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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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fest?«
    »Weil Ihr Euch durch meine Schuld verletzt habt. Das will ich wieder gutmachen. Erlaubt mir, Euch zu beschützen.«
    »Ich werfe Euch nichts vor. Lasst mich gehen.«
    Selbst wenn sie ihm den Unfall nicht anlastete – er fühlte sich für sie verantwortlich, und seine Sorge um ihre Sicherheit war echt. Wenn eine Frau ohne Begleitung durch die Welt wanderte, noch dazu eine bezaubernde Schönheit, würde sie ein zu gefährliches Wagnis auf sich nehmen. Aber nicht nur dieser Gedanke hinderte ihn daran, ihren Wunsch zu erfüllen. Obwohl sie ihm einige Schwierigkeiten bereitete, fühlte er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen.
    Solche Emotionen durften einen vernünftigen Mann natürlich nicht beeinflussen. Ein Glück, dass ihm vor allem ihre
Sicherheit wichtig war... »Wohin wollt Ihr denn gehen?«, fragte er herausfordernd. »Zu Eurem Bruder, wo immer er auch sein mag? Wie werdet Ihr Euch denn ernähren, bis Ihr ihn findet? Ihr tragt keine Waffen bei Euch, also könnt Ihr nicht jagen. Und falls Ihr genug Geld besitzt, um Lebensmittel zu kaufen, habt Ihr’s gut versteckt.« Da sie nicht antwortete und ihn nur anstarrte, fuhr er eindringlich fort: »Gestern wärt Ihr fast gestorben. Bedeutet Euch Euer Leben so wenig, dass Ihr es leichtfertig aufs Spiel setzt – obwohl es nicht erforderlich ist?«
    »Doch, es ist nötig. Hier kann ich nicht bleiben.«
    »Sagt mir, wer Ihr seid, und ich bringe Euch zu Eurem Ziel.«
    Rastlos trat sie von einem Fuß auf den anderen. »Versteht Ihr das denn nicht? Würde es meine Situation gestatten, meinen Namen zu nennen, hätte ich’s schon gestern getan.«
    Dragon nickte. Gewiss, einem fremden Krieger traute sie nicht. Aber das war nicht der einzige Grund ihres Argwohns. Vermutlich hütete sie ein Geheimnis, das sie bewog, ihre Identität niemandem zu verraten. »Also gut, ich schlage Euch ein Abkommen vor. Bleibt ein paar Tage in dieser Hütte. Hier wird Euch nichts zustoßen. Wenn Ihr mir dann noch immer nicht mitteilen wollt, wer Ihr seid, bringe ich Euch, wohin Ihr wollt, ohne weitere Fragen zu stellen.«
    Die Wahrheit.
    Allmählich ließ die innere Anspannung nach, die Rycca seit dem Erwachen quälte. Was er sagte, meinte er ernst. Aus irgendwelchen Gründen wollte er ihr tatsächlich helfen. Und darauf war sie angewiesen. Sie befand sich in einer schrecklichen Lage, die Zukunft sah düster aus.
    Ohne Hilfe würde sie die Küste vermutlich nicht erreichen – ganz zu schweigen von einem Schiff, das die Normandie ansteuerte. Trotzdem zögerte sie, denn der Krieger beeindruckte sie viel zu sehr. Gerade sie, die den Männern
stets aus dem Weg gegangen war, konnte ihren Blick kaum von ihm losreißen. Sie hatte geglaubt, sie wäre nur eines einzigen Gefühls fähig – kalter Angst. Und jetzt entdeckte sie die Macht der Sehnsucht.
    Ja, dieser sanfte, aufrichtige Mann führte sie in Versuchung, weckte Emotionen, die sie noch nie verspürt hatte, und eröffnete ihr eine völlig neue Welt. Wäre er einfach nur attraktiv, käme sie besser mit diesen ungewohnten Empfindungen zurecht. Aber seine innere Schönheit verwirrte sie vollends – oder bedrohte sie sogar.
    Aber blieb ihr etwas anderes übrig, als sein Angebot anzunehmen? Nur ein paar Tage in seiner betörenden Gesellschaft, beschützt und umsorgt, ihr Geheimnis unangetastet – und er würde ihr helfen, an ihr Ziel zu gelangen, was sie allein sicher nicht schaffen würde. »Einverstanden, treffen wir diese Vereinbarung.« Sie streckte ihre schmale, sommerlich gebräunte etwas schwielige Hand aus, und er griff danach. Eine Zeit lang starrten sie sich selbstvergessen an, bevor sie die Finger voneinander lösten und zurücktraten.
    »Nun frage ich Euch noch einmal...« Dragon räusperte sich. »Was möchtet Ihr heute unternehmen?«
    Etwas, das sie von den neuartigen Gefühlen ablenken würde, damit sie ihn nicht dauernd anschauen müsste... Plötzlich durchzuckte sie ein beglückender Gedanke. »Da drüben im Stall stehen zwei prachtvolle Pferde.«
    »In Eurem Zustand solltet Ihr nicht reiten«, erwiderte er so hastig und runzelte so unbehaglich die Stirn, dass sie sich fragte, ob er wirklich nur um ihr Wohl besorgt war.
    »Sind das Eure Pferde?«
    Widerstrebend nickte er.
    »Nie zuvor habe ich schönere Hengste gesehen. Zweifellos seid Ihr sehr stolz auf die beiden.«
    »Ja, sie sind recht tüchtig. Aber ein geruhsamer Spaziergang würde Euch besser bekommen.«

    »Keineswegs! Inzwischen habe ich mich zur Genüge erholt.

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