Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
Bedingungen zurechtkommen, geben auch nur sie ihre Gene weiter, sodass die Nachkommen an die neuen Verhältnisse besser angepasst sind. Im Englischen nennt man das »Survival of the fittest« – das Überleben der Fittesten.
Aber sind nicht auch Bakterien, die sich ungeschlechtlich vermehren, Meister im Überleben? Sie existieren seit drei Milliarden Jahren und haben sich seitdem immer wieder an ungünstige Umweltbedingungen angepasst. Beispiel: Wenn aus einem größeren krankmachenden Bakterienstamm ein paar Exemplare der Bekämpfung durch Antibiotika widerstehen, dann sind ihre Nachkommen und deren Nachkommen resistent gegen die Medizin – das ist schlecht für den Patienten, aber gut für die betreffende Bakterienart.
Doch bei den Bakterien ist es nur die Masse, die zählt; sie vermehren sich schnell und in großer Zahl, und da macht es aus der Sicht der Evolution nichts, wenn mal ein paar Millionen sterben, solange die Art weiter besteht. Der Mensch und alle höher entwickelten Tiere dagegen sind so komplex (aufwendig und kompliziert) konstruiert, dass es bei ihnen um
Klasse statt Masse geht: Wenn die Natur in die Entwicklung, Geburt und Aufzucht einer Art so viel Zeit und Energie steckt, will sie nicht durch eine Krankheit den größten Teil dieser Population opfern müssen. Der Einzelne ist einfach zu wertvoll.
Dank der immer wieder stattfindenden Durchmischung der Gene besitzt jedes Individuum ein anderes Immunsystem. Selbst wenn sich ein gefährlicher Erreger ausbreitet, gibt es deshalb immer einzelne, die zufällig gegen ihn resistent sind. Sie überleben und sorgen für den Fortbestand ihrer Art.
Verrückte Spielarten der Natur:
Tricks, um zu überleben
Das Ziel ist immer dasselbe, nämlich die Erhaltung der eigenen Art – aber es gibt die unterschiedlichsten Wege dorthin. Abseits der unzähligen Normalfälle existieren erstaunliche Varianten.
Drei Beispiele von vielen: Wenn die zu den Schlauchwürmern gehörenden Rädertierchen von Pilzen befallen sind, trocknen sie aus, was für die Pilze den Tod bedeutet; die winzigen Tierchen aber können in diesem Zustand jahrelang überleben. Weibliche Igelwürmer werden 15 Zentimeter, die Männchen nur ein paar Millimeter lang. Zur Befruchtung verschlucken die Weibchen einfach ein Männchen. Bei Seepferdchen sind es die männlichen Tiere, die schwanger werden, die Eier bebrüten und in einem Beutel austragen.
Die Sexualbiologie der Affen: Treue ist die Ausnahme
Das Verhalten des Menschen ist auch durch die Kultur geformt, in der er lebt. Aber wie verhalten sich unsere nächsten Verwandten, wenn es um Sex und Partnerwahl geht? Gibt es auch bei ihnen so etwas wie eine Ehe? Oder treibt es hier munter jeder mit jedem?
Wieder einmal hat die Natur verschiedene Varianten entwickelt, in diesem Fall sind es vier:
Mehrere Männchen, mehrere Weibchen: Sex mit häufig wechselnden Partnern ( Promiskuität ) findet bei Makaken und Schimpansen statt.
Ein Männchen, ein Weibchen: Die Einehe ( Monogamie ) wird unter Gibbons und Springaffen gepflegt.
Bei Vielehe ( Polygamie) gibt es zwei Formen: Ein Männchen, mehrere Weibchen = Die Vielweiberei ( Polygynie ) ist bei Mantelpavianen und Gorillas verbreitet; Ein Weibchen, mehrere Männchen = Vielmännerei ( Polyandrie ) gibt es bei manchen Krallenaffen.
Diese Formen des sexuellen Verhaltens sind nicht gleichmäßig verteilt: Von den rund 190 lebenden Primatenarten praktizieren nur 23 die Monogamie, und dass sich ein Weibchen mit mehreren Männchen vergnügt, ist sogar extrem selten. In den meisten Fällen paart sich ein Männchen mit mehreren Weibchen – so kann es die meisten Nachkommen zeugen und hat den größten Reproduktionserfolg.
Berechenbarer Zufall: die Mechanismen der Vererbung
Es begann mit ein paar Erbsen. Dem Botaniker und Mönch Gregor Mendel (1822 – 1884) war aufgefallen, dass einige der runden Exemplare aus seinem Klostergarten glatt aussahen, andere dagegen runzelig. Als er in zahlreichen Versuchen verschiedene Erbsenpflanzen miteinander kreuzte, entdeckte er bestimmte Regelmäßigkeiten, die noch heute als die Mendelschen Regeln (= Mendelsche Gesetze) gültig sind.
Mendel kreuzte grüne Erbsen mit gelben und stellte fest, dass alle Erbsen der nächsten Generation gelb waren. Die Erbanlagen für die Farbe Gelb waren also dominant (vorherrschend), die Erbanlagen für die Farbe Grün dagegen rezessiv, das heißt, sie konnten sich in der ersten Generation nicht durchsetzen. Rezessive
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