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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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erzählen, was geschehen war. Keine Sekunde lang glaubte sie, er würde das Wort halten, das er ihrem Vater gegeben hatte, und sie tatsächlich heiraten. Obwohl jene Ankündigung ernsthaft und aufrichtig geklungen hatte... Nein, da musste sie sich irren. Wie konnte er sie zum Altar führen - nach allem, was geschehen war? Wahrscheinlich hatte er sie nur nach Hawkforte gebracht, um sie zu bestrafen, mochte die sanfte Fürsorge, die sie jetzt genoss, auch nicht zu dieser Absicht passen. Nun, diese freundliche Betreuung würde sicher bald ein Ende finden, wenn es an der Tür klopfte und ein Krieger hereinstürmte, womöglich sogar Lord Hawk. Bei dieser Vision erschauerte sie. O Gott, was würde Lady Krysta empfinden, wenn sie erfuhr, wem sie so viel gütige Aufmerksamkeit geschenkt hatte?
    »Sicher gehört das Nachthemd Euch, das ich in der Jagdhütte fand«, sagte sie unvermittelt. Ihr müdes Gehirn sprang von einem Gedanken zum anderen. »Das lieh ich mir aus, und dafür muss ich Euch um Verzeihung bitten. Ich weiß, es war falsch. Aber ich hatte noch nie etwas so Schönes gesehen.«
    Verwundert schüttelte Krysta den Kopf. »Deshalb müsst Ihr Euch wirklich nicht sorgen. Wann seid Ihr von der Klippe gestürzt?«
    »Vor ein paar Tagen.« Aus Ryccas Kehle rang sich ein leises Schluchzen. »Vor einer halben Ewigkeit...«
    Inzwischen war Krysta ziemlich beunruhigt. Sie wusste, welche Folgen eine Kopfverletzung nach sich ziehen konnte. Dass Dragon für den Zustand des Mädchens verantwortlich wäre, vermutete sie keine Sekunde lang, denn er begegnete allen Frauen stets freundlich und rücksichtsvoll. Aber irgendetwas Grauenhaftes musste geschehen sein, und das wollte sie herausfinden. »War Euch nach dem Sturz schwindlig? Seit Ihr in Ohnmacht gefallen? Oder lässt Euch das Gedächtnis im Stich?«
    Rycca lächelte schwach. »Ja, so lautet die Antwort auf alle drei Fragen. Mir schwindelte, ich verlor das Bewusstsein, und ich vergaß alles, was mir die Stimme der Vernunft zuflüsterte. Allerdings nicht in dem Sinn, auf den Ihr anspielt, Lady Krysta. Erstaunlicherweise nahm ich nur geringen körperlichen Schaden.«
    Mit dieser Erklärung beruhigte sie Krysta nicht sonderlich. Vorsichtig strich sie über die Wange des Mädchens. Diese Verletzung sah frischer aus. Doch sie war sich nicht sicher. »Geschah das um dieselbe Zeit?«
    »Nein, heute - mein Bruder schlug mich.«
    Seufzend schnitt Krysta eine Grimasse. Von den Wolscrofts hatte sie immer nur Schlechtes gehört. »Tut mir Leid. Aber dieser Bluterguss wird bald verblassen. Jetzt braucht Ihr ein warmes Bad und eine herzhafte Mahlzeit - und nach einem erholsamen nächtlichen Schlaf werdet Ihr Euch morgen viel besser fühlen.«
    »Wo ist Euer Mann?«
    »Ich nehme an, er spricht mit Dragon. Warum fragt Ihr?«
    »Dann wird Lord Hawk bald hierher kommen - und sich gewiss nicht über die freundliche Fürsorge freuen, die Ihr mir vergönnt, Lady Krysta.«
    »Doch, natürlich. Warum zweifelt Ihr daran?«
    Rycca holte tief Atem und suchte vergeblich, Mut zu fassen. Trotzdem antwortete sie: »Weil ich Lord Dragon nicht heiraten wollte, rannte ich davon. Wie es das Schicksal wollte, kreuzten sich unsere Pfade. Ich floh, und er verfolgte mich. Dabei fiel ich über den Klippenrand. Er trug mich in Eure Hütte, wo wir ein paar Tage verbrachten...«
    Sekundenlang senkte sie die Lider, dann begegnete sie Krystas sanftem Blick. Nur die Herzenswärme in den waldgrünen Augen bewog sie weiterzusprechen - und das verzweifelte Bedürfnis, jemand würde verstehen, was sie getan hatte, warum sie dazu getrieben worden war.
    »Wer er ist, wusste ich nicht. Auch er kannte mich nicht. Doch ich - wünschte mir eine Erinnerung, etwas Schönes, Wunderbares, an das ich mich in der ungewissen Zukunft klammern könnte. Was zwischen uns geschah, ist einzig und allein meine Schuld. Und ich bereue es nicht einmal.«
    Zu ihrer Verblüffung zeigte sich Lady Krysta weder entrüstet noch erschrocken. Stattdessen nickte sie und lächelte sogar, als würde sie eigene Erinnerungen wecken. »Ach ja, die Sehnsucht nach einem vollkommenen Glück in dieser unvollkommenen Welt, selbst wenn man die Vernunft missachtet, um es zu erringen...«
    Während Rycca dieses unerwartete Verständnis zu begreifen versuchte, klopfte es an der Tür, und sie erstarrte. Nun würde man sie wegbringen, anklagen, bestrafen.
    Aber die Lady rief: »Herein«, und einige Dienstboten schleppten gefüllte Wassereimer ins Zimmer. Andere folgten

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