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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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entgegen. »Partner?«
    Ich schlug ein und berührte ihn zum ersten Mal, spürte, wie kalt er war. »Partner«, sagte ich und lächelte ebenfalls.
    »Also dann, zisch los.«
    Und ich zischte, raste im Zickzack quer durch die Höhle. Ich hörte, wie Henk einen Schuss nach dem anderen auf Noose und den Oger abfeuerte, aber Noose war hinter dem Oger in Sicherheit und schaffte es trotzdem, die eine oder andere Kugel in meine Richtung zu schicken. Funkensprühend schlugen sie in die Lore ein, als ich mich hinter sie warf. Nachdem der Oger mein Manöver bemerkt hatte, riss er das Maul auf und stieß ein wütendes Gebrüll aus. Das war meine Chance. Ich legte das Blasrohr an die Lippen, zielte und blies fest hinein. Der Pfeil schoss durch die modrige Bergwerksluft und bohrte sich in die schwarze, weit heraushängende Zunge des Ogers. Der Oger schnaubte und würgte, klappte das Maul zu und zerkaute den Pfeil, bevor er ihn gleich wieder ausspuckte. »Pfff-ääähh!«
    Voller Zorn packte er dann einen riesigen Felsbrocken und warf ihn nach mir. Aber der Wurf ging nicht weit genug. Vielleicht war das schon die Wirkung des Giftes. Ich hatte befürchtet, dass es bei einer Kreatur von der Größe des Ogers gar nichts bewirken würde. Doch als er sich dann den nächsten Stein schnappte, wurde mir doch ein wenig mulmig zumute. Ich beschloss, lieber wieder zu Henk zurückzulaufen, und gab ihm ein Zeichen. Henk verstand, was ich meinte. Er beugte sich aus seiner Deckung und gab einen Schuss nach dem anderen auf den Oger ab. Aber irgendwann waren alle Patronen verschossen, und der Revolver gab nur noch ein leises Klicken von sich. Doch der Oger begann zu schwanken. Ich drehte mich um und sah, wie Noose, der jetzt neben dem Fässerstapel kniete, die Dämonenflinte anlegte …
    »Zurück, Henk!«, brüllte ich.
    Doch meine Warnung kam zu spät. Ein Energiestrahl traf Henk genau am Kopf, der ihm dadurch vom Hals gerissen wurde und sich in Luft auflöste, noch während er über den Höhlenboden kullerte. Dann verdampfte auch Henks restlicher Körper.
    »Neeeeeiiiinnnn!«
    Voller Entsetzen sah ich zu, wie der blasse Nebel, der vorher einmal Henk gewesen war, vor meinen Augen verschwand.
    »Henk, wo bist du?«, rief ich. »Komm zurück! Du kannst doch nicht einfach verschwinden!«
    Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich sah die Höhle nur noch durch einen lilafarbenen Schleier. Mir wurde schlecht. Henk war weg. Wir hatten uns erst seit wenigen Tagen gekannt, aber in der Zeit waren wir Partner und gute Freunde geworden. Und jetzt war er verdampft wie ein Krümel Baccakraut. Ich konnte das alles nicht fassen, es war einfach nicht zu ertragen. Aber dann fielen mir wie aus dem Nichts Henks letzte Worte wieder ein. Weißt du noch, was ich gesagt habe? Dass ich noch etwas leisten muss, um mir den Weg nach oben zu verdienen? Also, wenn nicht jetzt, wann dann.
    Ich schluckte. Plötzlich hatte ich das merkwürdige Gefühl, dass mit Henk alles in Ordnung war, dass er jetzt an einem schöneren Ort und nicht länger aus der Welt der Guten Geister ausgestoßen war, wie er einmal gesagt hatte. Und es war für mich ein kleiner Trost, dass ich ihm vielleicht dabei geholfen hatte.
    Ich blinzelte die Tränen weg. Als ich wieder klar sehen konnte, stand Noose absolut regungslos vor dem Oger auf der anderen Seite der Höhle. Ein ganzes Bündel zischender Schlangen reckte sich züngelnd aus seinem Bauch hervor.
    »Jetzt sind also nur noch du und ich übrig, Kleiner«, sagte er höhnisch. »Warum gibst du nicht einfach auf?«
    »Niemals!«, rief ich und blieb hinter dem Felsblock sitzen, der mir während der Schießerei als Deckung gedient hatte. Ich sah Moonshine im Schatten des Ausgangstunnels und bedeutete ihr, dort zu bleiben. »Ich gebe erst auf, wenn du hinter Gittern sitzt.«
    Noose lachte dröhnend. »Nur für den Fall, dass du’s noch nicht geschnallt hast, aber deine lächerliche kleine Gespensterbande weilt nicht mehr länger unter uns.« Er warf die Wynchester Dämonenflinte weg. Die brauchte er jetzt nicht mehr. Von nun an hieß es nur noch: Lebende gegen Abschaum.
    Der Oger stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Mein Herz schlug so heftig, als wollte es mir aus der Brust springen. Das Froschgift hatte versagt. Vielleicht war der Pfeil nicht tief genug in die Zunge eingedrungen, vielleicht war der Oger auch einfach zu groß und zu hässlich. Die Bestie stolperte jedenfalls vorwärts und fletschte die messerscharfen Zähne. Doch Noose hob

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