Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
Vom Netzwerk:
Blick durch den fremden Raum wandern, bis die Erinnerung zurückkehrte. Nun erkannte sie auch, was sie geweckt hatte.
    Trotzdem warf sie sich ihre unschickliche Sehnsucht nach Hawk vor, schlang ihre Arme um die angezogenen Knie und hoffte, sie würde bald wieder einschlummern. Aber das gelang ihr nicht. Schließlich stieg sie aus dem Bett und ging zu einem der Fenster, das einen Ausblick auf die Stadt bot. Wie in Hawk- forte patrouillierten Wachen auf den von Fackeln beleuchteten Mauern. Ansonsten schienen alle Bewohner der Residenz, außer ihr selbst zu schlafen. In den Häusern brannte keine einzige Lampe, alle Herdfeuer waren eingedämmt worden.
    Wie schmerzlich sie Hawk vermisste. Um auf andere Gedanken zu kommen, sah sie sich im Zimmer um. Den Steinboden bedeckten gewebte Binsenmatten statt des üblichen losen Schilfrohrs, die Wände waren mit kunstvoll geschnitztem Holz getäfelt. Ein Wandteppich zeigte Jäger, die einen wilden Eber verfolgten. Während Krysta das Bild bewunderte, entdeckte sie eine Tür in der Täfelung, die sie bisher übersehen hatte. Neugierig drehte sie den Knauf herum und hielt erstaunt den Atem an, als die Tür in einen angrenzenden Raum schwang.
    Hawk hörte, wie sich die Tür öffnete. Reglos lag er im Bett. Unter normalen Umständen hätte er sogar unter dem Dach des Königs zum Schwert gegriffen, das sich stets in seiner Reichweite befand. Aber er wusste, wer das Nebenzimmer bewohnte. Das hatte Alfreds Verwalter, ein Seelenverwandter des beflissenen Edvards, ganz beiläufig erwähnt, bevor Hawk zur Ruhe gegangen war, und die Diskretion bewiesen, der er seine Position verdankte. Diese Fürsorge überraschte Hawk nicht. In seiner Jugend war Alfred trotz seiner sprichwörtlichen Frömmigkeit ein Weiberheld gewesen. Nun gestattete ihm die Ehe, Leidenschaft und Gottesfurcht in Einklang zu bringen, und er schätzte sich glücklich, hatte aber nicht vergessen, wie heiß das Blut schon vor der Hochzeit durch seine Adern geflossen war.
    Unbewegt, die Augen geschlossen, lauschte Hawk den leisen Schritten seiner Verlobten, die sein Schlafgemach betrat. Nur zaudernd kam sie näher, hielt immer wieder inne, und einmal schien sie umzukehren. Dann besann sie sich anders und ging weiter. Als sie neben dem Bett stehen blieb, hörte er sie nach Luft schnappen und unterdrückte ein Lächeln. In dieser warmen Nacht hatte er beschlossen, nackt zu schlafen, ohne Decke.
    Weil er wusste, dass Krysta ihn betrachtete, spürte er die vorhersehbare Wirkung und fragte sich, wie lange es ihm noch gelingen würde, tiefen Schlummer vorzutäuschen.
    Ihr atemloser Seufzer beschleunigte seine Herzschläge. Natürlich, die Verführung, die er jetzt erwog, war tadelnswert. Aber wenn er seine Braut heiratete, was sie nicht verhindern konnte, würde er eine ehrbare Frau aus ihr machen, und alles hätte wieder seine Ordnung. Außerdem hatte er auf dem Schlachtfeld nie gezögert, die Schwäche eines Gegners auszunutzen. Auch jetzt stand ihm ein Kampf bevor. Daran zweifelte er nicht, und er beruhigte sein Gewissen mit der Absicht, Krysta letzten Endes keine Niederlage zu bereiten.
    Trotzdem zwang er sich, Ruhe zu bewahren, zumindest vorerst, als sie mit sanfter Hand eine Locke aus seiner Stirn strich. Sie seufzte wieder. Diesmal klang es beinahe wie ein Schluchzen. Um nicht nach ihr zu greifen, krallte er seine Finger in die Matratze und hoffte, Krysta würde es nicht bemerken.
    Nein, sie nahm es nicht wahr, sie war von heftigen Gefühlen erfasst. Nicht einmal sie konnte gegen eine so starke Strömung schwimmen, die ihren Körper durchflutete, seit sie Hawks hinreißenden, von silbrigem Mondlicht übergossenen nackten Körper bestaunte. Der feurige Strom hatte sie hierher getrieben, an seine Seite, und drängte sie wider ihr besseres Wissen, ihn zu berühren. Jetzt musste sie gehen. Sofort. Aber sie stand wie erstarrt da und wehrte sich gegen den Impuls, ihn noch einmal anzufassen, aus ihrem Nachthemd zu schlüpfen und neben Hawk ins Bett zu sinken; mit behutsamen Fingerspitzen seine sinnlichen Lippen nachzuzeichnen, die seidigen Locken zu streicheln; die Hände über seine kraftvollen Schultern und die muskulöse Brust wandern zu lassen, über die glatte, bronzebraune Haut; ihre Beine um seine zu schlingen, mit ihren Zehenspitzen die sehnigen Waden zu kitzeln; zwischen seine Schenkel zu gleiten, seine Männlichkeit zärtlich festzuhalten und ihn zu kosten, so wie er sie geschmeckt hatte...
    Sie hob ihr schweres Haar hoch,

Weitere Kostenlose Bücher