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Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück

Titel: Wilde Leidenschaft, zärtliches Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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1. KAPITEL
    Rick Pruitt, First Sergeant der Marines, blieben dreißig Tage, um über sein weiteres Leben zu entscheiden.
    „Immer mit der Ruhe“, sagte er sich, während er schwungvoll die Main Street entlangging. Mit einer lässigen Handbewegung grüßte er Joe Davis, mit dem er seit Kindertagen befreundet war.
    Joe fuhr langsamer und kurbelte die Seitenscheibe seines staubbedeckten roten Pick-ups herunter. „Hi! Wen hat denn da der Texaswind nach Hause geweht? Seit wann bist du wieder hier, Rick?“
    „Seit gestern.“ Rick schob seinen Hut ein Stück in den Nacken und stützte die Unterarme auf Joes Beifahrertür. Das glühend heiße Metall ließ ihn zusammenzucken, aber als echter Texaner war er von klein auf an Hitze gewöhnt.
    Auch an diesem Tag brannte die Julisonne gnadenlos vom wolkenlosen Himmel – ideales Wetter als Vorbereitung für einen Einsatz im Nahen Osten.
    „Und, bleibst du?“
    „Gute Frage“, sagte Rick. Er wusste selbst noch nicht, was er tun würde. Seit vielen Jahren war er bei den Marines und hatte sich in seinem Corps immer wohlgefühlt. Und er war stolz darauf, seinem Land zu dienen.
    Aber ihm entging dadurch auch vieles. Beim Tod seiner Eltern war er nicht im Land gewesen, und er konnte sich nicht selbst um die Ranch kümmern. Die Verantwortung für den Familienbetrieb lag seit vielen Jahren in den Händen eines bewährten Vormanns. Wenn man bedachte, dass die Pruitt Ranch zu den größten in Texas gehörte, wurde klar, welche Last das bedeutete.
    Eigentlich komisch, dass keiner in Ricks Corps von seinem Reichtum etwas wusste. Alle sahen in ihm nur den Kameraden – und genau das gefiel ihm.
    Er war um die Welt gereist, hatte mehr gesehen und erlebt als die meisten Männer in ihrem ganzen Leben. Aber im Herzen war er immer hiergeblieben, in Royal.
    Lächelnd zuckte er die Schultern. „Weiß ich selbst noch nicht. Erst mal habe ich dreißig Tage Urlaub, dann muss ich mich entscheiden.“
    „Na gut“, sagte Joe. „Wenn du was brauchst, einen Rat oder was auch immer, ruf mich an.“
    „Mach ich.“ Rick betrachtete den Freund. Sie waren zusammen aufgewachsen, hatten gemeinsam zum ersten Mal Bier getrunken und auch den Kater danach gemeinsam durchgemacht. Im Footballteam ihrer Schule hatten sie Seite an Seite gespielt.
    Joe war in Royal geblieben und hatte Tina geheiratet, seine Freundin aus Schulzeiten. Jetzt hatte er schon zwei Kinder und führte die Autowerkstatt seiner Familie.
    Rick dagegen war aufs College gegangen und danach zu den Marines. Der Liebe war er nur ein einziges Mal wirklich nahegekommen.
    Einen Moment dachte er an die Frau, die ihm in der Jugend unerreichbar erschienen war. Die Erinnerung an sie hatte ihm über manch schweren Tag hinweggeholfen. Es gab eben Frauen, die einem Mann unter die Haut gehen. Und sie war eine davon.
    „Gehen wir mal angeln?“, fragte Joe und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    „Gute Idee. Dann soll Tina uns ein paar von ihren leckeren Brathühnchen mitgeben, und wir machen uns am See auf der Ranch einen schönen Tag.“
    „Hand drauf!“, sagte Joe lachend, und Rick schlug ein. „Ist echt gut, dass du wieder hier bist“, fügte Joe hinzu, „und wenn du mich fragst, solltest du auch hierbleiben.“
    „Ich freu mich auch“, sagte Rick und lächelte.
    Joe lächelte ebenfalls. „Jetzt muss ich wieder in die Werkstatt. Der alte Sedan von Mrs Donley tut’s nicht mehr, und sie lässt mir keine Ruhe damit.“
    Mrs Marianne Donley war die gefürchtete Mathematiklehrerin, die bei Generationen von Schülern für ihre Strenge berüchtigt war. Noch bei der Erinnerung an ihren Unterricht schüttelte es Rick.
    Joe sah es und lachte. „So geht’s mir auch. Also, ich ruf dich an wegen dem Angelausflug.“ Er fuhr los.
    „Alles klar!“, rief Rick und sah dem Freund gedankenverloren nach. Ja, es war schön, wieder hier zu sein. Noch vor drei Tagen hatte er sich mit seinen Männern inmitten eines Feuergefechts befunden. Heute stand er in seiner friedlichen Heimatstadt und sah dem geschäftigen Treiben zu.
    Aber wohin gehörte er wirklich?
    Schon als Junge hatte er immer zu den Marines gewollt. Und seit seine Eltern tot waren, gab es nicht viel, was ihn hier in Royal hielt. Natürlich fühlte er sich der Pruitt-Dynastie verpflichtet. Schließlich gehörte die Ranch seit mehr als hundertfünfzig Jahren der Familie. Aber alles lief auch ganz gut ohne ihn. Der Vormann und seine Frau kamen allein klar, und die Stadt erst recht.
    Er blinzelte

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