Wieder nur ein Spiel
gut, du hast gewonnen. Aber hast du schon mal darüber nachgedacht, dass man auch Kompromisse schließen kann?”
“Ich bin in unserer Ehe immer nur Kompromisse eingegangen, und dabei ging es mir ziemlich schlecht.”
Als Duarte die letzte Seite las, wurde er plötzlich ernst und schob Emily von sich weg. “Du willst keine weiteren Kinder mit mir haben? Was soll das heißen, Emily?”
“Als … als ich dich geheiratet habe, da wusste ich, dass du so schnell wie möglich ein Baby mit mir haben wolltest. Aber eigentlich … eigentlich fühlte ich mich noch gar nicht reif genug dafür”, gab sie widerstrebend zu.
“Ich habe nie von dir verlangt, mir ein Kind zu schenken, Emily.”
“Verlangt hast du es nicht, aber ich hatte das Gefühl, dass es selbstverständlich für dich war.”
“Soll das etwa heißen, du wolltest Jamie nicht?”
“Nein, natürlich nicht, ich liebe Jamie über alles. Aber beim nächsten Mal möchte ich selbst entscheiden, ob ich ein Kind will oder nicht, verstehst du?”
Duarte schüttelte den Kopf. “Nein, das verstehe ich ganz und gar nicht. Ich war immer der Meinung, dass du dir genauso Kinder wünschst wie ich. Deshalb wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass du noch gar kein Baby haben wolltest.” Er fuhr sich durchs Haar. “Kein Wunder, dass es dir am Anfang deiner Schwangerschaft so schlecht gegangen ist.”
“Mir ging es nicht wegen der Schwangerschaft so schlecht, Duarte. Sondern weil du … weil du plötzlich nicht mehr mit mir schlafen wolltest, als du erfahren hattest, dass ich schwanger war.”
“Hätte ich denn die Anweisungen des Arztes missachten sollen?”
Emily runzelte die Stirn. “Welche Anweisungen?”
“Du warst doch dabei, als der Arzt uns riet, in den ersten Monaten deiner Schwangerschaft Enthaltsamkeit zu üben.”
“Wie bitte?” Emily ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sie konnte sich nur daran erinnern, dass sie Duarte während ihrer ersten Kontrolluntersuchung nicht hatte dabeihaben wollen. Da der Arzt kein Englisch sprach, hatte die Arzthelferin Emily alles Notwendige übersetzt, zumindest hatte sie das angenommen. Als Duarte schließlich hereingekommen war, hatte der Arzt sich eingehend mit ihm auf Portugiesisch unterhalten, und Emily hatte dem Gespräch keine weitere Beachtung geschenkt, weil sie davon ausgegangen war, dass Duarte ihr später schon alles Wichtige erklären würde.
“Und du hast wirklich nichts davon gewusst?” fragte er ungläubig. “Aber wenn du nichts verstanden hast, wieso hast du mich dann nicht gefragt?”
“Weil … weil … ich froh war, die Sache hinter mich zu bringen. Während der ganzen Untersuchung hatte dieser Arzt nichts Besseres zu tun, als mich auszuschelten, weil ich seiner Meinung nach viel zu dünn war. Warum hast du mir denn nicht gesagt, dass wir nicht miteinander schlafen dürfen?”
“Weil ich natürlich davon ausgegangen war, dass du das längst wüsstest. “
“O Duarte!” Emily schüttelte den Kopf. “Und ich habe geglaubt, du würdest nichts mehr von mir wissen wollen. Wenn ich gewusst hätte, was der Arzt gesagt hat, hätte ich doch nie die Tür vor dir abgeschlossen.”
Da zog Duarte Emily wieder an sich. „Es ist nicht deine Schuld, minha jóia.
Ich war derjenige, der alles falsch gemacht hat. Ich dachte, ich müsste dich nur heiraten, und alles andere käme von ganz allein. Ich glaubte, wir könnten glücklich werden, ohne einander nahe zu sein.”
“Da hast du dich aber gründlich getäuscht.”
Duarte sah Emily schuldbewusst an. “Zu dieser Erkenntnis bin ich inzwischen auch gekommen. Ich habe dich sehr unglücklich gemacht, nicht wahr?”
Emily nickte. “Ich habe dich so gebraucht, aber du warst nie da. “
“Das wird jetzt anders werden, minha esposa.” Duarte ließ einen Daumen aufreizend langsam über ihre Lippen gleiten. „Aber an meinen erotischen Qualitäten hattest du noch nie etwas auszusetzen, oder?” Und dann küsste er Emily so leidenschaftlich, dass sie gar nicht anders konnte, als seinen Kuss zu erwidern. “Komm, gehen wir ins Bett”, drängte Duarte schließlich ungeduldig.
“Ich brauche dich.”
“Aber es ist erst vier Uhr nachmittags…“
“Ich will dich … jetzt auf der Stelle …“
“Und was ist mit Jamie?”
“Er hat eine Nanny, und ich halte es nicht länger aus …“
Duarte presste Emily nun so fest an sich, dass sie spüren konnte, wie erregt er war. Nun gab es auch für Emily kein Halten mehr. Anstatt ins Bett zu gehen,
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