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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Männern, stürzten ihren verbrecherischen Großonkel vom Thron und verhalfen ihrem Großvater zu seinem Recht. Doch damit fingen ihre Abenteuer erst an...«
    Und so ritten sie am silbrig schimmernden Fluss durch den sommerlichen Wald, während Dragon von wilden Kämpfen, Verrat, Tod und glanzvollem Ruhm berichtete. Rycca vergaß ihren Wunsch, wie der Wind dahin zu galoppieren. Nie zuvor hatte sie eine so lebhaft geschilderte Geschichte gehört. Die Stimme des Kriegers schien über sie hinweg zufließen wie warmer Regen, verlockend und bezaubernd.
    »Nachdem Romulus seinen Bruder Remus getötet und das Volk der Sabiner erobert hatte, beherrschte er Rom. Aber dann wurde das Land von einem außergewöhnlichen Unwetter heimgesucht, das den Tag plötzlich in dunkle Nacht verwandelte. Grelle Blitze zerrissen den Himmel, und die sieben Hügel der Stadt erzitterten unter gewaltigen Donnerschlägen. Auf den Stufen des Palastes tanzte ein sonderbarer Wirbelwind und drang in das Gebäude ein, ergriff Romulus und trug ihn davon. Nie wieder wurde er gesehen.«
    Vollends im Bann der fesselnden Geschichte, seufzte Rycca. »Vielleicht war dieser Wirbelwind der Geist des ermordeten Bruders, der sich rächen wollte.«
    »Ja, das wäre möglich«, stimmte Dragon zu. »Aber die alten Römer glaubten, die Götter hätten Romulus geholt, um ihn in ihrem Kreis aufzunehmen.« Inzwischen hatten sie eine idyllische Lichtung erreicht, und er zügelte seinen Fuchs -froh über die Gelegenheit, abzusteigen. »Nun sollten wir die Pferde trinken lassen.«
    Rycca nickte und glitt aus dem Sattel. Zärtlich streichelte sie die Nüstern ihres Hengstes. »Was für ein braver Junge du bist! Und dein Gang - so ruhig und sicher... Ich wette, du könntest den ganzen Tag traben, ohne zu ermüden.«
    Das hörte »Romulus« - der Vierbeinige - mit dem gleichen Entzücken, das er einem saftigen Apfel zollen würde. Er schmiegte seinen Kopf an die junge Frau, die ihn lachend liebkoste. Natürlich wollte »Remus« nicht unbeachtet daneben stehen. Und so versuchte er seinen Bruder zu verdrängen. Dieser Kampf störte das Mädchen, das zwischen die Fronten geriet, nicht im Mindesten.
    Aber Dragon sorgte sich. Oft genug hatte er auf dem Schlachtfeld beobachtet, wie starke Krieger von ihren Streitrössern zertrampelt worden waren. »Jetzt müssen die beiden endlich trinken«, entschied er, packte die Pferde an den Zügeln und zerrte sie auseinander.
    Verwundert musterte sie ihn. Aber sie widersprach nicht. Während die Füchse ihren Durst stillten und dann zufrieden grasten, setzte er sich auf die Uferböschung. An einen bemoosten Feldblock gelehnt, bereute er, dass er keine Angelrute mitgenommen hatte.
    »Wer waren die Amazonen?«, fragte die junge Frau unvermittelt.
    »Wollt Ihr etwa noch eine Geschichte hören?«, erwiderte er lächelnd, und sie zuckte die Achseln.
    »Wenn Ihr eine zu erzählen habt...«
    »Mindestens hundert. Seit ich denken kann, sammle ich Geschichten, oder ich erfinde welche.«
    »Dann hättet Ihr ein Barde werden sollen.«
    »Ja, das habe ich mir überlegt, aber...« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Das Schicksal wollte es anders.« Einladend klopfte er neben sich auf den Boden. »Die Amazonen -was für eine faszinierende Geschichte!«
    Als sie sich zu ihm gesetzt hatte, fuhr er fort: »Die Amazonen waren wilde Kriegerinnen, die ohne Männer lebten und sich nur mit ihnen einließen, um Kinder zu bekommen. Die Mädchen behielten sie, die Jungen schickten sie zu den Vätern. Um die Amazonen ranken sich zahllose Legenden. Zum Beispiel bekämpften sie einen mächtigen Helden namens Herakles, den die Götter beauftragt hatten, den Gürtel der Amazonenkönigin zu stehlen.«
    »Was für eine großartige Heldentat!«, spottete Rycca. »Den Gürtel einer Frau zu stehlen!«
    »Besser als ihren Kopf, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Ein andermal brach ein blutiger Krieg in einer Stadt namens Troja aus. Die Amazonen verbündeten sich mit den Stadtbewohnern und kämpften gegen den Helden Achilles, der ihre Königin auf dem Schlachtfeld tötete und erst danach erkannte, dass er sie liebte.«
    »Daran hätte er vorher denken sollen. Meint Ihr nicht auch?«
    »In der Tat. Eine andere Königin - ich glaube, es war die Amazone, deren Gürtel gestohlen wurde - heiratete einen Helden, nachdem er sie in einer Schlacht besiegt hatte.«
    Rycca verdrehte die Augen. Nachdenklich pflückte sie einen Grashalm und kaute daran. »Obwohl diese Frauen

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