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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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schienen, dass sie eher einer Elfe glich als einem menschlichen Wesen. Hawk saß auf einem Felsvorsprung oberhalb des Strandes und beobachtete sie fasziniert. Halb und halb erwartete er, sie würde im Schleier der Gischt verschwinden.
    Sein Blick folgte ihr am Wasserrand entlang. Nun wechselte die Brise ihre Richtung und wehte kristallklares Gelächter zu ihm herauf. Zu seiner eigenen Überraschung lächelte er.
    Natürlich, sie amüsierte ihn - mehr steckte nicht dahinter. Irgendetwas an der seltsamen Kombination scheuer Unbeholfenheit und unschuldiger Grazie durchbrach seine gewohnte Zurückhaltung. Doch er empfand keine Begierde, sondern nur Belustigung. Zweifellos war sie hübsch, aber er kannte viele reizvolle Frauen, und es hatte ihm niemals Schwierigkeiten bereitet, sich mit ihnen zu vergnügen und dann seiner Wege zu gehen, ganz nach Belieben. Immerhin musste ein Mann wichtige Dinge beachten. Nur ein Narr ließ sich von seinem Schwanz leiten.
    Unter seinen Stiefeln rieselten Kiesel hinab. Erst jetzt merkte er, dass er den Hang zum Strand hinunterstieg. Das hatte er nicht beabsichtigt. Und wenn schon. Um vor dem Getriebe des Tages ein bisschen Zeit für sich selbst zu finden, war er hierher gekommen. Warum sollte er nicht über seine eigenen Gestade wandern? Nicht er war der Störenfried, sondern sie. So wie die beiden anderen merkwürdigen Dienstboten, die sich ungebeten nach Hawkforte begeben hatten, ohne seine säumige Verlobte. Offenbar hatten sie nichts anderes zu tun, als sich zu amüsieren. Dass Daria ihnen keine Arbeit zugewiesen hatte, verblüffte ihn. Aber wahrscheinlich wollte sie den Leuten keine Gelegenheit geben, sich nützlich zu machen, was ein günstiges Licht auf ihre Herrin werfen könnte. Wie würde sich seine Schwester verhalten, wenn sie ihre Position an Lady Krysta abtreten musste? Dieses Problem wollte er in aller Entschiedenheit lösen. Doch das war erst nach der Ankunft seiner Braut möglich, wenn er wusste, wie energisch sie auftreten würde. Nach allem, was er bisher festzustellen vermochte, war sie entweder ungewöhnlich kühn, weil sie ihn mit ihrer Verspätung herausforderte, oder sie wagte sich vor lauter Angst nicht an seine Küste. So oder so, Hawk rechnete mit erheblichen Schwierigkeiten.
    Ein Grund mehr für einen erholsamen Strandspaziergang.
    Als Krysta sich bückte, um einen irisierenden Stein am Rand einer kleinen Pfütze zu betrachten, fiel ein Schatten über sie. Sie richtete sich auf und beschattete ihre Augen mit einer Hand. Angesichts der dunklen Silhouette vor der aufgehenden Sonne rang sie nach Luft. Lord Hawk. Obwohl ihr seine Züge verborgen blieben, erkannte sie ihn sofort. Kräftig gebaut und hoch gewachsen, überragte er sie um mindestens zwei Haupteslängen, und sie selbst war, verglichen mit den meisten Sächsinnen, ziemlich groß. Mit seinen breiten Schultern verdeckte er beinahe das Sonnenlicht. Weder sein Äußeres noch seine Haltung drückten etwas Sanftes aus, vielleicht abgesehen von den Locken, die im Wind flatterten. Auf dieses Haar, das sich um seinen Hals kräuselte, konzentrierte sie sich. Seidig und weich, wie Babylöckchen... Bei diesem Gedanken lächelte sie.
    »Guten Morgen.« Seine Stimme glich einem Quell, der in den Tiefen der Erde entsprang. Ohne Zögern ergriff sie die Hand, die er ihr reichte. Seine Haut fühlte sich warm an, die Handfläche rau und schwielig. Hastig zog sie ihre Finger zurück und blinzelte in die Sonne.
    »Guten Morgen, Mylord.« Sie sprach klar und deutlich. Aber in ihren eigenen Ohren hörte sich ihre Stimme schwach und zittrig an, wie das Lied von Schilfgräsern in einem heftigen Windstoß.
    »Wo ist deine Herrin?«
    Die unvermittelte Frage verwirrte Krysta. Gegen ihren Willen schaute sie auf und begegnete seinem Blick. »Meine Herrin, Mylord?«
    »Lady Krysta. Entsinnst du dich nicht, wem du dienst?«
    Benahm er sich immer so anmaßend? So ungehobelt? Dieser Mann, dessen Liebe sie gewinnen musste? Sekundenlang presste sie die Lippen zusammen. »Das weiß ich sehr gut, Mylord. Lady Krysta kommt hierher.«
    Die Stirn gerunzelt, strich er durch seine seidigen Locken - eine Geste, die seine Ungeduld bezeugte. Halb wandte er sich ab, als wollte er nichts mehr mit ihr zu tun haben. Dann drehte er sich wieder um, offensichtlich unentschlossen. »Ja, das hat man mir mitgeteilt. Nun frage ich mich, warum sie noch nicht eingetroffen ist.«
    Auf solche Fragen war sie nicht gefasst. Sie hatte nicht einmal erwartet, mit ihm zu

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