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Wikinger meiner Träume

Wikinger meiner Träume

Titel: Wikinger meiner Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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aufgegeben.
    »Abenteuer zu suchen - das liegt in der Natur unseres Volkes«, fuhr sie in sanftem Ton fort. »Außerdem hatten wir keine Wahl. So schön die nordischen Gebiete auch sind - sie bieten nur wenigen Menschen einen ausreichenden Lebensunterhalt. Wenn ein Bauernhof unter zu vielen Söhnen aufgeteilt wird, kann er keinen ernähren. Deshalb beschlossen zahlreiche Wikinger, Handel zu treiben, und reisten in die fernsten Teile der Erde.«
    »Die Wikinger, die nach England kamen, wollten keine Geschäfte machen«, wandte Rycca ein.
    »Ja, das stimmt. Hier sind schreckliche Dinge geschehen. Dieses Grauen musste ein Ende finden. Und so schlug Lord Wolf das Bündnis vor. Er hofft, mit der Zeit wird die Freundschaft zwischen den Norwegern und den Angelsachsen alle Betroffenen veranlassen, für den Frieden einzutreten.« Aufmerksam betrachtete Krysta das Gesicht des Mädchens. Dann lächelte sie wehmütig. »Ihr scheint mir nicht zu glauben, Rycca. Zumindest erwartet Ihr nicht, Wolfs Absichten würden zum Erfolg führen. Im Leben gibt es keine Garantien. Aber könnte sich die Mühe nicht lohnen?«
    Brennende Hütten... Rauchwolken, von gellendem Geschrei erfüllt... Ein unfassbares Grauen, das ihr die Kehle zuschnürte... Und Aelflynne, die zu ihr rannte, die geliebte Puppe an die Brust gedrückt... Über ihr ein Schatten... Plötzlich ein Schluchzen, Aelflynnes Arme, Rycca entgegengestreckt, die sich im Stall versteckte... Für zeitlose Sekunden trafen sich ihre Blicke, bevor das Messer blitzte und Blut ins Erdreich sickerte - bevor die kleine Gestalt zu Boden sank und Aelflynnes Augen für immer erloschen...
    »Nur die Macht gewährleistet den Frieden«, behauptete Rycca. »Wenn wir stark genug sind, um unsere Feinde zu besiegen, werden sie unsere Freunde. Vorher nicht.«
    Krysta nahm kein Blatt vor den Mund. »Welch eine grässliche Ansicht!«
    »Was ich miterleben musste, bestätigt meine Überzeugung«, stieß Rycca hervor. Abgesehen von der Herzensgüte eines Mannes, der sie nicht gekannt und trotzdem gelobt hatte, sie zu schützen, ohne irgendetwas für sich selbst zu verlangen... Einfach nur eine Laune des Schicksals.
    Das ist nicht wahr.
    »Bitte, lasst mich jetzt allein«, wisperte sie.
    »Tut mir Leid, ich habe Euch zu lange wach gehalten.«
    »Nein, so habe ich's nicht gemeint - es ist an mir , um Verzeihung zu bitten. Ihr wart sehr freundlich zu mir. Und das danke ich Euch mit schlechtem Benehmen.«
    Krysta strich die Bettdecke glatt. »Keine Bange, ich fühle mich nicht gekränkt. Ihr seid müde.« So beschwichtigend wie eine Mutter, die mit ihrem Kind sprach, fügte sie hinzu: »Schlaft jetzt, Lady Rycca of Wolscroft. Morgen beginnt ein schönerer Tag.«
     
    Einige Stunden später lag Krysta neben ihrem Mann im Bett. Schläfrig und zufrieden nach einem leidenschaftlichen Liebesakt, fragte sie sich, ob ihr hoffnungsvolles Versprechen erfüllt werden könnte.
    Sie richtete sich auf und musterte Hawk. Die Wimpern gesenkt, die markanten Züge entspannt, wirkte er wie ein Mann, der nur noch eins im Sinn hatte - seine Ruhe. Krysta stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Schläfst du?«
    »Warum wollen die Frauen dauernd reden?«, seufzte er, ohne die Augen zu öffnen.
    Da stieß sie ihn etwas fester an. »Frauen?«
    Widerstrebend blinzelte er. »Habe ich das gesagt? Natürlich meine ich nur eine einzige Frau - eine wundervolle, hinreißende, gelegentlich lästige Frau.«
    »Regt sich Dragon auf?«
    »Männer regen sich nicht auf - sie geraten in Zorn oder Verwirrung, amüsieren sich, und ganz selten sind sie mit ihrer Weisheit am Ende. Aber sie regen sich niemals auf.«
    »Und in welchem dieser Zustände befindet sich dein Freund Dragon?«
    Hawk zögerte. Dann gab er es auf, Müdigkeit zu heucheln, und nahm seine Frau in die Arme. Als ihr Kopf auf seiner Brust lag, wo er hingehörte, antwortete er: »Ich glaube, sein Herz ist verwundet.«
    »Ja, das hatte ich befürchtet. Sie ist sehr schön.«
    »Nicht nur ihre Schönheit hat ihn bezaubert. Er dachte, sie wäre ungewöhnlich mutig und charakterstark. Und jetzt hat er eine Braut am Hals, die sich in ihrer Selbstsucht kein bisschen um den Frieden kümmert.«
    »Da irrst du dich - der Frieden bedeutet ihr sehr viel. Sie meint nur, das Bündnis würde nicht dazu führen.«
    »Was denn sonst? Ein neuer Krieg?« In Hawks Stimme schwang der Abscheu eines Mannes mit, der zu viele Jugendjahre auf Schlachtfeldern verbracht hatte.
    »Das ist kein guter Beginn für eine

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