Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wilde Chrysantheme

Wilde Chrysantheme

Titel: Wilde Chrysantheme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
tun, was Sie wollen, aber erwarten Sie nicht von uns, daß wir Sie auch noch dabei unterstützen.«
    Juliana war leicht überrascht. Sicher, sie ergriffen nicht für sie Partei, aber sie stellten sich auch nicht auf Georges Seite.
    »Einen Groll!« schrie George. »So also bezeichnen Sie den vorsätzlichen Mord an meinem Vater… ihrem Ehemann? Heimtückischer Verrrat, das ist es, jawohl, und ich sage Ihnen…«
    »Sie werden uns überhaupt nichts sagen«, fauchte Sir Brian. Er wandte sich an sein ehemaliges Mündel und fragte ruhig: »Juliana, könnte es tatsächlich sein, daß du deinen Ehemann ermordet hast?«
    »Nein.«
    »Das hatten wir auch nicht angenommen. Ich könnte mir vorstellen, daß du dich wieder einmal wie ein Elefant im Porzellanladen aufgeführt hast.«
    »Es war ganz sicherlich höchst ungeschickt von dir, Hals über Kopf davonzulaufen«, schalt Amelia. »Ich weiß beim besten Willen nicht, was in dich gefahren…«
    »Legen Sie ihn auf das Sofa… vorsichtig. Schicken Sie jemanden nach dem Arzt!«
    Der knappe Tonfall des Herzogs von Redmayne ertönte von der offenen Eingangstür her. Amelia brach mitten im Satz ab. George sog scharf den Atem ein. Juliana drehte mühsam den Kopf und ignorierte das schmerzhafte Ziehen an ihrem Haar, das noch immer in Georges Faust gefangen war. Ihr Herz hämmerte plötzlich so laut, daß sie das Gefühl hatte, alle hörten es trommeln. Wie erstarrt fixierte sie den Ankömmling.

29. Kapitel
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, Ma'am. Sir Brian.« Der Herzog betrat die Bibliothek. »Bitte entschuldigen Sie vielmals diese Störung. Ich wünschte, ich hätte sie verhindern können.«
    »Und wer sind Sie, Sir, wenn ich fragen darf?«
    »Redmayne«, sagte Tarquin mit einer höflichen Verbeugung. »Lady Edgecombe befindet sich in meiner Obhut seit der Indisposition ihres Ehemanns. Darf ich Ihnen meinen Bruder, Lord Quentin Courtney, vorstellen?« Er wies auf Quentin, der hinter ihm stand. Quentin verbeugte sich und murmelte einen korrekten Gruß.
    Juliana fragte sich, ob sich wohl irgend jemand dazu herablassen würde, sie zu bemerken, als sie hilflos dastand, noch immer unter Georges eisernem Zugriff. Die Szene ähnelte stark einer Schmierenkomödie mit diesem Austausch von Begrüßungsfloskeln in der stickigen Förmlichkeit einer Bibliothek.
    Dann kam Tarquin zu ihr. »Nehmen Sie die Hände von Juliana«, wies er den Rohling an.
    George hatte sich inzwischen von dem Schreck wieder erholt. »Wagen Sie es nicht, mir Befehle zu erteilen, Redmayne. Sie ist meine Gefangene, ich bringe sie vor Gericht und klage sie des heimtückischen Verrats an!«
    Tarquin schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er bedächtig. »Nein, Sie werden nichts dergleichen tun.
Nehmen Sie die Hände von ihr!«
    Georges Hände fielen schlaff herab. Er hätte sich dem leisen und dennoch messerscharfen Kommando ebensowenig widersetzen können, wie er die Richtung des Windes zu ändern vermochte.
    »Diesmal war es nicht meine Schuld«, krächzte Juliana durch ihre geschundene Kehle. »Ich habe mich nicht selbst in diese Schwierigkeiten gebracht, sie sind gekommen und haben mich entführt. Vollkommen ahnungslos habe ich im Bett gelegen und geschlafen…«
    »Ich weiß«, unterbrach der Herzog sie, als er ihre Hände nahm. »Bist du verletzt?«
    »Nur meine Kehle, und ich habe mir den Knöchel verstaucht«, brachte sie rauh hervor, während sie inständig wünschte, er würde sie in seine Arme nehmen, wünschte, er würde sie nicht so durchdringend mustern.
    Tarquin sah die Würgemale an ihrem Hals, und zorniges Feuer vertrieb den prüfenden Blick aus seinen Augen. Er berührte behutsam ihre Kehle. »Hat er dir das angetan?«
    Juliana nickte, und ihre Haut prickelte köstlich unter der sanften Berührung seiner Finger. Sicherlich würde er sie doch jetzt in die Arme nehmen. Aber das tat er nicht. Er wandte sich wieder George zu, sein Ausdruck erneut eine undurchdringliche Maske.
    »Gehen Sie nach draußen. Ich will nicht, daß Ihr Blut Lady Forsetts Teppich beschmutzt.«, Derselbe kalte, abgehackte Tonfall. Seine grauen Augen waren so mitleidlos und unerbittlich wie das Jüngste Gericht. Er schenkte Juliana keine weitere Beachtung, als er jetzt mit jeder Faser seines Wesens auf die Vernichtung von George Ridge konzentriert war. Eine gefährliche Klinge blitzte plötzlich am Ende des Stockes auf, den er in der Hand hielt. »Gehen Sie nach draußen, Sir.« Die Klinge grub sich zwischen Georges dicke

Weitere Kostenlose Bücher