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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Verschwörung, die Udell angezettelt hatte.«
    Sie nickte, und er wandte sich rasch ab, denn sie sollte nicht sehen, wie er die Augen verdrehte. Mit dem Lügenmärchen über die Pferde ersparte er sich einen Streit. Den würde Krysta sicher anfangen, wenn sie dachte, er wollte sie verhätscheln.
    Auf einem Sandstrand in der Nähe eines rauschenden Bachs schlugen sie ihr Nachtlager auf. Während einige Männer Wache hielten und andere zur Jagd gingen, genos s Hawk die Zweisamkeit mit sei ner Gemahlin. Unter dem Sternenhimmel aßen sie zu Abend und lachten über die Geschichten, die Thorgold erzählte. Dann schliefen sie bis zum Morgengrauen und segelten weiter. Auch die nächsten Nächte verbrachten sie am Meeresufer. Am Nachmittag des vierten Tages sahen sie die Klippen von Hawkforte.
    Einen Arm um Krystas Schultern gelegt, stand Hawk im Bug, betrachtete die schöne grüne Landschaft im Licht der Herbstsonne und war wunschlos glücklich. Dieses Gefühl teilte Krysta. »Wenn ich Winchester auch vermisse, es ist einfach wunderbar heimzukehren.«
    Sein und ihr Heim... Lächelnd drückte er sie noch fester an sich. »Nachdem ich dich wohlbehalten nach Hause gebracht habe, freue ich mich sogar auf ein Wiedersehen mit Daria«, verkündete er, und sie lachte leise.
    Am Kai hatte sich eine große Menschenmenge versammelt. Kein Wölkchen trübte die Zufriedenheit des jungen Ehepaars, als sich die Schiffe dem Hafen näherten.
     
    Da waren sie wieder, ihr anmaßender Halbbruder und diese Wikingerhure, die eigentlich tot sein müsste. Zumindest hätte er sie davonjagen sollen. Aus unerklärlichen Gründen kehrte sie nach Hawkforte zurück. Jetzt war die Freude jenes Augenblicks, als der Narr aus Vestfold in Hawks Halle das dumme Biest einen Wechselbalg genannt hatte, nur mehr eine schöne Erinnerung. Und die erhofften Folgen der Enthüllung - Hawks Zorn angesichts der erlittenen Schmach, das unwiderruflich zerrissene
    Bündnis zwischen Sachsen und Norwegern, ein Krieg, der das Land erschüttern, den verhassten Alfred vernichten und ihr Ehre und Reichtümer einbringen sollte - dies alles wurde ihr verwehrt. Welch ein grausames, perfides Schicksal, das ihr den sicher geglaubten Sieg zu rauben schien.
    Aber das letzte Wort war noch nicht gesprochen. Zu viel hatte sie erduldet, um sich geschlagen zu geben. Außerdem würde sie jetzt viel leichter ans Ziel gelangen. Denn sie bildeten sich ein, nichts könnte ihnen zustoßen, und würden in ihrer Wachsamkeit nachlassen. Heimtückisch würde sie sich hinter falscher Demut verschanzen und den richtigen Moment abwarten. Dann wollte sie zum Angriff übergehen, ein Werkzeug strafender Gerechtigkeit, und ihr gekränktes Herz endlich von allen Qualen erlösen.
    Gott der Rache, spann mich nicht zu lange auf die Folter, flehte sie. Lass den Hohn und den Spott und die Erniedrigungen, die ich jahrelang ertragen musste, in einem Blutstrom davonfließen.
    »O Herr, hilf mir, die Tat zu vollbringen!«
    »Mylady?« Vater Elbert wandte sich zu Daria, in seinen glanzlosen Augen jene Sorge, die sie viel zu oft sah.
    Erst jetzt merkte sie, dass sie laut gesprochen hatte. Als sie sich zu einem Lächeln zwang, schmerzte ihr schmales Gesicht. »Nur ein Gebet, Vater. Das ist doch erlaubt?«
    »Gewiss, Mylady, ich frage mich nur, ob dies ein günstiger Augenblick ist.«
    Sein angedeuteter sanfter Tadel ärgerte Daria. Hastig verhehlte sie ihre Gedanken.
    Als Hawk den Kai betrat, ließ er seinen Blick über die Menschenmenge schweifen und entdeckte nichts, was ihm Sorgen bereiten würde. Dann drehte er sich um und hob Krysta aus dem Bug des Schiffs. Jubelnd stürmten die Leute auf die beiden zu und begrüßten sie, angeführt von Aelfgyth und Edvard, der sein frohes Grinsen nicht unterdrücken konnte.
    »Oh, Mylady, willkommen daheim!«, rief die Zofe. »Wir haben uns so über die Nachricht von Eurer Hochzeit gefreut!
    Angeblich war’s das größte Fest, das Winchester je gesehen hat. Bitte, Ihr müsst uns davon erzählen!«
    »In allen Einzelheiten«, versprach Krysta lächelnd. »Damit werde ich dich so schrecklich langweilen, dass du nie wieder was über Hochzeitsfeste hören willst.«
    »Oh, daran zweifle ich, Mylady. Ehrlich gesagt...« Aelfgyth warf dem jungen Verwalter einen scheuen Blick zu. »Da ich meine eigene Hochzeit plane, kann ich gute Ratschläge gebrauchen.«
    Während sich die beiden Frauen umarmten und vor Entzücken kreischten, seufzten die Männer geduldig. Dann schlug Hawk auf Edvards

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