Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Loch in der Schwarte

Das Loch in der Schwarte

Titel: Das Loch in der Schwarte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mikael Niemi
Vom Netzwerk:
Mikael Niemi • Das Loch in der Schwarte

    Pajala ist überall! Mikael Niemi, Autor des Erfolgsromans »Populärmusik aus Vittula« hat sich wieder zu Wort gemeldet. Und Schwedens Presse ist erneut begeistert. Norrländska Socialdemokraten schreibt: »Wir wussten es schon immer. Nun sind die letzten Zweifel beseitigt: Mikael Niemi spinnt. Aber auf so verdammt brillante Weise, dass wir ihm bedingungslos folgen, wohin immer er geht.« Diesmal führt Niemi uns in die ferne Zukunft, in fremde Galaxien – und einen Alltag, der in all seiner Skurrilität, den Irrungen und Wirrungen seiner Bewohner doch sehr an das Leben im nördlichen Schweden erinnert. Merke: Das Ferne ist oft ganz nah, und die menschliche Natur ist immer exotisch! Ganz nebenbei beantwortet Niemi manch wichtige Frage der Menschheit. Wie ist das Weltall entstanden? Mit welchen Problemen hatten die frühen Raumfahrer zu kämpfen? Wie kam es zur Religionsgemeinschaft der Steinanbeter? Und was, um Himmels willen, verbirgt sich hinter den »Kurts«, jenen winzigen, kleinen Wesen, denen der geniale Wissenschaftler Emanuel auf der Spur ist?

    Mikael Niemi, Jahrgang 1959, wuchs im hohen Norden Schwedens in Pajala auf, wo er heute noch lebt. Im Jahr 2000 erschien sein erster Roman »Populärmusik aus Vittula«, für den er den angesehenen Augustpreis bekam. Es war das spektakulärste Debüt, das Schweden je erlebt hatte. Das Buch stand monatelang auf Platz eins der Bestsellerliste, verkaufte sich über 800000mal und wurde in 27 Sprachen übersetzt. »Das Loch in der Schwarte« ist sein zweites Buch bei btb.

    Umschlaggestaltung: Design Team München
    Umschlagmotiv: Corhis/Forrest J.Ackerman Collection
      Autorenfoto: © Lars Tunbjörk
    Mikael Niemi

    Das Loch in der Schwarte

    Aus dem Schwedischen von Christel Hildebrandt

    Die schwedische Originalausgabe erschien 2004
    unter dem Titel »Svâlhâlet« bei Norstedts Förlag AB, Stockholm.

    Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-OIOO
    Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier EOS

    liefert Salzer, St. Polten.
    1. Auflage
    Copyright © 2004 by Mikael Niemi
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2006
    by btb Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    Satz: 1BV Satz- und Datentechnik GmbH, Berlin
    Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck
    Made in Germany
    Scan by Brrazo 05/2006
    ISBN-10: 3-442-75154-3
    ISBN-13: 978-3-442-75154-3

    www.btb-verlag.de

    ZUR ERINNERUNG
    AN TOMAS BOSTRÖM,
    1959-2004

    Abschied von Liviöjoki

    Der Erzähler besucht bei Liviöjoki die Sauna und nimmt für dieses Mal Abschied vom Tornedal.

    ie Sonne stand tief im Norden über dem Waldhorizont. Die rote, zitternde Scheibe spiegelte sich im Wasser und wurde in dicke, rote Pinselstriche gespalten, die auf der dahinfließenden Oberfläche schaukelten. Ich saß am Strand und ließ den Schwermut aus mir hinausrinnen. In der Luft lag ein schwerer Duft nach Schlamm und Juligewächsen. Es war eine Viertelstunde nach Mitternacht, die Ruhe war vollkommen, kein Wind, nicht eine Bewegung im Blattwerk des Erlenbusches. Nur das mächtige Rauschen des Flusses. Tausende Tonnen von Wasser, die sich ihren Weg durch den Wald suchten, ein Wasserrücken in alle Ewigkeit. Man konnte ihn betrachten, so lange man wollte. Die ständige Veränderung des Flusses, obwohl es doch der gleiche blieb. Genau wie Feuer. Das menschliche Lagerfeuer. Millionen von Jahren der Freundschaft.
    Ich harkte das noch schwelende Holz zusammen, sah, wie die Flammen hochschossen. Die Glut glimmte grellrot in der Asche. Der Rauch stieg weiß und leicht, fast durchsichtig nach oben. Er zog langsam stromaufwärts übers Flussbett, ein Gespenst, das sich entlang der Wasseroberfläche aalte, unvermittelt abtauchte, sich wieder erhob, und schon war es verschwunden. Dicht über der Glut hing eine Äsche, auf einen frisch geschnitzten Zweig gespießt. Die Fischhaut siedete in der Gluthitze, ich drehte vorsichtig den Spieß. Die Äsche hatte an der Bachmündung bei Westrinslända angebissen, hatte sich mit ihrer großen, aufgerichteten Rückenflosse gewehrt, und wieder einmal hatte ich das Leben gespürt. Das Leben, ganz nah. jetzt wurde der Fisch langsam gegrillt, eine Köstlichkeit von vierhundert, vielleicht fünfhundert Gramm. Meine alte Angel mit dem Fliegenköder aus den Kinderjahren stand an eine krumm gewachsene Birke gelehnt, der Stamm zeigte Spuren heftiger Schneeschmelze. Der Fischkopf und die Eingeweide lagen am Flussufer auf silbrigen kleinen

Weitere Kostenlose Bücher