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Wildnis

Wildnis

Titel: Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Parker
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findet.“
    „Herrgott, den Wagen hatte ich ganz vergessen“, sagte Hood. „Gut, dass du daran gedacht hast, Janet.“
    „Wo könnten wir ihn so abstellen, dass niemand ihn findet? Wo er einfach verschwindet?“
    Hood schwieg.
    „Auf dem Flughafen“, sagte Newman. „Du fährst auf den Parkplatz, nimmst einen Parkschein, parkst, schließt den Wagen ab und gehst in die Ankunftshalle. Wir holen dich ab, als wärst du gerade angekommen. Vor dem Schalter von American Airlines. Ankunftsebene, Erdgeschoss.“
    „Nicht schlecht“, sagte Hood. „Die Leute lassen ihre Schlitten dort oft wochenlang stehen. Wenn man ihn findet, ist Karl längst erledigt. Ich schau mal nach, ob die Schlüssel stecken. Wenn ja, fahr ich ihn rückwärts rein.“
    „Und wenn nicht?“
    „Müssen wir ihn wieder auspacken und sie suchen.“
    „Bloß nicht“, sagte Newman.
    Hood ging rasch zu dem Plymouth, stieg ein, startete, rollte an Newmans Einfahrt vorbei und fuhr rückwärts hinein. Unter dem Baum hielt er an und stieg aus. Sie packten die Leiche in den Kofferraum, Janet und Newman nahmen die Füße, Chris Kopf und Schultern. Als sie den Kofferraum zugeklappt hatten, sagte Hood: „Ich brauche Handschuhe.“
    Janet nickte und ging sie holen. Inzwischen wischte Hood mit dem Taschentuch sorgfältig Kofferraum, Tür und Lenkrad ab.
    „Ich fahre“, sagte er. „Ihr kommt nach und bringt mich heim.“
    „Du fährst am besten in die Tiefgarage“, sagte Newman. „Dann gehst du zum Terminal, und wir holen dich dann bei American Airlines ab.“
    „Okay“, sagte Hood. „Die Kanone legen wir auch in den Kofferraum, die darf man nicht bei uns finden.“
    Während Janet die Handschuhe holte, leuchtete Newman mit einer Taschenlampe aus der Küche das Gebüsch ab und fand Steigers Revolver. Er rührte ihn nicht an, sondern wartete, bis Hood kam. Er hatte die Handschuhe schon an, lederne Arbeitshandschuhe mit Zugschnur und roten Troddeln. Hood griff sich den Revolver, legte ihn in den Kofferraum des Plymouth und setzte sich ans Steuer.
    „In einer halben Stunde am Schalter von American Airlines“, sagte er.
    Newman nickte. „Okay, Chris. Du hast mir heute Nacht das Leben gerettet. Und auch das, was du jetzt tust, ist gefährlich.“
    „Lass gut sein. Seht nur zu, dass ihr am Flughafen seid, ich würde ungern mit dem Taxi nach Hause fahren.“
    Er startete und fuhr los. Newman stieg mit Janet in seinen Wagen und folgte ihm.
    Es war nach Mitternacht und kühl für den Spätsommer. Newman fuhr den Jeep ohne Verdeck, und der Fahrtwind war unangenehm.
    „In dem Plastikbeutel hinter dem Sitz sind Jacken“, sagte Newman. „Willst du eine?“
    „Ja, ich erfriere.“
    Newman hielt und holte zwei Plastikregenjacken mit Frotteefutter heraus. Er gab Janet die kleinere. Sie waren leuchtend orangefarben.
    „Danke, dass du mitgekommen bist.“
    „Wenn das einer von Karls Leuten war, und das ist anzunehmen, müssen wir morgen hier weg. Wenn er gefunden wird, schicken sie den nächsten und werden noch brutaler vorgehen, weil sie sich ja ausrechnen können, dass du ihren ersten Mann umgebracht hast.“
    „Ich weiß.“
    „Wir fahren nach Fryeburg und warten, bis Karlkommt. Dann bringen wir ihn so rasch wie möglich um und haben es hinter uns.“

20
    „Das ist Karls Haus“, sagte Hood zu Janet. „Dort auf der Insel.“ Sie standen zu dritt in dem kleinen Patio eines gemieteten Sommerhauses und sahen über den See. Janet hatte ein Fernglas vor den Augen.
    „Ich sehe nur die Anlegestelle“, sagte sie.
    „Das Haus ist zwischen den Bäumen“, erläuterte Newman. „Nachts kann man die Lichter sehen.“
    „Gibt es außer dem Boot noch eine Möglichkeit hinzukommen?“
    „Nein.“
    „Wohnt er allein auf der Insel?“
    „Ja.“
    Ihr Blockhaus, das hinter ihnen lag, war aus verwitterten Schindeln und hatte grüne Fensterläden. Wohnzimmer, Küche, Bad, zwei Schlafzimmer. Es stand am Ende einer 750 Meter langen Einfahrt, die von einer zwei Meilen langen unbefestigten Zufahrtsstraße abging. Unter ihnen lag der See. Die Uferböschung war über drei Meter hoch, ein Trampelpfad und eine Treppe aus kurzen Balken führten zu einer Anlegestelle und einem Ponton, an dem ein Leichtmetallkanu vertäut war.
    „Ist das unser Kanu?“
    „Ja. Es gehört zum Haus.“
    „Welchen Namen hast du angegeben?“
    „Marsh“, sagte Hood.
    Janet nickte. „Dann wollen wir mal auspacken.“
    „Das mache ich“, sagte Hood. „Ihr beiden könnt inzwischen eine

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