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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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will sich ins Privatleben zurückziehen und um die Welt reisen. Meine Vettern sind in ihren Stellungen fest installiert… So etwas zu hören hätte ich niemals erwartet.” Holly starrte ins Leere. Sie konnte immer noch nicht glauben, was ihr Onkel ihr erzählt hatte.
    Er würde ihr etwas von dem Geld übereignen, hatte er gesagt.
    Als ob sie es darauf abgesehen hätte! Er verstand sie immer noch nicht.
    “He, Holly, das ist nicht das Ende der Welt. Du hast immer noch Docs Angebot.”
    Holly sah ihn an. Es würde Marc offenbar gefallen, wenn sie in Waxco blieb. Und dann würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie seinem Drängen nachgab. Gewiss, sie liebte seine Küsse und das Zusammensein mit ihm. Aber was kam danach?
    Ihre Haut prickelte, als Marc mit den Daumen sanft den Handrücken streichelte. Holly entzog ihm ihre Hände. Es war besser, diesen Anfängen gleich ein Ende zu machen, bevor sie zu etwas führten, dem sie heute nicht gewachsen war. Sie brauchte Zeit, um nachzudenken. Ihr war zumute, als wäre die Welt rings um sie eingestürzt. “Ich glaube, du solltest jetzt gehen, Marc”, sagte sie leise und stand auf. Sie wollte allein sein.
    Marc stand ebenfalls auf, trat vor sie und senkte langsam den Kopf.
    Holly duckte sich und stieß ihn weg. “Bitte, geh einfach, Marc. Jeden Augenblick können Patienten kommen.” Die Nachmittagssprechstunde würde gleich beginnen, und sie wollte dem Klatsch nicht Nahrung liefern. Insbesondere nicht für den Fall, dass sie in Waxco bleiben sollte. Sie begleitete ihn zur Tür, sagte kurz “Wiedersehen” und zog sich zurück.
    In den folgenden Tagen ging Holly still ihrer Arbeit nach und überlegte, ob sie sich hier in Waxco niederlassen oder doch nach Kentucky zurückkehren und dort neue Möglichkeiten suchen sollte. Es war seltsam, nach so langer Zeit kein Ziel mehr zu haben. Sie war unschlüssig und durcheinander. Dennoch konnte sie in diesem Zustand nicht lange verharren, sie musste sich entscheiden - und zwar bald.
    Am Freitagmorgen erwachte sie, und die Entscheidung war über Nacht gefallen. Sie würde in Waxco bleiben. Sie würde noch heute an Dr. Watson schreiben, sein freundliches Angebot annehmen und dann anfangen, sich nach einem eigenen Heim umzusehen. Wenn die Watsons nach Hause kamen, würde sie bereit sein, in ihre neue Behausung einzuziehen. Holly fühlte sich wie von einem schweren Gewicht befreit und fragte sich, weshalb ihr die Entscheidung so schwierig vorgekommen war.
    Und wie würde sich das nun auf ihre Beziehung zu Marc auswirken? Marc hatte sie jeden Abend angerufen und zu sich eingeladen, um sich über ihre Pläne auszusprechen. Holly war noch nicht bereit gewesen, ihm gegenüberzutreten, und hatte ihn immer wieder vertröstet. An diesem Nachmittag würde sie jedoch zur Lone Tree Ranch hinausfahren und ihm ihre Entscheidung mitteilen.
    Es war windig, aber warm, als Holly sich auf den Weg machte und nicht lange danach auf dem Hof der Ranch parkte.
    Es war still, im Gehege dösten ein paar Pferde, in der Nachmittagssonne, sonst war niemand zu sehen.
    “Hallo, Doc!” rief Sam vom Haus her. Er hatte den Jeep gehört und kam auf Holly zu.
    Sie lächelte. “Hallo, Sam. Ist Marc in der Nähe?”
    “Nein. Er ist gleich nach dem Frühstück zu den Westweiden geritten, um nach den Rindern dort zu sehen. Sollte bald wieder hier sein. Wollen Sie warten?”
    “Vielleicht schaue ich mal, wie es Starlight und Beau geht, und wenn Marc dann noch nicht zurück ist, komme ich ein andermal.”
    “Sally Lambert ist oben im Haus. Sie könnten gemeinsam warten”, sagte Sam hinterlistig, und als sie nur die Nase rümpfte, schlug er Holly vor, Marc entgegen zu reiten, und begleitete sie dann in die Scheune.
    “Lieber nicht, ich könnte ihn zu leicht verfehlen. So wichtig ist es nun auch nicht.”
    Holly blickte in die Box von Starlight. “Er sieht gesund aus.
    Frisst er gut?” Sie streichelte seine samtenen Nüstern.
    “Ja, und er wird von allen verwöhnt. Ein Jammer, das mit seiner Mama.”
    “Marc hatte Sunlight für Trish gekauft”, bemerkte Holly sinnend.
    “Ja, und Trish liebte die Stute sehr. Das war in der ersten Zeit ihrer Ehe, als noch alles gut lief. Ich glaube, der Boss erinnerte sich immer an die guten Tage, wenn er Sunlight sah.”
    “Marc hat mir erzählt, dass Trish von hier wegfuhr, um ihn zu verlassen, als sie den tödlichen Unfall hatte”, sagte Holly.
    “Nun, ich wünschte nur, sie wäre etwas früher ums Leben gekommen.”

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