Wieder nur ein Spiel
eindeutig von seinem Vater geerbt, der ihn liebevoll, aber konsequent erzog.
In den letzten achtzehn Monaten hatte sich in Emilys Leben vieles verändert.
Sie brauchte nun keine Angst mehr vor jedem neuen Tag zu haben. Die Gewissheit, dass Duarte sie liebte und brauchte, hatte ihr endlich das Selbstbewusstsein gegeben, das sie vorher nie besessen hatte. Selbst Emilys Portugiesisch hatte sich beträchtlich verbessert, so dass sie ihre frühere Schüchternheit überwunden und echte Freunde gefunden hatte.
Nachdem Emily im vergangenen Jahr mehrere Male mit ihrer Mutter telefoniert und sie auch einmal besucht hatte, war ihr schließlich klar geworden, dass sie nie ein inniges Verhältnis zu ihr würde aufbauen können. Emilys Stiefvater Peter Davies interessierte sich nach wie vor nicht für sie, doch seit sie den Grund dafür kannte, litt sie nicht mehr darunter.
Emilys Verhältnis zu ihren beiden Schwestern hatte sich allerdings entscheidend gebessert, seit Emily ihnen deutlich die Meinung gesagt hatte. Sie hatten sich miteinander ausgesprochen, und Emily hatte verwundert festgestellt, dass Hermoine und Corinne ihrer Mutter doch nicht so nahe standen, wie Emily immer geglaubt hatte.
“Sie haben deine Mutter all die Jahre nur kopiert”, hatte Duarte gemeint. “Erst als du den Mut hattest, ihnen die Stirn zu bieten, haben sie angefangen, über ihr Verhalten nachzudenken.”
Und Duarte? Emily lächelte sanft, als sie das Adrenalin -Set auf dem Nachtschrank sah. Duarte hatte darauf bestanden, dass sich in jedem Zimmer eines befand.
Als er nach einer erfrischenden Dusche aus dem Bad kam, hielt Emily den Atem an. Jedes Mal, wenn sie seinen sinnlichen Körper sah, konnte sie an nichts anderes mehr denken als an Sex.
“Schläft Jamie schon?” erkundigte Duarte sich lächelnd.
Emily nickte. “Er ist innerhalb einer Minute eingeschlafen.”
“Das liegt daran, dass er uns heute Morgen schon um fünf aus dem Bett geholt hat.” Duarte schüttelte den Kopf, als er daran dachte, wie sein energiegeladener Sohn ihn in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf gerissen hatte.
“Warst du nicht derjenige, der eine große Familie wollte?” neckte Emily ihn.
“Ich habe übrigens eine Entscheidung getroffen. “
Duarte runzelte die Stirn. “Was für eine denn?”
“Ich möchte noch ein Baby haben.”
“Damit uns gleich zwei auf einmal im Morgengrauen aus dem Schlaf reißen?”
fragte Duarte schalkhaft, doch dann wurde er wieder ernst. “Emily, meinetwegen brauchst du dich wirklich nicht aufzuopfern. Mir ist es gleich, ob wir ein oder zehn Kinder haben. Hauptsache, wir sind glücklich.”
“Ich opfere mich nicht auf “, widersprach Emily vergnügt. Sie wusste genau, wie sehr Duarte sich ein zweites Kind wünschte, und vor allem, wie Leid es ihm tat, dass er die letzten Monate ihrer Schwangerschaft und Jamies Geburt nicht hatte miterleben können. “Ich wünsche mir noch ein Baby, ganz einfach.”
Duarte sah sie besorgt an. “Ich will aber nicht, dass es dir wieder schlecht geht…“
“Das wird es ganz bestimmt nicht.”
“Woher willst du das wissen?”
“Ich weiß es einfach … okay?”
Da zog Duarte Emily an sich und sah ihr zärtlich in die Augen. “Du bist mir wichtiger als alles andere, minha jóia. Und ich möchte, dass du glücklich bist.”
“Hm … da fällt mir etwas ein”, sagte Emily schalkhaft. “Hattest du mir nicht einmal den Mond versprochen? Ich warte immer noch darauf …”
Da musste Duarte herzhaft lachen und zog Emily aufs Bett. “Du hast doch nicht etwa vor, mich beim Wort zu nehmen?”
Emily runzelte gespielt nachdenklich die Stirn. “Wenn ich’s mir so recht überlege - nein, wahrscheinlich nicht.” Den Mond brauchte sie wirklich nicht, um glücklich zu sein, nur Duartes Liebe - und die schenkte er ihr jeden Tag.
“Weißt du was?” raunte er, während er heiße Küsse auf ihren zarten Hals verteilte. “Ich liebe dich jeden Tag mehr. Deinetwegen bin ich heute Mittag sogar nach Hause geflogen. Du machst mich richtig süchtig, minha jóia!“
“Ist doch gar nicht mal so schlecht für dich”, neckte Emily ihn und zog ihm kurzerhand das Handtuch weg. “Stell dir nur mal vor, anstatt eines langweiligen Geschäftsessens bekommst du jetzt mich.”
“Und je mehr ich von dir bekomme, desto verrückter werde ich nach dir”, erwiderte Duarte heiser und küsste Emilys kleine Brüste. “Also gut, ich werde über ein zweites Baby nachdenken.”
Neun Monate und zwei
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