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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Stirling
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ihr gegeben, was sie wollte, und ich hätte ihr auch noch mehr davon gegeben, wenn sie die Mühe wert gewesen wäre – was sie im Übrigen nicht war.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Eine Beichte, Henry, tut der Seele gut, heißt es.« Tom lachte. »Ich will nur nicht, dass du enttäuscht bist, falls du je zwischen ihre Beine kommen solltest, so unwahrscheinlich das auch ist. Unsere Miss McBride will mehr, als du ihr geben kannst, selbst wenn ein Anteil von McCaskies Geld und Mammys Segen dir dabei helfen werden. Ich war es, den Betsy wollte, und ich war es, den sie hatte. Sie wird sich jetzt nicht mit dem Zweitbesten zufriedengeben.«
    Henrys Gesicht war kreidebleich, seine Lippen dunkelrot. Er wandte sich ab und sah auf den Rauch, der aus dem Schornstein des Cottage aufstieg. »Bist du nie auf die Idee gekommen, Thomas«, sagte er schließlich, »dass Betsy dich abgewiesen hat, weil sie enttäuscht von dir war, dass du für sie nur das Zweitbeste warst?«
    »Was kannst du ihr denn schon bieten, was ich nicht konnte?«
    »Liebe«, erwiderte Henry.
    »Liebe?« Tom schnaubte verächtlich. »Faxen und Flausen, das ist Liebe.«
    »Hast du das zu Rose Hewitt auch gesagt?«, fragte Henry. »Aye, kein Wunder, dass Lukie Fergusson dir eins auf die Schnauze gegeben hat.«
    »Er hat mich überrumpelt, das ist alles.«
    »Er hat auch Rose Hewitt überrumpelt, wie es aussieht«, bemerkte Henry. »Nun, vielleicht wirst du bei den Damen auf den Westindischen Inseln ja mehr Glück haben, Tom. Vielleicht wirst du lernen ... Ach, was soll’s! Geh deines Weges mit deinem ganzen albernen Stolz und lass mich weiterpflügen.«
    »Komm schon«, meinte Tom und streckte eine Hand aus, »gib mir die Zügel!«
    »Den Teufel werde ich tun«, erwiderte Henry, schüttelte die Hand seines Bruders ab und trieb die Pferde weiter durch den lehmigen Boden.
    Als Kind hatte Agnes Geschichten von Hexen und Zauberern gehört und war davor gewarnt worden, sich mit dem Teufel oder einem seiner listigen Handlanger einzulassen. Nachdem sie Matthew Brodie geheiratet hatte, hatte sie über das Wesen von Gut und Böse aus dem Alten Testament erfahren, aus dem ihr Ehemann ihr täglich vorgelesen hatte. Und sie hatte aufmerksam Mr. Turbot zugehört, der seinerseits ein Evangelium von Vergebung und Erlösung predigte. Aber da sie keine eifrige Leserin war, hatte sie nie von den griechischen Göttern gehört, und wie sie, um die Menschen zu bestrafen, die erste Frau, Pandora, erschaffen hatten, mit der Tom sie mit etwas zu viel Gehässigkeit verglichen hatte, um es als Kompliment zu meinen.
    Agnes sorgte sich um Tom, und sie liebte ihn, wie nur eine Mutter einen solch verirrten Sohn lieben konnte, aber sie war nicht blind für seine Verfehlungen oder das unberechenbare Monster, das in ihm lauerte: seine Selbstsucht. Der Einzige, der ihren Erstgeborenen je im Griff gehabt hatte, war Matthew gewesen, denn er war auf seine Art nicht weniger stur und selbstsüchtig gewesen.
    Sie hatte den Oktobernachmittag nicht vergessen, an dem sie sich um Matthews Krankenbett versammelt hatten, wie schockierend zärtlich dieser Augenblick gewesen war. Noch immer sah sie vor sich, wie Tom geschluchzt hatte, als sein Vater ihm ins Ohr geflüstert hatte, wie ihr Sohn Minuten später die Fäuste auf das Kissen gepresst hatte und wie Matthew in jenem letzten Akt seines Martyriums die Herrschaft über sie alle wiedergewonnen hatte. Und Agnes hatte auch keine Erklärung für die seltsam gemischten Gefühle, die sie ergriffen hatten, als das Kissen weggezogen worden war und sie in Matts leblose Augen und auf seinen Mund gestarrt hatte, merkwürdig verzerrt zu einer letzten kleinen verkrampften Abschiedsgrimasse, die fast wie ein Grinsen wirkte.
    »Was«, fragte Janet jetzt, »wenn er nicht zurückkommt?«
    »Dann bist du besser dran ohne ihn«, sagte Agnes.
    »Aber ich liebe ihn, Mammy.«
    »Aye, das hast du deutlich genug gemacht.«
    Sie schrubbten Hemden in dem großen, hölzernen Bottich im Pferdestall. Wenn es aus der Trommel des Maischkessels gezogen wurde, roch das Wasser nach Hafer, und als Agnes ein Stück weiche braune Seife dazugab, schäumte es zu einer schleimigen Lauge.
    »Hältst du ihn denn nicht für einen guten Mann?«
    »Ich halte ihn für einen sehr guten Mann«, sagte Agnes. »Wenn es anders wäre, hätte ich ihm dann dreißig Pfund gegeben, damit er dich mir abnimmt? Und wenn du dir sicher bist, dass Conn McCaskie der Richtige für dich ist, dann spielt es

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