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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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nicht werden. Das könnte sie davon abhalten, zu heiraten, bevor sie alt genug sind zu wählen.“ Er trank einen Schluck Kaffee. „Es sei denn, wir sind bereits zu spät damit.“
    Das Telefon klingelte, und Jack ging in die Küche. Sekunden später war er wieder zurück. „Wir haben sie. Henry Depardeau hält sie auf der 99 bei einem Reifenwechsel hin. Ich werde sie abholen, wenn du so lange ein Auge auf die Bar hältst, bis Preacher rauskommt. Okay?“
    Jack musste nur fünfzehn Minuten den Highway runterfahren, bis er den Wagen des Sheriffs entdeckte und gleich darauf den kleinen weißen Truck. Er stellte sich davor und stieg aus. Rick hatte bereits den alten Reifen abgenommen und den neuen aufgesetzt. In dem Moment, als Liz Jack entdeckte, schlug sie die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen.
    Rick legte ihr einen Arm um die Schultern, und sie barg ihr Gesicht an seiner Brust. Jack trat hinter sie und zog sie mit kräftigen Händen an ihren Oberarmen von Rick weg und in seine Umarmung. „Liz, Schätzchen, ich will, dass du aufhörst zu weinen. Alles wird gut werden. Geh, setz dich in meinen Truck und lass uns hier diesen Reifen montieren. Mach schon, es ist alles in Ordnung.“
    Rick hielt den Radmutternschlüssel in der Hand und sah Jack an. „Bist du jetzt sauer?“, fragte er.
    „Nee. Was ist passiert?“
    Rick setzte den Schlüssel auf eine der Schrauben und drehte ihn in einer ruckartigen, wütenden Bewegung. Nicht zum ersten Mal bemerkte Jack, welche Kraft der Junge hatte. „Lizzie ist an eine Grenze gestoßen. Die totale Panik. Hysterie. Sie hat Angst, das Baby zu verlieren. Mich zu verlieren.“
    „Mist“, sagte Jack. „Da wirst du das Gefühl gehabt haben, etwas dagegen unternehmen zu müssen.“
    „Ja, ich habe es versucht.“ Er zog eine weitere Schraube fest. „Ich dachte, wenn ich mit ihr irgendwohin fahre … Oregon. Sie heirate. Dass sie sich dann wieder beruhigt. Irgendwie geht sie mir immer mehr unter die Haut, Jack. Ich kann nicht zulassen, dass sie so völlig durcheinandergerät. Da mache ich mir einfach Sorgen.“ Noch einmal setzte er den Radmutternschlüssel an. „Ich sollte so oft wie möglich mit ihr zusammen sein und versuchen, sie zu beruhigen.“
    „Da hast du recht. Aber du kannst nicht weglaufen. Fahr sie nach Hause und setz dich mit Connie zusammen. Sage Connie, dass du jetzt das Steuer übernehmen musst. Du musst dich um dein Mädchen kümmern, um dein Baby. Ich denke, dass sie dir vielleicht zuhören wird. Ich habe mit ihr geredet.“
    „Ja?“
    Jack hängte die Daumen an seinen Gürtel und sah nach unten. „Rick, ich weiß, du versuchst zu verhindern, dass alles außer Kontrolle gerät. Du musst einen klaren Kopf bewahren, mein Freund. Bevor du aber so etwas Verrücktes anstellst, wie wegzulaufen und ein fünfzehnjähriges Mädchen zu heiraten, sprich mit mir. Wirst du das machen, bitte? Wir beide können doch weiter vernünftig miteinander umgehen.“
    „Manchmal scheint das unmöglich zu sein“, sagte Rick und zog die letzte Schraube fest.
    „Ich weiß, Rick. Aber …“
    „Ich will dieses Baby“, erklärte er schlicht.
    „Das würde ich auch wollen“, gab Jack zu. „Wir wollen uns darauf konzentrieren, eine möglichst gute Lösung zu finden. Ich bin in deinem Team, Rick.“
    „Ich weiß wirklich nicht, wie das sein könnte, denn schließlich habe ich vorher nicht unbedingt auf dich gehört.“
    „Das habe ich nie so gesehen, und das weißt du längst. Du bist nicht der Lone Ranger in diesem Schlamassel. Okay?“
    „Ich wollte immer nur, dass ihr beide stolz auf mich seid“, sagte Rick.
    Jack packte den Jungen am Oberarm und schüttelte ihn leicht. „Dass du mir nie etwas anderes glaubst. Das Einzige, was mich noch stolzer machen könnte, wäre, dich als Sohn zu haben.“

12. KAPITEL
    N ur vier Angler standen im Fluss, die ganz zähen Kämpfer. Das Wetter war kalt und regnerisch, der Lachs hatte seine Wanderung in dieser Saison beinahe abgeschlossen, auf den höheren Bergen fiel bereits der Schnee, und Weihnachten stand kurz vor der Tür.
    Preacher holte seinen dritten Tagesfang ein – ein Fisch von beachtlicher Größe – und begann mit gesenktem Kopf aus dem Fluss zu steigen. Langsam wurde es lächerlich. Zwar war es nicht so, als würden Jack und Preacher sich sehr oft lange unterhalten, aber dieses verdrießliche, geistesabwesende Schweigen nahm allmählich überhand. Irgendwie hing Preacher in den Seilen.
    Kopfschüttelnd ging Jack ihm

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