Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
nach. „Hey, Preacher“, rief er. „Warte.“ Jack holte ihn ein. „Für heute Abend haben wir doch genug Fisch zu säubern?“
    Preacher nickte und wandte sich ab, wobei er weiter auf den Truck zuging. Jack griff nach dem Ärmel seiner Regenjacke. „Preacher. Ich muss dich etwas fragen. Was zum Teufel macht dir zu schaffen?“
    „Was meinst du damit?“, fragte er und runzelte die Stirn.
    Frustriert schüttelte Jack den Kopf. „Du hast diese wunderbare kleine Familie unter deinem Dach. Passt auf sie auf wie ein Papa Bär. Das Kind bewundert dich. Du hast eine süße, kuschelige Schönheit, mit der du jede Nacht ins Bett hüpfen kannst, und du bist deprimiert. Ich meine, du bist ganz offensichtlich deprimiert!“
    „Ich bin nicht deprimiert“, wehrte Preacher etwas kleinlaut ab. „Und ich bin mit niemandem ins Bett gehüpft.“
    „Was?“, fragte Jack verwirrt. „Was meinst du?“
    „Du hast mich schon richtig verstanden. Ich habe sie nicht angefasst.“
    „Hat sie Probleme? Vielleicht hat es ja mit diesem gewalttätigen Ex zu tun oder so?“
    „Nein“, antwortete Preacher. „Ich habe Probleme.“
    Jack lachte. „Ach ja? Du willst sie nicht? Weil sie …“
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, platzte Preacher heraus und wandte den Blick ab.
    „Natürlich weißt du das, Preacher. Du ziehst dich aus, dann zieht sie sich aus …“
    Preachers Kopf fuhr wieder herum. „Ich weiß schon, wie es geht. Aber ich bin mir nicht sicher, dass sie bereits so weit ist …“
    „Preacher, mein Junge, hast du denn keine Augen im Kopf? Sie sieht dich an, als würde sie dich am liebsten …“
    „Mein Gott, sie jagt mir eine Todesangst ein! Ich habe Angst, ihr wehzutun.“ Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. Zum Teufel, was soll’s, dachte er. Jack ist mein bester Freund. Wenn ich es Jack nicht erzählen kann, werde ich es niemandem erzählen können. Aber er warnte ihn: „Lass davon auch nur einen Ton verlauten, und ich schwöre bei Gott, ich werde dich umbringen.“
    Jack lachte nur über ihn. „Warum sollte ich das jemandem erzählen? Preacher, du wirst ihr nicht wehtun.“
    „Und was, wenn doch? Sie hat so viel hinter sich. Sie ist so weich. So klein. Und ich bin … verflucht, ich bin nur eine riesige, tolpatschige Fahnenstange.“
    „Nein, das bist du nicht“, beruhigte ihn Jack und lachte wieder. „Preacher, dir gehen nicht einmal die Eidotter kaputt. Du bist … also ja, du bist groß. Das steht fest.“ Er kicherte. „Wahrscheinlich bist du überall groß“, fuhr er fort und schüttelte den Kopf. „Glaube mir, dagegen haben Frauen gar nichts.“
    Preacher hob das Kinn und runzelte die Stirn, unsicher, ob er sich nun gerade ein Kompliment oder eine Beleidigung eingefangen hatte.
    „Hör auf mich, Kumpel, du hast die Probleme nicht, die du zu haben glaubst. Du musst dir selbst vertrauen.“
    „Das ist es ja gerade. Das tu ich nicht. Ich habe Angst, dass ich den Verstand verliere und etwas mache, das … Ich habe Angst, sie mitten entzweizubrechen.“ Er sah auf seine Hand hinunter und spreizte die Finger. „Was, wenn sie wegen mir einen blauen Fleck bekommt? Ich würde sterben.“
    „Also gut, jetzt hör zu. Du wirst Folgendes tun. Du wirst Paige sagen, was dich bedrückt. Okay? Dass du sie nicht angefasst hast, weil du fürchtest, deine eigene Kraft nicht zu kennen und deshalb vielleicht zu rau mit ihr umgehen könntest. Und dass du das nicht willst. Sie wird dir helfen, Preacher. Sie wird dich da durchführen. Verdammt, die Frau will dich so sehr, dass es schon beunruhigend ist.“ Er schüttelte den Kopf. „Mann, wie sie dich ansieht. Ich dachte, du hättest sie seit zwei Wochen nicht mehr schlafen lassen!“
    „Ich glaube nicht, dass einer von uns schläft …“
    „Also, zum Teufel … wie könntet ihr das auch? Du musst dir das Problem vom Hals schaffen!“ Und gleich darauf dachte Jack, dass er es nachempfinden konnte. Seit Wochen hatte er jetzt einen Gast in diesem Waldhaus mit den papierdünnen Wänden. Es war ein einziges Catch-as-catchcan in diesem Haus, und auch wenn er ein Mann war, der einen gelegentlichen Quickie zu schätzen wusste, so war das als Dauerdiät alles andere als befriedigend. Er würde alles dafür geben, einmal wieder eine lange, langsame Nacht mit Mel allein verbringen zu können. Fast war er schon selbst dabei, den Verstand zu verlieren. Das Haus, das er bauen wollte, würde jedenfalls schallisoliert sein.
    „Es gab nicht … ich war noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher