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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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gegen die Sonne und sah sich um. Er fand es beruhigend, dass sich in einer amerikanischen Kleinstadt wie Royal nur wenig änderte. Sogar nach längerer Abwesenheit fand man bei der Rückkehr alles wie gewohnt vor.
    Und doch hatte sich etwas verändert: er selbst.
    Er zog die Krempe seines Stetson-Hutes ins Gesicht, schüttelte den Kopf und ging in Richtung des Texas Cattleman’s Club. Wenn es doch mal Neuigkeiten gab, erfuhr man sie im TCC als Erstes. Außerdem freute er sich auf die Kühle und die Möglichkeit, in Ruhe nachzudenken. Ganz zu schweigen von einem guten Bier und einem Steaksandwich im Diningroom.
    „Bradford Price, du lebst in der Steinzeit.“ Sadie Price starrte ihren großen Bruder an und wunderte sich kein bisschen, dass er sich gegen diesen Vorwurf nicht wehrte.
    Ganz im Gegenteil, er schien sogar stolz darauf, denn er erwiderte: „Wie ich dich kenne, willst du mir damit sagen, dass ich traditionsbewusst und auch sonst ganz okay bin. Außerdem hoffe ich, dass meine kleine Schwester nicht extra hergekommen ist, um mir die Leviten zu lesen …“
    Sadie zählte im Stillen bis zehn, um sich zu beruhigen, aber es nützte ebenso wenig wie der Gedanke an ihre süßen Zwillinge. Das für die Familie Price typische Temperament ließ sich eben nicht so leicht zügeln, und was zu weit ging, ging zu weit.
    Zugegeben, der Texas Cattleman’s Club eignete sich nicht wirklich als Ort für diese Auseinandersetzung, aber daran ließ sich nun nichts mehr ändern.
    „Ich bin nicht aus Houston wieder hierher nach Royal gezogen, um nur zu Hause zu sitzen, Brad. Ich muss etwas tun“, eröffnete sie das Duell.
    Sie wollte etwas bewegen, von sich reden machen. So gesehen war der TCC gar kein schlechter Ausgangspunkt. Die ganze Nacht hatte sie es sich überlegt, und ihr Bruder würde sie von ihrem Vorhaben nicht abbringen.
    „Also gut“, sagte er und hob beschwichtigend beide Hände. „Tu von mir aus etwas. Was du willst. Aber nicht hier.“
    „Heutzutage haben Frauen ihren festen Platz in Klubs“, beharrte sie mit einem Seitenblick auf zwei ältere Herren in großen braunen Ledersesseln, die sich schnell hinter ihren Zeitungen verschanzten.
    „Daran brauchst du mich nicht zu erinnern“, sagte Brad. „Mich nervt schon Abigail Langley. Die Frau bringt mich noch um den Verstand. Und jetzt fängst du auch noch an.“
    Sadie atmete tief ein. „Du bist der hartherzigste, störrischste …“
    „Du solltest daran denken, kleine Schwester, dass ich hier Verantwortung trage.“
    Das stimmte. Brad strebte sogar das Amt des Klubpräsidenten an. Wenn er tatsächlich die Wahl gewann, würden beim TCC so schnell keine moderneren Zeiten anbrechen.
    Sadie biss sich auf die Lippen, um nicht im Zorn etwas zu sagen, was sie später bereuen würde. Dieser rückständige Klub existierte bereits seit mehr als hundert Jahren.
    Schon die Einrichtung verriet, dass es sich um eine reine Männerwelt handelte. Das Interieur bestand aus holzvertäfelten Wänden, dunklen Ledersesseln, Bildern mit Jagdmotiven und einem großen Fernsehbildschirm für Sportsendungen.
    Bis vor Kurzem hatten sich Frauen nur im Diningroom und auf dem Tennisplatz aufhalten dürfen. Aber seitdem Abby, die Witwe von Richard Langley, als Ehrenmitglied uneingeschränkte Klubprivilegien genoss, änderten sich die Dinge. Langsam und, wie die Frauen in Royal hofften, unaufhaltsam.
    Aber das Verhalten ihres Bruders zeigte Sadie klar, als wie schwierig sich solche Veränderungen bisweilen erwiesen.
    „Jetzt überleg doch mal“, sagte sie in möglichst sachlichem Ton. „Der Klub sucht einen neuen Standort, und ich bin Landschaftsgestalterin. Und ich kenne einen wirklich sehr guten Architekten. Ich habe schon die ersten Skizzen …“
    „Sadie“, unterbrach Brad kopfschüttelnd. „Es ist noch nichts entschieden. Wir brauchen keinen Architekten oder Landschaftsplaner. Und auch keinen Einrichtungsberater.“
    „Lass mich doch wenigstens ausreden.“
    „Mir reicht es schon, dass ich mich mit Abby Langley herumärgern muss. Da brauche ich nicht noch Probleme mit meiner Schwester. Jetzt geh bitte heim, Sadie“, sagte Brad und ließ sie einfach stehen.
    Sadie kochte vor Wut. Am liebsten wäre sie ihm nachgegangen, um ihm die Meinung zu sagen, aber das wäre nur Wasser auf die Mühlen von Männern wie Buck Johnson und Henry Tate gewesen.
    Die beiden versteckten sich noch immer hinter ihren Zeitungen, hatten aber natürlich jedes Wort mitbekommen. Und sie würden es

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