dann gehören sie immer noch derselben Art an. Aus einer schon vorhandenen Art kann sich aber auch eine neue entwickeln. Lange glaubten Biologen, dass die Artbildung das Ergebnis von plötzlichen,
sprunghaften Mutationen sei. Inzwischen weiß man: Mutationen (Veränderungen im Erbgut) sind tatsächlich die Ursache – aber sie laufen langsam ab, in Form von allmählichen Anpassungen an neue Bedingungen. Bei Tieren kann das passieren, wenn Gruppen ( Populationen ) von anderen so lange räumlich getrennt sind, bis sie sich von ihrer Ursprungsgruppe in entscheidenden Merkmalen unterscheiden.
Zellen: Was in den Bausteinen des Körpers passiert
Alle lebenden Organismen bestehen aus Zellen, die im Prinzip bei Pflanzen, Tieren und Menschen ähnlich aufgebaut sind. Das Minimum ist eine einzige Zelle. Auch Einzeller sind lebende Organismen, zu ihnen gehören manche Pilze und die meisten Bakterien. Ein komplizierter Mehrzeller wie der Mensch besitzt im ausgewachsenen Zustand dagegen 70 Billionen Zellen, das sind 70 000 Milliarden. Sie erneuern sich in bestimmten Abständen, indem sie sich teilen.
Zellen sind nicht unsterblich: Wenn ihre Zeit abgelaufen ist und sie sich so oft geteilt haben, wie es das Programm für ihren Zelltyp vorsieht (zum Beispiel fünfzig Mal), dann zerfallen sie, werden im Blut abtransportiert und über den Darm ausgeschieden. Bis Sie diesen Satz zu Ende gelesen haben, sterben in Ihrem Körper rund 100 000 Zellen.
Zellen können unterschiedlich groß sein. Meist sind sie winzig. Aber ein Hühnerei zum Beispiel besteht nicht etwa aus Hunderten oder Tausenden von Zellen – es ist eine einzige Zelle.
Vor rund dreieinhalb Milliarden Jahren gab es noch keine Mehrzeller, sondern nur einzellige Bakterien und Blaualgen ohne Zellkern. Diese einfachen Prokaryonten enthielten aber schon die chemische Substanz, aus denen unsere heutigen Erbanlagen bestehen. Wie die mehrzelligen Lebewesen entstanden, weiß man nicht genau: Entweder haben sie sich aus den Einzellern entwickelt, oder mehrere Einzeller schlossen sich zu Mehrzellern zusammen. Diese höher entwickelten Organismen, die Zellen mit einem Zellkern besitzen, heißen Eukaryonten. Zu ihnen gehören Pflanzen, Tiere und der Mensch.
Es gibt unterschiedliche Arten von Zellen: Nervenzellen (im Gehirn) besitzen lange Ausläufer, Muskelzellen sehen spindelartig aus. Aber im Prinzip ist jede Zelle bei Pflanzen, Tieren und Menschen sehr ähnlich aufgebaut. Das Material, aus dem Zellen vor allem bestehen, ist Eiweiß. Es gibt verschiedene Eiweiße (auch Proteine genannt; ausgesprochen: »Protee-ihne«), sie alle sind aus Aminosäuren aufgebaut.
Die Aminosäuren sind organische Verbindungen (genauer: Carbonsäuren). Sie haben Namen und Abkürzungen, zum Beispiel Alanin (Ala), Glutamin (Gln), Tyrosin (Tyr) und Valin (Val). Es gibt 21 davon. Wenn sich aus diesen 21 verschiedenen Sorten, unterschiedlich miteinander kombiniert, mindestens
100 Aminosäuren zu einem Stück zusammenfügen, dann entsteht ein einzelnes Protein.
Die Zelle funktioniert wie eine kleine Stadt und ist von einer schützenden »Mauer« umgeben, von einer Hülle, der Zellmembran. Sie lässt Nährstoffe und Sauerstoff hinein, weist Giftstoffe ab und schleust Abfälle heraus. Im Inneren der Zelle schwimmen in einer Flüssigkeit, dem Zellplasma (= Zytoplasma = Cytoplasma = Protoplasma ) verschiedene Gebilde:
Die Kraftwerke der Zelle ( Mitochondrien) wandeln Fett und Zucker in Energie um. Wenn wir Hunger haben und unser Körper seine »letzten Reserven« mobilisiert, dann sind sie es, die aktiv werden. Sie haben die Form eines
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