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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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worden war.
    Sie blickte sich hastig um, konnte aber keinen Stier mehr in der Nähe entdecken. Schnell band sie ihre Tasche vom Sattel los, nahm im Vorbeigehen Marcs Hut vom Boden und eilte zu dem Verletzten zurück.
    Sam befühlte Marc nach Lebenszeichen und betrachtete das Bein.
    “Wie geht es ihm?” Holly kniete neben Marc nieder, sie hatte furchtbare Angst, denn sein Gesicht war totenblass. Lieber Gott, bitte lass ihn am Leben sein, betete sie.
    “Ziemlich schlecht, denke ich. Sehen Sie nur all das Blut, das er verloren hat. Ich werde zur Ranch zurück reiten und den Rettungshubschrauber anfordern. Bleiben Sie bei ihm, Doc?”
    Sam blickte Holly besorgt an.
    “Natürlich, ich werde gut auf ihn aufpassen”, antwortete Holly beruhigend. “Beeilen Sie sich, Sam.”
    Holly fühlte Marcs Puls, während Sam aufsaß und los ritt.
    Der Puls war schwach, der Atem flach. Marc hatte einen Schock, das war offensichtlich. Holly holte ihr Sweatshirt vom Sattel, legte Marcs Kopf auf den Boden, einige flache Steine unter seine Füße und deckte ihn mit dem Sweatshirt zu.
    Behutsam setzte sie Marc seinen Hut auf, um seinen Kopf vor der Sonne zu schützen. Danach öffnete sie ihre Tasche. Die Blutung musste unbedingt gestillt werden.
    Als Holly wieder zu ihm blickte, hatte er die Augen geöffnet, zwar nur einen Spalt breit, aber sie erkannte, dass er bei Bewusstsein war.
    “O Marc, ist alles in Ordnung?” Eine idiotische Frage angesichts seiner Verletzung, im Augenblick konnte sie jedoch einfach nicht denken.
    “Jetzt schon, Darling.” Seine Stimme klang matt.
    Holly nickte und versuchte zu lächeln. “Du hast eine Menge Blut verloren.” Er hatte sein Halstuch zusammengeknüllt und auf die Wunde gepresst, aber der Druck hatte nachgelassen, als er das Bewusstsein verlor. Sie schnitt ein Stück von den Jeans weg, damit sie die Wunde deutlicher sehen konnte. Die Sonne schien ihr heiß auf den Rücken, und Holly kam sich klein und verloren in der weiten Steppenlandschaft mit dem Verletzten vor, für den sie jetzt verantwortlich war. Aber ihre Stimme und ihre Hände waren ruhig. Sie verstand ihr Handwerk und konnte ihre persönlichen Gefühle hinten anstellen, wenn es erforderlich war.
    “Mir ist schwindlig”, flüsterte Marc.
    “Kein Wunder. Halt still, ich möchte sehen, ob…” Sie untersuchte sein Bein.. Die Wundränder waren unregelmäßig und etwas schmutzig, und aus der Wunde floss immer noch Blut. Es sah so aus, als hätte der Stier eine Arterie verletzt.
    Holly biss sich auf die Unterlippe. “Marc, du blutest immer noch ziemlich stark. Wann ist das passiert?” Sie presste einen Tupfer in die Wunde und lehnte sich mit ihrem Gewicht dagegen, um den Druck zu verstärken und den Blutfluss endlich zum Stillstand zu bringen.
    “Weiß ich nicht. Hab’ versucht mit Roman nach Hause zu kommen, er ist auch verletzt. Vermutlich habe ich das Bewusstsein verloren und bin vom Pferd gefallen. Flick mich wieder zusammen, Darling.”
    “Ich bin ein Pferdedoktor, kein Arzt für Menschen.” Der Tupfer färbte sich bereits hellrot.
    “Eine Ader ist eine Ader, bei einem Pferd wie bei einem Menschen. Holly, und wenn du nicht irgend etwas tust, werde ich wahrscheinlich verbluten.”
    Holly nickte. Er hatte recht. Sie blickte auf ihre Armbanduhr.
    Sam würde die Ranch noch nicht erreicht haben. Wie viel länger mussten sie wohl noch auf den Rettungshubschrauber warten?
    Holly war klar, dass sie etwas tun musste, um Marc zu retten -
    aber durfte sie das wagen?
    Schließlich kam sie zu einem Entschluss und holte das chirurgische Nähzeug aus ihrem Arztkoffer. Ihre Hände zitterten leicht, aber sie wußte, dass sie das Richtige tat. Die Blutung musste aufhören, oder er würde sterben.
    Sie schnitt rings um die Wunde am Obersehenkel noch mehr von den Jeans weg und hörte Marc leise lachen. Holly sah auf, begegnete seinem Blick und konnte nur staunen, dass Marc unter diesen Umständen noch etwas erheiternd fand. Das Herz zog sich ihr zusammen, als sie ihm in die Augen schaute. Sie liebte ihn so sehr, dass es weh tat.
    “Ich wollte dir immer… die Hosen…ausziehen, hab’ nie daran gedacht… dass du mir mal meine vom Körper… schneiden würdest.”
    Holly warf ihm einen vielsagenden Blick zu und zog eine Spritze mit einem Betäubungsmittel auf. Dieser Mann dachte wirklich immer nur an eines.
    “Ich kenne eigentlich nur die Menge für große Tiere, aber ich denke, das wird die Stelle ausreichend betäuben. Jedenfalls möchte

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