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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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geborsten.«
    »Sehr eindrucksvoll.« Rycca stand ebenfalls auf. »Wahrscheinlich wurde er deshalb nach dem König aller Tiere getauft, dem Löwen.«
    »Eigentlich heißt er Kerr, zu Ehren von Wolfs und Dragons Vater. Aber wir nennen ihn Lion. Und dabei wird es wohl bleiben.«
    Ungeduldig zappelte er im Arm seiner Mutter, bis sie ihn auf die Beine stellte. Dann stapfte er entschlossen den Hang hinauf, von den beiden belustigten Frauen gefolgt.

13
    Eine Woche lang blieben Wolf, Cymbra und Lion in Landsende. Für Rycca verging die Zeit viel zu schnell. Mit ihrer neuen Freundin suchte sie auf den Wiesen nach den Kräutern, die Cymbra stets brauchte. Dabei redeten sie über Gott und die Welt. Immer wieder brachen sie in übermütiges Gelächter aus, was ihre Ehemänner bewog, die Augen zu verdrehen.
    Rycca entspannte sich sogar in der Gegenwart des formidablen Wolfs, der das Eheglück seines Bruders bemerkt und seine strenge Haltung aufgegeben hatte.

    Am letzten gemeinsamen Abend wurden die angeregten Gespräche nur unterbrochen, wenn Dragon sich dazu überreden ließ, Geschichten zu erzählen. Offenbar war sein Vorrat unerschöpflich, und sein Vortrag beeindruckte seine Gemahlin so tief, dass sie gebannt an seinen Lippen hing. Das entging Cymbra nicht.
    Nachdem er wieder einmal eine Geschichte beendet hatte, meinte sie: »Vielleicht möchte Rycca hören, wie der Krieger Hadding von Odin vor seinen Feinden gerettet wurde. Das würde auch mich interessieren, denn als ich dich zum letzten Mal danach fragte, hast du die Ereignisse in viel zu knappe Worte gefasst, ohne die Einzelheiten zu erwähnen.« In ihren Augen funkelte jenes besondere Licht, das Rycca bereits kannte, und sie wusste auch, was es bedeutete. Nun führte ihre Schwägerin irgendetwas im Schilde. Was hinter dem scheinbar unschuldigen Vorschlag stecken mochte, konnte sie sich allerdings nicht vorstellen.
    Dragon grinste und schaute Wolf an, der sich lachend in seinem Sessel zurücklehnte.
    Verwirrt runzelte Rycca die Stirn, und Cymbra erklärte: »Wie ich gestehen muss – deine sichtliche Begeisterung für Dragons Geschichten erinnerte mich an mein Hochzeitsfest. Damals drängte ich ihn, eine Geschichte nach der anderen zu erzählen, und er bewies eine geradezu übermenschliche Geduld.«
    »Er?«, warf Wolf ein. »Welch ein Unsinn! Ich war die personifizierte Geduld. Natürlich wusste mein lieber Bruder, wie verzweifelt ich verschiedene Möglichkeiten erwog, ihn loszuwerden und mich endlich meiner Hochzeitsnacht zu widmen. Das genoss er in vollen Zügen.«
    »Wie sollte ich das denn wissen?«, protestierte Dragon. »Weil der Weinkelch in deiner Hand eine seltsame Form annahm?«
    »Statt dieses Kelchs hätte ich lieber deinen Hals umgedreht.
« Zu Rycca gewandt, fügte Wolf beruhigend hinzu: »Keine Bange. Hätte ich ihm nicht schon längst verziehen, wäre ich von seinem fabelhaften Geschenk dazu gezwungen worden.«
    »Ja, die Schwerter sind wundervoll«, stimmte Dragon zu. »In der ganzen christlichen Welt versuchen die Waffenschmiede das Geheimnis der Mauren zu ergründen, aber...«
    »Irgendwie muss es mit der Temperatur des Stahls zusammenhängen«, meinte Wolf.
    »Und mit dem Falzen. Das tun sie öfter als wir. Wahrscheinlich hundertmal.«
    »Tatsächlich? Dann muss die Temperatur sehr hoch sein. Sonst könnten sie den Stahl nicht so dünn hämmern. Was glaubst du, wie viel Kohlenstaub sie beimengen?«
    »Darüber werden sie noch stundenlang diskutieren, Rycca«, seufzte Cymbra. »Komm, ziehen wir uns zurück.«
    Grinsend zog Wolf ihren Stuhl näher zu sich heran und flüsterte ihr etwas zu, das dunkle Röte in ihre Wangen trieb.
    Dann räusperte sie sich. »Nun, in diesem Fall solltest du dich ebenfalls zurückziehen.« Hastig stand sie auf und umfasste die große Hand ihres Mannes mit zarten, schmalen Fingern. »Gute Nacht, Rycca, gute Nacht, Dragon. Schlaft gut!« Die letzten Worte rief sie über die Schulter, während sie Wolf aus der Halle zerrte.
    Ihre offenkundige Absicht verwirrte Rycca. So kühn würde sie sich niemals benehmen.
    Aber Dragon lachte genauso laut wie sein Bruder. Nachdem das Paar verschwunden war, bemerkte er: »Die beiden führen eine sehr glückliche Ehe, was du vermutlich schon erraten hast.«
    »Wie Lord Hawk und Lady Krysta«, ergänzte sie leise.
    Sie saßen allein an der herrschaftlichen Tafel, da Dragons und Wolfs Krieger die Halle schon früher verlassen hatten.
    Zu dieser Mahlzeit war Magnus nicht erschienen.

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