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Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Sternenfohlen 06 - Wolke in Not

Titel: Sternenfohlen 06 - Wolke in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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    Die Sonne schien auf die funkelnden, perlmuttfarbenen Türme der Einhornschule. Es war früh am Morgen, und die meisten Einhornschüler waren noch in ihren Ställen. Wolke hingegen trabte mit einer kleinen Posttasche über den Hof. Sie fühlte sich furchtbar wichtig. Normalerweise wurden alle Briefe und Päckchen, die in der Schule ankamen, von den Elfen verteilt. Aber an diesem Morgen war sie extra früh aufgestanden, um eine Geburtstagskarte an ihren Vater wegzuschicken. Und da war sie gebeten worden, den Elfen beim Verteilen der Post zu helfen. Im Moment war es besonders spannend,Post zu bekommen, denn die Abschlussprüfungen standen kurz bevor, und alle Eltern unterstützten ihre Kinder mit Briefen und kleinen Geschenken.
    Als Wolke an die Prüfungen dachte, wurde ihr ganz komisch zumute. Sie ging in die erste Klasse der Einhornschule und musste sechs Prüfungen ablegen. Und sie wollte unbedingt gut abschneiden! Die letzten Wochen hatte sie jeden Abend fleißig gelernt und alles noch einmal durchgearbeitet, was sie in diesem Jahr in ihre Hefte geschrieben hatte. Es war so viel, das sie sich merken musste!
    Wolke trabte in den Turm, der zu den Ställen hinaufführte. Alle Einhörner, die in die Einhornschule gingen, gehörten zu einem der vier Häuser. Wolke schlief und aß zusammen mit den anderen Erstklässlern im Regenbogenhaus. Die anderen Häuser waren das Sternenhaus, das Mondhaus und das Sonnenhaus. Ganz oben im Turm gab es einen kreisrunden Raum. Durch eine Tür trat man von dort aus in die Ställe, die sich in einer Wolke direkt neben dem Turm befanden.
    Wolke hielt die Posttasche gewissenhaft fest, durchquerte den Raum und berührte die Tür mit ihrem silbernen Horn. Die Tür schwang auf und gab den Blick frei auf einen Gang, der in einen Stall führte. In diesem Stall hatte auch sie ihre Box. Zwei ihrer besten Freunde, Saphira und Sturmwind, steckten gerade die Köpfe zusammen und tuschelten.
    „Hallo Wolke!“, wieherte Sturmwind, als er sie kommen sah. Dann entdeckte er ihre Tasche. „Was hast du denn da?“
    „Dftpft“, nuschelte Wolke, die die Tasche im Maul trug. Dann legte sie den Beutel vorsichtig ab. „Das ist die Post!“, verkündete sie stolz. „Die Elfen sind mit der vielen Post so beschäftigt, dass sie mich gebeten haben,beim Austragen zu helfen.“ Sie öffnete die Tasche und begann, die Päckchen und Briefe zu verteilen. „Dieses Paket ist für dich, Saphira!“ Sie übergab das rosafarbene Päckchen an ein besonders hübsches Einhorn mit dichten Wimpern und langer Mähne. „Und das ist für dich, Sturmwind.“ Sie reichte dem großen Einhorn ein gelbes Päckchen. „Das grüne Paket ist für Feuerschweif, das orangefarbene für Sternenglanz, und dann habe ich hier noch Briefe für Topas und Phönix!“ Sie trabte zwischen den Boxen hin und her und verteilte die Post an die anderen Erstklässler, die dankbar wieherten.
    „Ist auch irgendetwas für mich dabei?“, fragte eine Stimme hinter ihr.
    Wolke sah sich um. Es war Mondstrahl, ein weiterer ihrer besten Freunde. Weil seine Mähne und sein Schweif vom Wind zerzaust waren, vermutete sie, dass er schonfrüh draußen gewesen war, um mit dem Flugteam zu trainieren.

    „Hier ist ein Brief für dich“, verkündete Wolke und händigte ihm einen Umschlagaus. „Er kommt anscheinend von deinen Eltern“, fügte sie hinzu, als sie sah, dass eine goldene Krone eingeprägt war. Mondstrahls Eltern waren der König und die Königin von Arkadia und er demnach der Prinz.
    „Sehr gut!“, rief Mondstrahl erfreut. „Ich habe meiner Mutter gestern geschrieben und sie etwas Wichtiges gefragt. Super, dass sie so schnell antwortet!“
    „Was hast du denn gefragt?“, erkundigte sich Wolke neugierig.
    Mondstrahl gab sich geheimnisvoll. „Das verrate ich nicht.“
    „Warum denn nicht?“, fragte Wolke.
    „Weil es mit euch dreien zu tun hat“, erwiderte Mondstrahl und sah auch zu Saphira und Sturmwind hinüber.
    „Mit uns?“ Sturmwind war überrascht.
    „Um was geht es denn?“, wollte Saphira wissen.
    „Ich hab doch gesagt, dass ich nichts verrate“, rief Mondstrahl schnell. „Wartet einfach ab!“
    Wolke und die anderen hörten auf, ihn mit Fragen zu löchern. Sie waren alle viel zu gespannt, was in ihren eigenen Päckchen war. „Seht nur!“, wieherte Saphira, als sie ihres geöffnet hatte. „Mama hat mir Schleifen für meine Mähne geschickt. Sie sollen mir Glück bringen.“ Sie hielt zehn pinkfarbene Schleifchen

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