Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
Vom Netzwerk:
Nur Noose mit seiner Dämonenflinte konnte gegen Geister etwas ausrichten.
    Der Oger befreite sich aus dem ledernen Zaumzeug, das ihn an die Erzgrube mit dem Mühlstein fesselte. Dann packte er mit seinen mächtigen Armen einen Felsbrocken und schleuderte ihn auf Jake. Das war natürlich vollkommen sinnlos. Das Einzige, was er damit zerstörte, war eine Minenlore.
    »Gebt auf, ihr Hirngespinste!«, brüllte Noose, und fügte in der Ogersprache hinzu: »Umgo urula ruh!«
    Der Oger kam wie ein treues Hündchen angerannt und baute sich schützend vor Noose auf. Jake feuerte aus allen Rohren. Er schien wild entschlossen, dem Biest den endgültigen Garaus zu machen. Doch die Kugeln prallten weiterhin an der undurchdringlichen Haut des Ogers ab.
    Jakes rasende Wut machte ihn unvorsichtig. Der Oger hatte mit seinem Steinwurf vorhin Jakes Deckung zerstört, und so bekam Noose die Gelegenheit zu einem Schuss. Ein greller Blitz durchzuckte die Höhle, Jake stürzte nach vorne und ließ den Revolver fallen. Rauch drang aus seinem Mund, als sein Körper unter Zucken und Zischen anfing, sich aufzulösen.
    Noose glaubte wohl an einen sicheren Sieg und machte einen Schritt nach vorne. Schließlich war Henk unbewaffnet. Er schoss, traf aber nicht Henk, sondern meine Stirn. Ich wurde einmal quer durch die Höhle geschleudert. Es tat höllisch weh, aber der Schmerz ließ auch schnell wieder nach. Der Sturz hatte mir nur ein paar blaue Flecken eingebracht, mehr nicht. Die Waffe konnte einem Lebenden nichts anhaben. Noose regte sich gewaltig über seinen Fehlschuss auf und zog seinen Revolver aus dem Halfter.
    Da ertönte ein weiterer Schuss. Noose taumelte rückwärts und hielt sich den Oberschenkel.
    »Wa…?« Ich drehte mich um. Da stand Henk. Er hielt Jakes Waffe in den zitterigen Händen und machte ein verblüfftes Gesicht. »Henk – du kannst ja wieder greifen!«, rief ich.
    »Bei allen Mächten! Ich … ich glaub’s einfach nicht«, stieß Henk hervor. »Hätte wirklich nie gedacht, dass kalter Stahl sich so gut anfühlen kann. Alles in Ordnung bei dir?«
    Noose zog sich wieder hinter den Fässerstapel zurück und brüllte: »Du hast keine Chance, Phantom. Lass die Waffe fallen oder ich sorge dafür, dass deine Seele sich für alle Zeiten in Luft auflöst.«
    Henk rief: »Wir müssen zuerst den Oger erledigen. Der beschützt ihn.«
    Da sah ich meine Tasche auf dem Boden liegen, dort, wo gerade eben Jakes letztes Stündlein geschlagen hatte. Moonshine stand dicht daneben, und ich rief ihr zu: »Shy, wirf mir meine Tasche rüber.«
      
    Sie schnappte sich die Tasche mit den Zähnen und schleuderte sie in meine Richtung, aber leider nicht weit genug. Noose sah, dass Shy mir helfen wollte, und wurde fuchsteufelswild. Er schoss auf sie, und Shy suchte im Eingangstunnel Deckung.
    Ich nahm einen Stock und versuchte, die Tasche zu mir heranzuziehen. Noose feuerte eine Salve in meine Richtung. Nach mehreren Versuchen bekam ich endlich den Riemen zu fassen, und kurze Zeit später lag die Tasche auf meinem Schoß. Ich machte sie auf. Wie durch ein Wunder war das kleine Glas mit dem Gift unbeschädigt. Aber der perlenbesetzte Beutel war nicht mehr da, höchstwahrscheinlich gestohlen, nahm ich an. Das Blasrohr war in mehrere Teile zerbrochen. Ich holte das längste Stück heraus.
      
    »Hab mich die ganze Zeit gefragt, was da wohl Wichtiges in der Tasche sein könnte. Und jetzt stellt sich raus, dass es nichts weiter war als ein Glas mit Marmelade«, sagte Henk.
    »Gift«, korrigierte ich ihn. Da sah ich, dass noch etwas in der Tasche lag. Es war ein einzelner Pfeil. »Okay, ich glaube, ich weiß, wie wir den Oger außer Gefecht setzen können.« Ich bestrich die Spitze des Pfeils so dick mit Gift, dass es tropfte, und legte ihn in das Blasrohr.
    »Man kann ja richtig sehen, wie es in deinem Kopf arbeitet, Will. Was denkst du gerade?«
    »Dass ich näher an ihn rankommen muss. Das Gift wirkt ziemlich schnell, aber das Blasrohr ist so kurz, dass ich nicht weit schießen kann. Und ich habe nur einen einzigen Pfeil. Der muss also auf jeden Fall treffen.« Ich ließ den Blick durch die Höhle schweifen. »Die umgestürzte Lore dort. Wenn ich es bis dahin schaffen könnte, dann hätte ich eine gute Position.«
    »Ich geb dir Deckung«, sagte Henk lächelnd. »Weißt du noch, was ich gesagt habe? Dass ich noch was leisten muss, um mir den Weg nach oben zu verdienen? Also, wenn nicht jetzt, wann dann.« Er streckte mir seine Gespensterhand

Weitere Kostenlose Bücher