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Wiedersehen an der Cote dAzur

Wiedersehen an der Cote dAzur

Titel: Wiedersehen an der Cote dAzur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Jacke an die Garderobe, dann ging sie ins Wohnzimmer und ließ sich erschöpft auf das weiche Sofa sinken. Die Wand dahinter hatte sie in einem warmen Rot gestrichen und mit ihren eigenen Bildern dekoriert, was dem Raum eine persönliche Note gab. Doch die gemütliche Einrichtung konnte sie nicht davon abhalten, betrübt zu seufzen.
    Ihre Niedergeschlagenheit führte sie vor allem darauf zurück, dass sie Pasquale nicht so energisch entgegengetreten war, wie sie es sich vor sieben Jahren geschworen hatte. Außerdem war sie todmüde. Zwar war sie erster Klasse geflogen und hätte genügend Platz zum Schlafen gehabt, aber emotional war sie so aufgewühlt, dass sie kein Auge hatte zutun können.
    Erneut seufzte sie. Wenigstens war es ihr gelungen, die Villa zu verlassen, ohne Pasquale noch einmal über den Weg zu laufen.
    Das Blinken ihres Anrufbeantworters auf dem Tisch riss sie jäh aus ihren Gedanken. Bitte nicht Pasquale! Lass es nicht Pasquale sein!
    Aber das war unmöglich. Er hatte gar nicht ihre Nummer. Die kannten nur ihre engsten Vertrauten. Und ihr Handy ließ sie während eines Auftrags stets ausgeschaltet. Das weiß auch meine Agentin, beruhigte sie sich und startete die Wiedergabe.
    Die erste Nachricht war von ihrem Bruder. Seine Stimme klang angespannt, wie oft in letzter Zeit. „Hi, Suki! Ich muss unbedingt mit dir reden. Ruf mich doch bitte im Büro an. Auf keinen Fall zu Hause. Sonst denkt Kristie sich wieder sonst was.“
    Sie holte tief Luft. Hoffentlich steckte er nicht wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Gerade erst hatte sie ihm aus einem Engpass geholfen. Als ihre Mutter noch lebte, hatte Piers sich noch lenken lassen. Aber jetzt schien er jedes Maß verloren zu haben. Er spekulierte immer wieder auf angeblich todsichere Sachen an der Börse. Doch die meisten gingen schief. Immer wieder pumpte sie Kapital in die Firma, obwohl diese ihr allmählich wie ein Fass ohne Boden erschien.
    Dass seine Frau ihn zur Vernunft brachte, war wohl auch ausgeschlossen, da sie ihm aus Liebe immer verzieh und sich vor allem um ihren gemeinsamen Sohn kümmerte. Knapp zwei Jahre alt war Toby jetzt, und er war der eigentliche Grund, warum Suki ihrem Bruder immer wieder half. Einfach weil sie wollte, dass es ihrem heiß geliebten Neffen gut ging.
    Als sie im Büro ihres Bruders anrief, erfuhr sie allerdings von der Sekretärin, dass ihr Chef noch nicht vom Essen zurück sei, und bat um Rückruf.
    Die zweite Nachricht hatte Carly, ihre Agentin, in ihrem typisch amerikanischen Akzent auf das Band gesprochen.
    „Hi, Honey! Meld dich doch gleich bei mir, wenn du zurück bist. Ich hab da einen ganz fetten Auftrag an der Hand. Damit schaffst du es in die Top Ten! Ruf mich an!“
    Da klingelte das Telefon. Carly war so aufgeregt, nicht einmal Sukis Rückruf hatte sie abgewartet. „Herzchen, endlich erreich ich dich.“
    „Ich wollte mich gerade bei mir melden.“ Suki atmete tief durch. Gedanklich war sie immer noch nicht bei der Sache. Andererseits war ein neuer Auftrag vielleicht die beste Medizin, um sich abzulenken.
    „Na, besonders euphorisch klingst du ja nicht. Ist was schiefgegangen?“
    „Ehrlich gesagt, ja.“ Suki stöhnte entnervt, weil sie ihr Erlebnis mit Pasquale einfach nicht vergessen konnte. Stets hatte sie sein Gesicht vor Augen.
    „Wieso? Salvatore Bruni hat doch einen prima Ruf als Fotograf?“
    „Seinen Job hat er auch gut gemacht. Nur hat er mir verschwiegen, dass er verlobt und seine Freundin sehr eifer süchtig ist.“ Ihre Stimme klang ziemlich schrill. „Und die hat mir prompt einen edlen Rächer an den Hals geschickt!“ Verdammt! Wie kam sie eigentlich dazu, Pasquale als edel zu bezeichnen ?
    „Ach du liebe Güte!“, kommentierte Carly die Affäre lachend. „Vergiss es, die werden sich wieder beruhigen. Außerdem hab ich was für dich, das deine Laune schlagartig bessern wird.“
    „Einen Freiflug zum Mond ohne Rückfahrkarte?“
    Carly lachte wieder. „Darling, Augen zu und durch! Denk positiv. Du kannst das!“
    „Mir ist aber eher nach Augen zu und ab ins Kloster!“
    „Allein unter Frauen. Meinst du, das hältst du durch?“
    „Es käme auf den Versuch an.“ Suki überlegte einige Sekunden wirklich ernsthaft.
    „Okay, probier es aus. Aber später. Erst mal hör dir an, was ich für dich habe. Übrigens bin ich ganz in der Nähe und könnte in fünf Minuten bei dir sein.“
    Kurz darauf saßen die beiden in Sukis Wohnzimmer und tranken heißen Tee.
    „Hey, Carly“,

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