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Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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„Wirst du die Gitarre mitbringen?“, flüsterte sie. Er beantwortete die Frage nur mit einem aufgeschreckten, überraschten Blick.
    Als Mel an den Tisch zurückkehrte, sagte Brie: „Mel, wirst du fürchterlich enttäuscht sein, wenn ich morgen mit Mike zum Angeln gehe? Wenn ich mir deine Ausrüstung ausleihen könnte?“
    „Nein“, sagte sie und schüttelte den Kopf. „Das ist okay. Mensch, ich wusste ja gar nicht, dass du gern angelst.“
    „Nun, ich werde eine kostenlose Unterrichtsstunde bekommen. Wenn es dir recht ist, werden wir den größten Teil des Tages unterwegs sein.“
    „Kein Problem“, sagte Mel. „Bist du so weit, dass wir gleich heimfahren können?“
    „Natürlich“, antwortete Brie. „Um wie viel Uhr, Mike?“
    „Wie wär’s mit zehn? Ich werde Preacher bitten, uns ein Mittagessen einzupacken.“
    Als die Frauen gegangen waren, schlenderte Mike zum Tresen. „Wie steht’s mit einem Kaffee?“, fragte er Jack.
    „Kommt sofort“, antwortete dieser und goss ihm einen Becher voll ein.
    Preacher brachte gerade ein Gestell mit Gläsern aus der Küche und schob sie unter den Tresen. „Hey Preacher, kann ich dich um einen Gefallen bitten?“, fragte Mike.
    „Worum geht’s, Kumpel?“
    „Ich werde mit Brie morgen zum Fluss rausfahren. Ein bisschen angeln. Kann ich dich dazu überreden, uns ein Lunchpaket zu machen? Etwas Nettes, damit sie mich liebenswert findet? Vielleicht könntest du auch noch eine Flasche Wein in den Korb legen?“
    „Aber sicher“, sagte Preacher und grinste.
    Jack nahm sich eins der Gläser und fing an, mit einem Küchenhandtuch alle Wasserspuren wegzureiben. „Du denkst daran, mit meiner kleinen Schwester rumzuschäkern?“, fragte er Mike. „Sie hat eine schwere Zeit hinter sich und muss nicht …“
    „Nein, Jack.“ Mike lachte. „Ich schäkere mit niemandem herum, glaub’s mir. Aber ich dachte, wenn ich sie für ein paar Stunden beschäftigen kann, könntest du vielleicht mal mit der Mutter des Babys rumschäkern.“
    Jack kniff die Augen zusammen.
    Mike trank von seinem Becher. „Ich werde sie während der Zeit fürs Nickerchen dort draußen festhalten“, meinte er. „Vielleicht auch lange genug, um zwei Nickerchen zu machen.“
    Jack beugte sich näher an Mike heran. „Lass bloß die Finger von meiner kleinen Schwester. Vergiss nicht, dass ich dich kenne und weiß, wie du mit Frauen umspringst, und hier reden wir über meine Schwester.“
    Mike lachte. „Glaubst du etwa, ich hätte Lust, noch einmal auf mich schießen zu lassen? Mein Freund, das alles gehört der Vergangenheit an. Ich verspreche dir, Brie wie eine Schwester zu behandeln. Es gibt nichts, weshalb du dir Sorgen machen müsstest.“
    „Ah, das ist also Vergangenheit, hm? Und was hat dich so weit gebracht?“
    „Drei Kugeln.“ Er trank noch einen Schluck von seinem Kaffee, ließ den Becher auf dem Tresen stehen und steckte kurz den Kopf in die Küche. „Preach“, rief er. Ich werde morgen so gegen zehn vorbeikommen, um mein Lunchpaket abzuholen. Geht das in Ordnung?“
    Jack fand es seltsam, dass er sich im Augenblick sogar noch weniger sicher war, die Liebe seiner Frau gewinnen zu können, als damals, während er sie umwarb. Er bedauerte sehr, ihr nichts davon gesagt zu haben, dass sie etwas Zeit allein miteinander verbringen konnten. Ein schwerer taktischer Fehler. Er hätte sich eine Antwort von ihr geben lassen sollen, denn er hasste es, voller Vitalität und total angeheizt zum Waldhaus rauszufahren, nur um sich dann vielleicht sagen zu lassen, dass es noch zu früh sei, dass sie noch nicht so weit wäre.
    Aber er hatte nichts davon erwähnt und sich stattdessen für eine etwas romantischere Vorgehensweise entschieden. Er wollte sie mitten am Tag überraschen, sie umwerben, sie verführen. Auch sie wusste ja, dass Brie fast den ganzen Tag mit Mike zusammen unterwegs sein würde, und Mel war nicht scheu. Sie hätte vorschlagen können, dass sie die Situation ausnutzen sollten. Und hatte es nicht getan.
    Wie soll ein Mann wissen, wann seine Frau nach einer Geburt wieder Lust auf Sex hat? Er wusste, dass die Nachblutungen schon vor Langem aufgehört hatten, denn er war derjenige, der den täglichen Müll hinten auf seinen Truck lud und ihn in den Ort fuhr, wo er ihn in die Mülltonne stopfte. Diese kleinen Binden waren weniger geworden und schließlich ganz verschwunden, dafür hatte es immer mehr von diesen netten kleinen Wegwerfwindelpäckchen gegeben. Und Mels Bewegungen

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