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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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hast du nie …“
    Dann konnte er fühlen, wie eine kräftige Hand seine gesunde Schulter packte. „Das ist jetzt der Punkt, an dem wir aufhören, darüber zu reden“, sagte Jack.
    „Lass mich nur noch sagen, dass ihr Glück gehabt habt und ich jetzt sensibilisiert bin. Du und die comadrona verdient ein Zusammenleben wie Mann und Frau.“
    „Comadrona?“
    Mike lachte. „Die Hebamme. Von nun an werde ich ein besserer Hausgast sein.“
    „Mach dir deswegen keine Sorgen. Du musst wieder zu Kräften kommen, das ist deine vorrangige Priorität. Unsere vorrangige Priorität.“
    „Da weiß man wirklich, wer seine Freunde sind“, lachte Mike. „So, und wer ist das hier?“
    „Ihr Name ist Cheryl Chreighton. Ich fürchte, sie ist Alkoholikerin.“
    „Kommt es öfter vor, dass sie hier zusammenbricht?“
    „Nein. Es ist das erste Mal.“
    „Ist die Flasche aus deiner Bar?“
    „Nein. Bei uns bekommt sie nichts. Ich kann nicht sagen, woher sie die Flasche hat. Normalerweise hält sie sich an dieses grässliche Everclear. Hier in der Gegend ist das schwer zu finden, denn außer uns gibt es im Ort keine Bar.“ Mit einer Hand rieb er sich über den Nacken. „Wir sollten sie wohl besser von hier wegbringen.“
    „Wohin bringst du sie?“
    „Nach Hause.“
    Das Türschloss ging, und die Tür wurde geöffnet. Preacher blieb auf der Schwelle stehen, sah hinaus, peilte die Lage und meinte: „Oh Mist.“
    „Preacher, hast du schon Kaffee gemacht?“, fragte Jack.
    „Ja.“
    „Dann lasst uns einen Kaffee trinken und überlegen, was wir mit ihr machen. So schnell wird sie noch nicht aufwachen. Er bückte sich und hob die leere Flasche auf, um sie wegzuwerfen.
    Zwanzig Minuten später kam Mel in die Bar. Sie hatte den Kragen ihrer Jacke um den Hals hochgeschlagen, die Hände in der Tasche, und all das blonde Haar bauschte sich auf ihren Schultern. Mike warf ihr einen anerkennenden Blick zu. Die Liebe hatte ihre Wangen rosig gefärbt, ihre Augen leuchteten heller, ihre Lippen waren pink aufgewölbt. „Jack, Cheryl Chreighton läuft ziemlich wankend mit einer Decke um die Schultern auf der Straße herum. Weißt du etwas darüber?“
    „Ja“, antwortete er. „Das bedeutet, dass ich sie nicht nach Hause fahren muss. Sie lag besinnungslos auf der Veranda, als wir heute Morgen aufmachten.“
    „Oh Jack, es muss doch einen Weg geben, dieser Frau irgendwie zu helfen. Mein Gott, sie ist erst dreißig Jahre alt!“
    „Wenn dir etwas einfällt, bin ich gerne dabei“, meinte er. „Aber, Mel, ihre Eltern versuchen es schon seit Jahren.“
    „Offensichtlich versuchen sie es nicht mit den richtigen Mitteln.“ Traurig schüttelte sie den Kopf und verließ die Bar.
    Jack war gerade erst mit dem Holzspalten fertig, als Connie sichtlich aufgeregt in der Bar erschien. „Also, sie haben es getan“, sagte sie. „Sie sind weggelaufen.“
    „Ach Mist“, meinte Jack. „Wann?“
    „Wer weiß?“ Sie zuckte die Achseln. „Es könnte mitten in der Nacht gewesen sein. Ich habe nichts gehört. Ron fährt jetzt die Gegend ab. Ich darf gar nicht daran denken, dass ich meine Schwester anrufen muss.“
    „Nun, dann lass es“, sagte Jack. „Gib mir eine Minute. Nimm dir einen Kaffee.“ Er ging in die Küche, zog die Visitenkarte heraus, die zwischen Telefon und Wand steckte, wählte die Nummer des Sheriff-Departments und bat darum, Henry Depardeau loszuschicken, den für dieses Gebiet zuständigen Deputy. Dann rief er noch die California Highway Patrol an. In beiden Fällen gab er eine Beschreibung von Ricks Truck ab und erklärte, dass Familienangehörige in Virgin River mit dem jungen Paar Kontakt aufnehmen müssten. Dann ging er wieder zu Connie zurück und schenkte sich noch einmal Kaffee nach. „Ich habe versucht, mich da rauszuhalten, Connie. Aber vielleicht hätte ich das nicht tun sollen.“
    „Warum sagst du das?“
    „Nun, Rick hat nur Lydie, und die ist alt und gesundheitlich meist nicht ganz auf der Höhe. Wenn es für Rick jemanden gibt, der ihm dabei hilft, sich zu einem Mann zu entwickeln, und versucht, ihm etwas beizubringen, dann sind das Preacher und ich. Wahrscheinlich nicht gerade die besten Vaterfiguren der Welt, aber das ist alles, was er hat. Wir sollten es mit diesen Kids jetzt besser angehen.“
    „Versteh doch, Jack, ich mache es so gut ich kann.“
    „Das weiß ich doch. Aber weißt du auch, warum sie weggelaufen sind? Ich habe da nämlich ein paar Ideen. Eine davon ist, sie wollen das Baby nicht

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