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Wildes Liebesglück

Wildes Liebesglück

Titel: Wildes Liebesglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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verzärtelter Klepper!«
    Der Stolz war mehr verletzt als das Hinterteil, auf dem der Reiter gelandet war, und mit den Händen auf den betroffenen Stellen setzte der Jüngling seinen Weg zum Dorf fort. Voller Vorfreude, sich bald ausruhen zu können, reckte der Jüngling seinen Kopf stolz in die Luft und hielt den neugierigen Blicken der Dorfbewohner stand.
    Eine Frau ging ihm entgegen, und ohne die naheliegende Frage nach dem Verbleib seines Pferdes zu stellen, sagte sie: »Wir haben einen Besucher, Bren. Enid hat ihn willkommen geheißen.«
    Kühle graue Augen wandten sich zu Enids Hütte und wieder zu der Frau. »Warum diese Heimlichkeit?«
    Die Frau lächelte wissend. »Du kennst doch Enid.«
    »J a, aber sie erweist keinem Fremden ihre Gunst.«
    Ohne ein weiteres Wort legte der Jüngling die kurze Entfernung zu Enids Hütte zurück und schob die Tür beiseite. Nach ein paar Sekunden hatten sich die silbergrauen Augen an die Dunkelheit gewöhnt, und dann fielen sie auf das Paar in der Ecke, das ihr Eindringen nicht bemerkt hatte. Der Fremde hatte Enid bestiegen und warf seine schmalen Hüften umher wie ein brunftiger Keiler.
    Im ersten Moment beobachteten die grauen Augen fasziniert die Paarung der zwei Geschöpfe, das tiefe Eintauchen des Mannes zwischen die gespreizten Schenkel des Weibes, und er lauschte dem Stöhnen, das aus der Ecke kam. Aber dann blitzte das Silber auf, und die Augen des Jünglings wurden düster, als er das Messer in der Hand des Fremden sah.
    Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, durchquerte der Jüngling mit zielbewussten Schritten und erhobenem Schwert den Raum und schnitt dem Fremden geschickt in den Rücken. Ein Schreckensschrei hallte durch die Hütte. Der Mann sprang von der hingekauerten Enid und wich vor seinem Angreifer zurück.
    Enid keuchte, als sie sah, warum der Fremde aufgesprungen war. »Bren, was machst du denn hier?«
    Der Jüngling stand mit gespreizten Beinen da und antwortete ohne jede Gefühlsregung: »Wohl doch ein Glück, dass der Klepper, den ich Willow nenne, mich abgeworfen hat. Sonst wäre ich zu spät gekommen, um Gerechtigkeit zu üben. Er hat dich gezwungen, nicht wahr?«
    »Ja«, antwortete Enid und schluchzte so sehr vor Erleichterung, dass ihr Körper bebte.
    »Das Mädchen war keine Jungfrau! « platzte der Fremde zornig heraus und wölbte beide Hände über seine blutende Rückseite.
    Das konnte nicht der Vater des Mädchens sein, sondern irgendein Knabe, und seiner hohen Tonlage nach zu urteilen, ein sehr junger Knabe. Aus dem Dorf konnte er auch nicht stammen, denn der Reichtum des Jünglings ging klar aus seinem üppig bestickten Mantel hervor, der eine silberne Tunika bedeckte, die es mit den zornigen Augen ihres Trägers aufnehmen konnte. Das Schwert glich keinem anderen, das er je gesehen hatte - gewiss ein Pallasch, aber außergewöhnlich dünn und leicht, und sein Knauf war mit blau und rot funkelnden Juwelen übersät.
    » Dass sie keine Jungfrau war, hat Euch nicht das Recht gegeben, sie zu nehmen. Es ist bekannt, dass Enid großzügig mit ihren Gunstbezeigungen umgeht«, sagte der Jüngling und fügte dann leiser hinzu: »Aber nur bei Männern ihrer Wahl. Sie hat Euch willkommen geheißen, und Ihr habt es ihr auf diese unsägliche Weise zurückgezahlt. Welche Strafe soll er haben, Enid? Soll ich ihm den Kopf abschlagen und ihn dir zu Füßen legen? Oder vielleicht dieses verschrumpelte Organ, das noch vor einem Moment so stolz gestanden hat?«
    Der Mann war außer sich vor Zorn. »Dafür werde ich dir das Herz rausschneiden, Knabe!«
    Gekicher stieg über der Weiberschar auf, die sich auf den Schrei hin an der Tür gesammelt hatte. Das Gesicht des nackten Mannes l ief blau an vor Wut. Um noch mehr zu seiner Erniedrigung beizutragen, fiel der Jüngling selbst kichernd in das Gelächter der anderen ein.
    Dann sagte Enid zur allgemeinen Überraschung empört: »Du solltest dich nicht über ihn lustig machen, Bren.«
    Das Gelächter verstummte, und der Jüngling warf ihr einen verächtlichen Blick zu. »Wieso, Enid? Der Fremde glaubt offensichtlich, es mit mir aufnehmen zu können. Mit mir, wo ich doch meinen ersten wilden Keiler erlegt habe, als ich neun war, und fünf unwürdige Straßenkehrer mit meinem Vater getötet habe, als sie unserem Dorf Schaden zufügen wollten. Mit mir, wo ich doch eifrig auf den Ernst der Kriegführung vorbereitet wurde. Dieser Wüstling glaubt, dass er mir das Herz mit diesem Spielzeug in seiner Hand

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