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Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn

Titel: Wilddiebe im Teufelsmoor - Wer raubte das Millionenpferd? - Vampir der Autobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sie sich Regen aus den Augen. Dabei
schloss sie die Lider.
    Als sie
wieder um sich blickte, war da ein Schemen: Der Umriss einer dunklen Gestalt.
Ein Mann.
    Wie aus dem
Nichts war er aufgetaucht, jedenfalls in dem Moment, als sie die Augen
geschlossen hatte.
    Zehn
Schritt entfernt stand er, reglos. Es konnte keiner der Jungs sein.

    Gabys Herz
machte Flickflack und begann dann mit Trampolinsprüngen. In Sekundenschnelle
trocknete ihr Hals aus — trotz der Nässe ringsum. War das der Heckenschütze?
    Bedrohung
ging von ihm aus. Die Figur war eckig und breit und offenbar in einen dunklen
Mantel oder Umhang gehüllt, der bis zur Wade reichte. Darüber ein Schlapphut.
    Jetzt kam
er auf sie zu.
    Ihre Beine
waren wie festgewachsen. Oder lag das an der Angst in den Knien?
    Sie wollte
sich herumwerfen und fliehen. Aber sie konnte nicht.
    Noch war er
schemenhaft. Der Regen verbarg Einzelheiten. Aber auch der dickste Schleier
reißt einmal. In diesem Moment schien ein Windhauch übers Moor zu streifen.
Regenschnüre teilten sich wie ein Glasperlenvorhang. Sie sah das Gesicht.
    Sie schrie
auf. Ihre Beine gehorchten wieder. Sie machte kehrt und rannte. Sie stolperte
in eine Schlenke, hastete hindurch, erklomm die nächste Insel, wo das Moos
vollgesogen war wie ein Badeschwamm, und sah sich um.
    Ja, er
folgte ihr.
    Er folgte
ihr, dieser grässliche Kerl!
     
    *
     
    Tim nutzte
jede Deckung, pirschte von Strauch zu Strauch, duckte sich hinter Erhebungen,
verschmolz mit den Regenschleiern und kam trotzdem rasch voran. Ab und zu sah
er Karl. Klößchen war weiter entfernt, für Tim meistens unsichtbar also.
    Jetzt stand
der Wald vor Tim, eine schwarze Wand hinterm Regen. Im Randsumpf sackte man ein
bis zur Wade. Kriechen? Unmöglich. Und zum Schwimmen war das Wasser zu flach.
Also tief geduckt!
    Fast
gerieten ihm die Halme zwischen die Zähne. Aber nun befand er sich schon
zwischen dichtstehenden Büschen. Überall konnte der Heckenschütze sich
verbergen. Tim strengte Augen und Ohren an. Klößchen und Karl würden
losbrüllen, wenn es zur Feindberührung kam. Er rechnete damit und war
spurtbereit.
    Rasch hatte
er den Buschgürtel überwunden. Unter den Bäumen fiel der Regen nicht ganz so
dicht. Es war Mischwald. Nadeln und Blätter hielten die Sintflut etwas ab. Der
Blick reichte weit.
    Tim
verharrte hinter einem Stamm und ließ seinen Späherblick von der Leine.
    Der
Waldboden dampfte. Farne schwankten unter dem Einschlag der Tropfen. Es tropfte
aus Ranken und Zweigen. Die Vögel hatten sich in trockene Astwinkel geflüchtet.
Albinius, der weiße Hirsch, wusch wahrscheinlich sein Fell, damit es noch
weißer wurde. Aber blicken ließ er sich nicht.
    Linker Hand
stolperte Karl über eine Wurzel. Er kauerte sich hin, machte eine fragende
Geste in Tims Richtung und begann dann, seine Brille zu trocknen, was ein
vergeblicher Versuch war.
    Jetzt
tauchte auch Klößchen auf. Er war wieder sauber. Der Regen hatte ihm sogar die
Ohren gespült. Seine Haltung drückte aus, dass er voll einstieg als Späher.
Nicht nur, dass er sich gebückt bewegte. Er hielt auch einen abgerissenen Zweig
vor seine stramme Erscheinung. Das tarnte unheimlich. Aber die Blätter waren zu
dicht. Er sah kaum, wo er hintrat. Ab und zu musste er sich recken, um über den
Zweig zu spähen.
    Er winkte
Tim zu und hielt an.
    Nichts!
dachte Tim. Hat der Schütze sich in Luft aufgelöst?
    Mit
weitausholender Geste bedeutete Tim seinen Freunden, weiter vorzurücken.
    Aber sie
stießen ins Leere. Keine Spur, kein Laut, keine verdächtige Bewegung war
auszumachen.
    Bei einem
Holunderstrauch versammelte Tim seine Freunde.
    „Offenbar
ist er weg.“
    „Ob er sich
in dem Futtersilo versteckt?“, sagte Karl.
    „Was? Was
für ein Futtersilo?“
    Karl
deutete schräg hinter sich, wo aufgeforstet war mit jungen Buchen. Sie bildeten
einen Wall.
    „Ich war
mit meinem Vater mal hier. Dort ist eine Winterfutterstelle für Rotwild. Jetzt
natürlich außer Betrieb, damit die Waldedlen nicht verlernen, sich selbst um
die Äsung zu kümmern. Bei der Futterstelle ist jedenfalls ein Silo. Das steht
auf vier Pfählen, so ein großer Bretterverschlag in Kopfhöhe. Meistens ist Heu
drin — und andere Leckerbissen.“
    „Karl, das
ist der Tip des Tages! Klasse. Lass den Kerl regenscheu sein, dann aalt er sich
jetzt garantiert im Wildfutter.“
    Der
Computer übernahm die Führung.
    Aus
sicherer Deckung beäugten sie die Futterstelle, einen Platz unter Fichten, der
ein bisschen

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