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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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blonde Haar. Die Wangen waren glatt rasiert - fort war der Bart, den Marc am Ende der Woche gehabt hatte.
    “Nun, dann setz dich.” Holly setzte sich auf einen Stuhl und beobachtete Marc unsicher, eingedenk all dessen, was unterwegs zwischen ihnen vorgefallen war.
    Marc ließ sich in einem großen Polstersessel nieder und musterte sie seinerseits mit leicht zusammengekniffenen Augen: die leichte Röte ihrer Wangen, den empfindsamen Mund, das zurückgebundene Haar, den schlanken Hals.
    “Als ich gestern Abend nach Hause kam, erwartete mich eine Überraschung”, sagte sie schließlich, nur um etwas zu sagen, weil das Schweigen sich zu lange ausdehnte. “Dr. Watson hat mir eine Partnerschaft angeboten.”
    Marc zog eine Augenbraue hoch. “Und?”
    “Und nichts. Es hat mich überrascht, das ist alles. Dich scheint es nicht zu überraschen.”
    Er zuckte die Schultern und blickte auf den Hut zwischen seinen Fingern, Vor zwei Wochen hatte er mit Doc Watson gesprochen und auf dessen Frage geantwortet, dass Holly gut war. Er hatte nicht gewusst, was dem Doc vorschwebte, als er sich nach Holly erkundigte. “Wirst du das Angebot annehmen?”
    Holly schüttelte den Kopf. “Ich glaube nicht. Ich will nach Kentucky zurückgehen, wie du weißt.”
    “Ja, ich erinnere mich.” Seine Stimme war sachlich, seine Miene ausdruckslos, “Aber bist du so sicher, willkommen zu sein?”
    “Ich hoffe, me in Onkel lässt mich auf Windmere Farms arbeiten.” Ihre Unsicherheit war ihr anzuhören. Marc hatte sie das schon einmal gefragt. Warum wollte er sie in Zweifel stürzen? Was hoffte er damit zu erreichen? Onkel Tyson war früher zwar unnachgiebig gewesen, aber die -Tatsache, dass sie jetzt eine praktizierende Tierärztin war, sollte ihn doch umstimmen. Es musste ihn umstimmen!
    “Es ist doch ganz leicht festzustellen. Warum rufst du ihn nicht einfach an? Wenn es dort keinen Job für dich gibt, würdest du dir vielleicht doch noch mal überlegen, Doc Watsons Angebot anzunehmen. Wozu Brücken hinter sich abreißen, wenn es gar nicht nötig ist?”
    Der Vorschlag war vernünftig. Holly blickte auf das Telefon und sah dann Marc an. “Vielleicht. Ich überlege es mir.”
    “Ruf jetzt sofort an”, befahl er.
    Holly war unsicher, ihr Ziel mit einem Anruf erreichen zu können. Sie hatte immer geplant, plötzlich zu erscheinen und ihren Onkel persönlich zu überzeugen. “Ich halte es für besser, zu Besuch hinzufliegen. Dann kann ich mit meinem Onkel darüber reden und sehen, wie er jetzt dazu steht.” Nach sieben Jahren würde er sie wenigstens anhören. Ihr eine Chance geben.
    “Doc will bestimmt bald eine Antwort haben. Also ruf deinen Onkel an, Holly.” Marc ließ nicht locker.
    “Schon gut.” Holly holte tief Luft, ging zum Telefon und wählte. Ihre Spannung wuchs. Was würde sie erfahren, wenn sich jemand meldete? Sollte sie nicht lieber bis abends warten?
    Beim vierten Läuten meldete sich ihr Onkel. Er war überrascht, von ihr zu hören, und in den ersten Minuten der Unterhaltung erfuhr Holly erst mal alle Familienneuigkeiten.
    Als Holly dann das Thema ihrer Rückkehr und möglichen Tätigkeit auf Windmere Farms anschnitt, war seine Antwort ein großer Schock für sie.
    “Das kann ich nicht glauben… Aber Onkel Tyson… Ja, das verstehe ich.” Sie blieb lange Zeit still und hörte ihrem Onkel zu. “Natürlich, es ist deine Entscheidung”, sagte sie schließlich.
    “Ich schreibe dir und erzähle dir von meinem Job hier. Grüß die Jungs von mir.” Langsam legte sie den Hörer auf und wandte sich Marc zu. “Woher wusstest du?” flüsterte sie.
    Marc hatte sie während des Telefonats scharf beobachtet.
    “Woher wußte ich was?” entgegnete er. “Was ist dabei herausgekommen?”
    “Es gibt keinen Job für mich in Windniere. Es wird kein Windmere mehr geben. Mein Onkel hat das Gestüt an das Gestüt Runningmede verkauft, um die beiden zu verschmelzen.”
    Holly sank wie betäubt auf ihren Stuhl zurück. Solange sie zurückdenken konnte, hatte sie mit ihrem Onkel und ihren Vettern auf Windmere Farms arbeiten wollen, und auf einmal war das unmöglich geworden. Sie war zu lange fort, hatte es zu lange aufgeschoben, mit ihrem Onkel zu sprechen. Es war unfassbar.
    “Holly?” Marc hockte sich neben sie und nahm ihre Hände in seine. Ihre waren kalt wie Eis. “Darling, bist du okay?” fragte er besorgt.
    Sie nickte und sah ihn an, Kummer und Verwirrung in den Augen. “Ich… ich bin bloß benommen. Onkel Tyson

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