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Wild und frei

Wild und frei

Titel: Wild und frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lane
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nichts mehr übrig, womit er sich vor dir schützen kann!”
    “Sei still, verfluchte Hexe!” Bosley presste das Messer härter an ihren Hals. Sie spürte, wie die scharfe Schneide sich gegen ihre zarte Haut drängte. Er brauchte sie nur ein wenig vor- oder zurückzuschieben, und diese kleine Bewegung würde ausreichen, ihre Haut aufzuschlitzen.
    “Ich glaube, du weißt, wozu ich fähig bin”, sagte Bosley mit einem Seitenblick zu Black Otter. “Wie es mir beliebt, kann ich sie leben oder sterben lassen. Nicht nur das, ich kann wählen, ob sie schnell stirbt, ohne Schmerzen, oder ihr gestatten weiterzuleben, vielleicht ohne Nase oder Augen – obwohl es eine Schande wäre, das bisschen Schönheit zu verschandeln, das sie besitzt. Ich bin mein eigener Herr, Master Savage, und wenn du nicht genauestens meine Befehle befolgst, werde ich mit dieser Frau machen, was ich will.”
    Black Otter bewegte sich leicht auf seinen Fußballen hin und her. Er war zwar noch angriffsbereit, aber Rowena merkte, wie er zögerte, und sie wusste, dass er sich aus Angst um sie zurückhalten würde. Sie zwang sich, regungslos liegen zu bleiben, während ein verzweifelter Einfall in ihrem Kopf Gestalt annahm.
    “Scher dich zum Fenster, Wilder”, knurrte Bosley. “Du verschwindest genauso, wie du gekommen bist. Und falls du es schaffst, unten anzukommen, ohne dir das Genick zu brechen, wartet dort der Wachtmeister mit seinen Männern auf dich, um das zu hängen, was von dir noch übrig geblieben ist!”
    Black Otter zögerte, bewegte sich dann auf das zersprungene Fenster zu, wobei er vermied, Rowena anzusehen. Würde er durch einen Angriff ihr Leben aufs Spiel setzen, oder war es ihr sicherer Tod, wenn er sie jetzt verließ? Rowena hielt den Atem an.
    “Geh weiter!” schnauzte Bosley ihn an. “Oder willst du lieber zusehen, wie ich ihr linkes Auge herausschneide. Beileibe kein hübscher Anblick. Selbst wenn ich sie nicht töte, wird sie sicher verbluten. Es ist einfach eine Frage der …”
    “Glaub ihm kein Wort!” platzte es aus Rowena heraus, die jetzt alles auf eine Karte setzte. “Das ist gar kein richtiges Messer, nur ein Bühnenrequisit, ein Spielzeug!”
    Bosley fuhr überrascht zusammen, war gerade so lange abgelenkt, dass es Rowena gelang, ihren Kopf zu drehen und ihn mit aller Kraft in den Daumenballen zu beißen. Augenblicklich war Black Otter über ihm, packte den Arm, der das Messer hielt, und riss ihn nach oben.
    Brüllend vor Wut, drehte Bosley sich zu ihm herum. Sofort hielten sich beide im heftigen Zweikampf umklammert und bewegten sich rasend schnell auf das Fenster zu. Bosley hielt immer noch das Messer fest, das
kein
Bühnenrequisit war, und schaffte es mit seinem überlegenen Gewicht, den Wilden zurückzudrängen, bis sein Körper sich über das steinerne Fenstersims nach draußen wölbte. Immer weiter drängte er ihn hinaus, während er das Messer in seiner Faust dichter und dichter vor Black Otters Gesicht hielt.
    Was dann geschah, ereignete sich so blitzschnell, dass Rowena hinterher kaum glauben konnte, was sie doch mit eigenen Augen gesehen hatte. Black Otter lehnte sich weit nach hinten über das Fenstersims und zog Bosley mit sich hinaus. Dann, als das Messer nur noch einen Fingerbreit von seinem Gesicht entfernt war, ließ er sein Knie wie einen Hammer zwischen Bosleys Beinen hochschnellen. Bosley heulte vor Schmerz auf, verlor das Gleichgewicht, schnellte nach vorn und wurde von seinem eigenen Gewicht über den Körper des Wilden hinüber aus dem Fenster in die Tiefe gerissen. Sein gellender Schrei verstummte plötzlich, als er auf den Steinplatten zwei Stockwerke tiefer aufprallte.
    Nachdem er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, sah Black Otter aus dem Fenster hinunter zu der Stelle, wo Bosley aufgeprallt war. Dann, immer noch mit finsterem Blick und schwer atmend, drehte er sich zu Rowena um.
    Es dauerte nur einen Augenblick, und sie war frei und in seinen Armen. Sie hielten sich fest umschlungen, beide zitternd, als sie Gesicht, Hände und Körper des anderen berührten, wie um sich zu vergewissern, dass dies kein Traum war.
    “Wir müssen gehen”, flüsterte Rowena. “Dickon kann jede Minute mit dem Wachtmeister hier sein – und ohne Bosley haben wir keinen Beweis deiner Unschuld.”
    Sie spürte, wie er nickte. Dann fasste er sanft ihre Schultern und schob sie dabei ein wenig von sich. “Du brauchst nicht zu gehen”, sagte er mit einem Blick in ihre Augen. “Dein Zuhause gehört

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