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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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kein Zurück.« Etwas später verabschiedete sich die Königin. »Ruht Euch jetzt aus, mein Kind.«
    Eine Zeit lang lauschte Krysta den Geräuschen der Stadt, die durch die Fenster hereindrangen. Die milde Brise beruhigte sie ein wenig, und der Raum roch angenehm nach getrockneten Blumen. Zwitschernd setzte sich ein Star auf ein Fenstersims und warf Krysta einen kurzen Blick zu, bevor er davonflog. Plötzlich schwang die Tür auf.
    Hawk stürmte ins Zimmer, packte Krystas Schultern und schüttelte sie. »Was stimmt denn nicht mit dir?«
    Verwirrt hob sie die Lider. Seine unerwartete Ankunft nahm ihr den Atem, und es dauerte ein paar Sekunden, bis sie antworten konnte: »Alles in Ordnung. Mir war nur ein bisschen übel. Nichts Ernstes.«
    »Ein bisschen übel? Was heißt das? Hast du Fieber?« Er betastete ihre Stirn. »Nein. Tut dir irgendwas weh?«
    Erstaunt über seine übertriebene Sorge, beteuerte sie: »Gar nichts - ich hatte nur leichte Magenbeschwerden.« Wohlweislich verschwieg sie die Schwindelgefühle, denn sie wollte ihn nicht noch mehr aufregen. Warum nahm der mächtige Hawk of Essex einen verdorbenen Magen so wichtig?
    Abrupt ließ er sie los und begann umherzuwandern - einerseits erleichtert, andererseits verärgert. »Weil du nicht richtig isst!«
    »O nein! Fang nicht schon wieder damit an. Nur ein kleiner Schwächeanfall, das war alles.« Beinahe hätte sie hinzugefügt, Lady Esas Bosheit könnte ihr den Magen umgedreht haben. »Wieso weißt du Bescheid?«
    »Eine Dienerin hat’s mir erzählt.« Allmählich schien er sich zu beruhigen. »Geht’s dir jetzt besser? In Alfreds Diensten stehen ausgezeichnete Ärzte. Soll ich einen holen?«
    »Danke, nicht nötig. Die Königin hat sich rührend um mich gekümmert, und ich bin schon verlegen genug, weil sie so viel Aufhebens um mich machte.« Plötzlich erschrak sie. »Hat der König gehört, was die Dienerin sagte?«
    Gleichmütig zuckte Hawk die Achseln. »Das spielt keine Rolle. Jedenfalls bin ich froh, dass du dich besser fühlst.«
    »Ja, inzwischen habe ich die Übelkeit überwunden, und ich sollte aufstehen. Am helllichten Tag dürfte man nicht im Bett faulenzen.«
    »Wirklich nicht?« Er setzte sich zu ihr und schaute sie herausfordernd an. »Kannst du beurteilen, ob das erstrebenswert ist oder nicht? Hast du einschlägige Erfahrungen gesammelt? In Hawkforte gewann ich den Eindruck, du würdest immer nur arbeiten.«
    Seine Hand lag neben ihrer, und die Finger berührten sich ganz leicht. Trotzdem spürte Krysta einen wohligen Schauer. Im strahlenden Sonnenschein kehrte die süße Sehnsucht der vergangenen Nacht zurück. Bedrückt dachte sie an die leeren Jahre ihrer Zukunft. Wenn sie ihr Leben auch sinnvoller Arbeit weihte, ihr verwundetes Herz würde niemals heilen. »Wie lange wirst du in Winchester bleiben?«, fragte sie, ohne Hawk anzuschauen.
    »Vielleicht eine Woche.« Er unterbrach sich, und sie fühlte seinen prüfenden Blick. »Warum willst du das wissen?«
    »Aus keinem bestimmten Grund.« Die Erklärung eines Feiglings. Entschlossen riss sie sich zusammen und versuchte es noch einmal. »Weil wir gewisse Dinge regeln müssen.«
    Er stand auf, ging zum anderen Ende des Raums und drehte sich zu ihr um. Innerhalb weniger Sekunden war der freundliche, um ihr Wohl besorgte Mann vom mächtigen Hawk of Essex verdrängt worden, der gnadenlos alles festhielt, was ihm gehörte. »Zwischen uns ist alles geregelt. Das solltest du endlich zur Kenntnis nehmen. Niemals werde ich dir erlauben, mit albernen Launen zu verhindern, was geschehen muss.«
    »Ach, tatsächlich, du wirst es nicht erlauben?« Ihr verletzter Stolz besiegte die Vernunft. »Glaubst du, die Entscheidung über unsere Heirat liegt bei dir allein? Immerhin geht es um das Wohl unzähliger Menschen.«
    »Angeblich denkst du nur an mein Wohl.«
    »Nicht angeblich, sondern wirklich und wahrhaftig. Wenn du’s doch einsehen würdest...« Ihre Stimme brach, und sie sprang aus dem Bett. Irgendwie musste sie ihm entrinnen - irgendwohin fliehen, wo sie ihre Qual und ihre Scham nicht länger zu verhehlen brauchte.
    Aber das ließ er nicht zu. Mit beiden Armen umschlang er ihren zitternden Körper. Trotz ihrer heftigen Gegenwehr hielt er sie eisern fest. »Krysta, meine Süße! Du regst dich völlig grundlos auf. Was immer du in deiner Kindheit gehört hast, diese Geschichten bedeuten nichts.«
    »Für mich schon«, flüsterte sie. Und weil es kein anderes Versteck gab, verbarg sie ihr Gesicht

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